Elvia: Insel der Leidenschaft (German Edition)
Ring mit einem großen Smaragd, umgeben von kleinen Brillanten, auf den Ringfinger. Dann küsste er ihr die Hand. Savannah schien es, als würde er damit seinen Besitzanspruch geltend machen.
Anschließend reichte er ihr einen Ring, schlichter als der erste, aber ebenfalls mit einem kleinen Smaragd und Brillanten, die in den breiten goldenen Reif eingelassen waren. Sie erschauerte, als ihr klar wurde, dass sie ihm nun den Ring anstecken sollte – und damit allen Anwesenden ihre Absicht kundtat, Leiandros Kiriakis zu heiraten.
Savannah hob seine Linke, steckte ihm den Ring an und küsste ihm ebenfalls die Hand – wie man es von ihr erwartete.
Nach diesem Zeremoniell verkündete Leiandros, dass nun das traditionelle Verlobungsmahl folgen würde, und alle klatschten begeistert.
Baptista küsste jeden Einzelnen, und zu Savannah sagte sie: „Ich freue mich so für euch beide!“
Nach vielen Glückwünschen, Umarmungen und Küssen fragte schließlich jemand, wann die Hochzeit denn stattfinden solle.
„Am Sonntag“, antwortete Leiandros kurz und bündig.
„In drei Tagen?“ rief seine Mutter entsetzt. „In der kurzen Zeit können wir unmöglich die Vorbereitungen treffen.“
„Es ist schon alles geregelt“, erwiderte er herablassend.
Seine Selbstsicherheit kam bei seiner Mutter nicht gut an. Sie verschränkte die Arme und funkelte ihn an. „Was nennst du als Mann ‚alles’? Du kannst unmöglich viele Gäste eingeladen und die Verlobung trotzdem bis jetzt geheim gehalten haben. Beabsichtigst du, die Hochzeit im kleinsten Kreis zu feiern? Damit Savannah womöglich denkt, du schämst dich ihrer?“
Augenblicklich verflog ihr Glücksgefühl, und Savannah sah fragend zu Leiandros auf. Schämte er sich ihrer tatsächlich?
Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete er sie kurz, dann kam er zu ihr und legte ihr den Arm um die Taille. „Nicht, Savannah!“
Mehr sagte Leiandros nicht, und mehr war auch nicht nötig. Sie verstand die Botschaft: Zweifle nicht, grüble nicht unnötig, sei nicht ängstlich. Das war leichter gesagt als getan. Er heiratete sie, weil er Wiedergutmachung wollte. Sie konnte nur hoffen, dass er sie eines Tages lieben würde.
Es ist schön und gut, wenn man sich vornimmt, sein Leben nicht mehr von Befürchtungen bestimmen zu lassen, dachte sie, aber blind ins Verderben zu laufen wäre schrecklich. Machte sie mit der Heirat einen folgenschweren Fehler?
„Ich schäme mich Savannahs überhaupt nicht“, sagte Leiandros nun zu seiner Mutter. „Vielmehr kann ich es nicht mehr erwarten, sie zu meiner Frau zu machen.“
Sandros lachte leise, Iona errötete, und Baptista blieb unnachgiebig.
„Du bist kein heißblütiger Jüngling, der sich nicht beherrschen kann, mein Sohn! Du kannst gut einige Wochen warten. Deine Braut soll sich später gern an ihre Hochzeit erinnern, nicht mit Bedauern.“ Herausfordernd sah sie ihn an, ob er ihr zu widersprechen wagte.
Er presste Savannah an sich. „Dann Sonntag in einer Woche! Das gibt euch zehn Tage Zeit, alles so zu arrangieren, wie ihr es für richtig haltet. Ich warte allerdings nicht einen Tag länger!“
Dass er zu einem Kompromiss bereit war, beruhigte sie. Er wollte sie bald heiraten und war dennoch bereit, eine Woche länger zu warten, damit man eine standesgemäße Feier ausrichten konnte. Ja, die Zusage kam nicht von einem Mann, der sich seiner Braut schämte.
Widerstrebend stimmte Baptista zu und begann augenblicklich, Pläne für die kommenden zehn Tage zu schmieden. Helena und Iona brachten ihre Vorschläge ein, und die Mädchen verlangten, die Hochzeit müsse so schön werden wie im Märchen.
In den folgenden Tagen herrschte Hektik, und Savannah war bald ganz benommen. Da Baptista einem Mann nicht zutraute, dass er eine Hochzeit richtig plante, überprüfte sie alles, was Leiandros bereits erledigt hatte. Außerdem machte sie zahlreiche Einkaufstouren mit ihr, sowohl auf der Insel als auch in Athen, wohin sie sich mit dem Privathubschrauber bringen ließen. Zusätzlich musste Savannah Unterricht in griechischem Volkstanz nehmen, um beim traditionellen Brauttanz perfekt zu sein.
In dieser Zeit sah sie Leiandros nicht oft. Er verbrachte den Tag in seinem Büro im Firmengebäude des Kiriakis-Konzerns und kam abends in die Villa zurück, um sich ihr und den Mädchen für eine Weile zu widmen. Wenn Eva und Nyssa dann im Bett lagen, zog er sich ins Arbeitszimmer zurück, mit der Begründung, er habe einiges aufzuarbeiten und wolle
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