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Elysion: Roman (German Edition)

Elysion: Roman (German Edition)

Titel: Elysion: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Elbel
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durch eine Resonanzüberhöhung an dieser Sekundärspule …«
    »Freddy«, unterbrach ihn der Kettensägenmann ärgerlich. Sein Gesicht war dunkelrot angelaufen. »Ich hab dich nicht um einen verdammten wissenschaftlichen Vortrag gebeten. Hat dieses Tesladings irgendeinen Nutzen, irgendwas, das man zu Geld machen kann, oder nicht?«
    »Na ja …« Der Bärtige hob begütigend die Hände. »Es kann zum Beispiel Blitze erzeugen.«
    »Blitze?« Der Kettensägenmann starrte ihn verständnislos an.
    »Ich glaube, ich weiß, was man damit macht.«
    Alle wandten sich um. Es war eine der beiden Frauen, die den letzten Satz gesagt hatte. Die mit dem Bündel. Eine kleine, etwas rundliche Blondine. Vielleicht Mitte dreißig, schätzte Cooper, aber die Leute alterten in diesen Tagen schneller als früher. Nun, da alle Augen auf sie gerichtet waren, zuckte ihr Blick nervös zur Seite. Sie strich sich ein paar Strähnen aus der Stirn.
    »Nur zu, Betty!«, forderte sie der Kettensägenmann auf.
    »Na ja, ich hab so Gerüchte gehört, dass irgend so ein junges Ding die Malachim mit Blitzen tötet.«
    »Stimmt«, bestätigte einer der anderen Männer. »Hab ich auch gehört. Pete das Ledergesicht hat’s mir erzählt, als ich ihm die drei Mäd…«
    »Halt die Klappe, Bruce!«, fuhr ihn der Kettensägenmann an. »Unsere Geschäfte mit Pete gehen keinen was an.«
    Er trat näher an die Spule heran, die immer noch vor Brent und Freddy, dem Physiklehrer, auf dem Boden lag, und betrachtete sie nachdenklich.
    »Soso, mit dem Ding kann man also Malachim töten. Da soll mich doch der …« Er kratzte sich den Kopf. Dann tippte er dem Physiklehrer auf die Schulter. »Pack das Ding ein. Wir nehmen es mit.«
    »Aber es gehört uns!«, protestierte Brent.
    Der Kettensägenmann funkelte ihn böse an. »Sehe ich wie jemand aus, den das interessiert, Posterboy?«
    Aus den Augenwinkeln sah Cooper, wie Brent dunkelrot anlief. In jeder anderen Situation hätte sie wahrscheinlich geschmunzelt.
    »Pack das Ding ein, Freddy.«
    Freddy warf Cooper einen zerknirschten Seitenblick zu, gehorchte dann aber dem Befehl seines Anführers. Cooper schnürte es die Kehle zu. Sie rang sich dazu durch, den einzigen Trumpf auszuspielen, den sie noch hatte, wohl wissend, dass sie damit womöglich eine noch viel größere Gefahr heraufbeschwor.
    »Ihr wollt damit Malachim jagen?«, fragte sie. »Vergiss es. Das wird nicht hinhauen.«
    »Ach, und warum nicht?«, fragte der Kettensägenmann, ohne sie überhaupt anzusehen. »Kann das Ding nur von magersüchtigen Lesbenmädchen bedient werden?« Er begann dröhnend zu lachen. Ein paar seiner Männer fielen ein.
    Es war nicht das erste Mal, dass jemand Cooper mit diesem oder ähnlichen Etiketten bedachte. Da reichten offenbar schon ihre kurzen Haare und die Tatsache, dass sie nicht so ein verdammter Schminkfreak war wie Stacy. Steck’s dir einfach in die Tasche, sagte sie sich still, so wie ihr Vater es früher immer gesagt hatte, wenn die anderen Mädchen in der Schule sie ihres jungenhaften Aufzugs wegen mieden und sich über sie lustig machten.
    »Selbst wenn ihr herausfindet, wie man das Ding bedient, würden die Malachim zu Dutzenden über euch herfallen, und ihr hättet keine Chance, euch zu verteidigen, selbst damit nicht. Ihr seid zu alt.«
    Er baute sich direkt vor ihr auf und beugte sich so weit nach unten, dass sein Gesicht den Himmel verdeckte. »Ist das irgendeine komische Art von Humor, die ich nicht verstehe? Ich warne dich, Kleine. Verarsch mich nicht.«
    Cooper zuckte mit den Schultern; es sollte gleichmütig wirken. »Andere Männer haben es versucht. Erwachsene Männer wie du. Und sie kamen gerade so mit dem Leben davon. Bei uns verhalten sie sich anders, wahrscheinlich weil wir in ihren Augen keine Bedrohung darstellen. Kinder eben.«
    Der Satz ging Cooper nicht leicht über die Lippen. Nicht nur wegen ihres jüngsten Erlebnisses mit dem Malach, sondern auch weil sie sich mit ihren siebzehn Jahren schon längst nicht mehr wie ein Kind vorkam. Und Stacy war sogar fast zwei Jahre älter, auch wenn ihr das keiner abnahm. Brent gab sich als achtzehn aus, aber in Wahrheit hatte er keine Ahnung, wie alt er wirklich war. In den Wirren des Bürgerkriegs waren seine Eltern verschwunden und hatten ihn und seinen wohl nur wenig älteren Bruder zurückgelassen. Nein, keiner von ihnen war nach Coopers Meinung ein Kind, falls diese Kategorie in diesen Zeiten überhaupt noch irgendeine nennenswerte Bedeutung hatte

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