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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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Mahnung hatte er nicht vergessen. Elwin drehte den Kopf zur Seite, sah nach unten und versuchte, einen Blick auf das Haus der Kuscheltiermacher zu erhaschen. Bossi schloss gerade das Fenster.
    »Na, hast du deine Freunde gesehen?«, krächzte Stella.
    Ohne eine Antwort abzuwarten, sagte sie: »Bin gleich hoch genug. Dann hast du es einfacher.«
    Elwin schwieg, legte den Kopf auf ihren Hals, schloss die Augen und dachte an den Streit mit Bossi. Die Feenkönigin spricht noch heute von ihm, hatte Salina gesagt. Sie hatte ihn großzügig für seine Heldentaten belohnt, mit der schönsten Gabe, die er sich vorstellen konnte: Kuscheltieren Leben zu schenken. Bossi war viel bedeutender, als er dachte.
    »Du bist wohl ein Schweigsamer«, krächzte Stella und riss ihn aus den Gedanken.
    »Was weißt du über das Rosenwasser der Feen?«, entgegnete Elwin.
    »So gut wie nichts! Ist Aufgabe der Ehrenwächter. Sie holen es in einem Wald. Man sagt, das Wasser gibt es nur einmal im Jahr.«
    »Fliegst du oft?«, wechselte er das Thema.
    »Was für eine Frage! Jeden Tag, mein Lieber, oder sehe ich so aus, als ginge ich zu Fuß?«
    »Ich dachte …«
    Stella unterbrach ihn.
    »Du dachtest, ich hätte vielleicht die flüchtenden Männer mit der Schatztruhe gesehen.« Sie stieß einen schrillen Laut aus. »Wäre ich dann hier, um dich nach Maledonia zu fliegen?«
    »Salina sagte, auch Räuber könnten den Schatz genommen haben«, erklärte Elwin unsicher.
    »Wie gut kennst du Groohi?«
    »Lange genug, um ihm zu vertrauen. Willst du sagen, er hat den Schatz gestohlen?«
    »Unsinn! Was denkst du, wie viele Männer notwendig sind, um die ausgewählten Wächter zu überfallen?« Stella drehte sich um und sagte beinahe freundlich: »Mein Lieber, einfache Diebe könnte dein Freund gut allein in die Flucht schlagen.«
    Die Zeit verging. Elwin fühlte sich noch immer nicht gut. Die Nacht war beinahe vorüber. Je weiter sie nach Norden flogen, desto heller wurde es, bis es taghell war. Die Sonne schien und wärmte. Unter ihnen lagen grüne Wiesen und Felder, durchzogen von zahllosen Seen. Hier und da war eine kleine Siedlung, in der vermutlich Menschen wohnten.
    Wieder verstrich eine Weile. Inzwischen war Nebel aufgezogen. Elwin war froh, den Umhang aus Schofahn zu tragen, schützte ihn dieser edle Stoff doch gut vor der Kälte. Gelegentlich brach der Nebel auf und gab einen kurzen Blick nach unten frei. Sie flogen in niedriger Höhe über Wälder und Wiesen hinweg. Elwins Beine und Arme wurden allmählich steif; er hoffte auf ein baldiges Ende des Fluges.
    Stella hingegen beeindruckten der Nebel und die Feuchte nicht im Geringsten. Sie schwang ruhig die Flügel oder glitt lautlos durch den Morgenhimmel.
    »Wir sind gleich da«, sagte sie schließlich. »Dort vorne siehst du Longor.«
    Elwin blickte nach unten, sah aber nur den gleichen weißen Dunst, der sie vollständig umschlungen hatte. Er fühlte sich furchtbar, doch es sollte noch schlimmer kommen.
    Stella legte nämlich die Flügel an und schoss wie ein Pfeil in die Tiefe. Elwins Umhang, Stellas Gefieder, alles war nass. Er hob den Kopf und sah nur Nebelschwaden. In den Ohren knackte es; schwindelerregend schnell schossen sie auf die Erde zu. Stella flog eine scharfe Kurve. Der Nebel brach auf. Vor ihnen lag im Dunst eine Wiese. Stella breitete die Flügel aus, streckte die Füße vor, dann hopste sie auch schon durch das nasse Gras. Elwin rutschte von ihrem Hals hinab und fiel erleichtert auf den Boden. Er hob den Kopf. Im Dunst sah er eine kräftige Gestalt auf sich zulaufen: Groohi.
    »Du wirst ja bereits sehnsüchtig erwartet«, bemerkte Stella spöttisch. »Wenn du noch einmal fliegen möchtest, sag Bescheid.« Sie breitete die Flügel aus, lief einige Schritte über die Wiese, stieg auf und entschwand im Nebel.

Fofenda
    Dichter Nebel war in der Nacht vom Fluss her über die Felder gezogen, stieß in den angrenzenden Wald, umschlang Baum um Baum und drang immer tiefer vor. Die Luft war kalt und feucht, das Leben zum Erliegen gekommen.
    Doch da war ein Zischen. Gleichmäßig schwoll der Ton an und ab. Das Zischen ging in ein sattes Rauschen über und wurde kräftiger. Fofenda hob den Kopf. Der Nebel hatte ihr den Blick in die Baumkronen genommen, aber sie wusste auch so, dass Stella über ihr flog.
    Vögel, die über ihrem Wald kreisten, machten sie wütend. Zu gerne hätte sie jeden dieser hinterlistigen Flattermänner und deren Freiheit verflucht. Wie oft hatte sie davon geträumt,

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