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Elysion: Roman (German Edition)

Elysion: Roman (German Edition)

Titel: Elysion: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Elbel
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länger sie nach oben starrte, desto schlimmer pochte der Schmerz hinter ihrem Augapfel.
    »Du da, Kleine – komm rauf!«
    Es war die Stimme von Freddy, dem Physiklehrer.
    Cooper folgte seinem ausgestreckten Zeigefinger und erstarrte. Es war Stacy, auf die er zeigte. Sofort fing ihre Freundin an, am ganzen Leib zu schlottern.
    »Nein, nein, bitte nicht …«, jammerte sie.
    Cooper nahm all ihren Mut zusammen und stand auf. »Sag deinem Boss, er soll sie in Ruhe lassen!«
    »Hm, ich glaub nicht, dass er das akzeptieren wird, Cooper«, antwortete Freddy fast höflich.
    »Dann sag ihm, dass er sich mein Angebot, ihm mit der Spule zu helfen, sonst wohin stecken kann.«
    Über ihr kratzte sich Freddys Silhouette am Kinn. »Versteh mich nicht falsch, aber er ist nicht eben jemand, mit dem man verhandeln kann. Er ist – wie soll ich sagen? – kein besonders freundlicher Mensch. Wenn ich du wäre …«
    »Ich gehe.«
    Cooper fuhr herum. Es war Shauna. Klein und fragil stand sie im Halbdunkel, die Hände an ihren Seiten zu Fäusten geballt, das spitzmäusige Gesicht voll finsterer Entschlossenheit. Noch bevor Cooper oder Freddy irgendetwas einwenden konnten, begann sie die Leiter hinaufzusteigen. Für einen kurzen Moment verdunkelte sie die Öffnung. Dann klappte die Falltür wieder zu.
    Offensichtlich hatte es sich Freddy überlegt. Fassungslos stand Cooper vor der Leiter und versuchte zu verstehen, was gerade geschehen war.
    »Was passiert jetzt? Was machen die mit ihr?«, rief sie schließlich.
    Eines der anderen beiden Mädchen hob den Kopf und sah ihr direkt in die Augen. Es war kein freundlicher Blick. Cooper schluckte nervös, dann glitt ihr Blick am Körper des Mädchens herab, und zum ersten Mal fielen ihr die großen blauen Flecken an den Innenseiten ihrer Schenkel auf.
    Ein eiskalter Schauer rieselte ihr über den Rücken. Sie verstand.

    Ein ohrenbetäubender Knall riss Cooper aus dem unruhigen Schlummer, in den sie gefallen war. Erschrocken setzte sie sich auf. Im Verlies war es stockdunkel. Nacht. Über ihnen waren auf einmal deutlich Schreie und Schüsse zu hören. Ab und zu blitzte es über der Falltür auf. Mündungsfeuer. Dann knatterte über ihnen minutenlang Salve um Salve. Schließlich verebbten die Schüsse. Für ein paar Momente herrschte Ruhe, dann schrie eine einzelne Stimme etwas im Befehlston, aber Cooper konnte die Worte nicht verstehen, und in ihrem Verlies klang alles seltsam dumpf.
    Dann aber riss sie der Donnerschlag einer Detonation auf die Füße. Irgendetwas musste direkt neben der Einstiegsluke explodiert sein. Ein paar dickere Erdbrocken landeten direkt vor ihr, und Stacys schrille Schreie mischten sich in den Lärm des erneut aufflammenden Gefechts.
    Cooper wurde mit einem Mal bewusst, dass sie sich in einem Erdloch befanden, dessen Wände nur von ein paar morschen Balken gestützt wurden. Die nahe Explosion einer Granate konnte sie alle beerdigen.
    Brent rief ihr irgendetwas zu, aber im Lärm der Schüsse verstand sie kein Wort. Verzweifelt stemmte sie sich gegen einen der Stützbalken, als könne sie dadurch das Verlies vor dem Einsturz bewahren.
    Stacy war zu Brent herübergerutscht und umklammerte zitternd seine Beine. Eines der beiden anderen Mädchen hielt sich die Ohren zu, das zweite wiegte sich am Boden sitzend und den Rücken gekrümmt vor und zurück. Ihre Lippen bewegten sich, aber der Lärm verschluckte jedes ihrer Worte.
    Die Minuten dehnten sich ins Unerträgliche, während der Kampf erneut abebbte, wieder anschwoll und sich immer mehr Schreie von Verwundeten unter das Krachen der Schüsse und Explosionen mischten.
    Dann, von einem Augenblick zum anderen, endete der Kampf. Eine letzte Geschossgarbe, und es herrschte Ruhe. Eine schreckliche Ruhe, in der man nur noch das vereinzelte Stöhnen von Verwundeten hörte.
    »McCann?«, flüsterte Brent in die Dunkelheit.
    »Hoffentlich«, murmelte Cooper, der klar war, dass jede denkbare Alternative schlimmer wäre.
    Eilige Schritte näherten sich der Falltür, die entriegelt und aufgerissen wurde. Im grellen Widerschein irgendeines Flutscheinwerfers erschien ein bekanntes Gesicht, das im Schlaglicht wie eine groteske Fratze wirkte.
    Der Kettensägenmann. Sein Blick fiel auf Cooper, und sein Mund verzog sich zur Karikatur eines Lächelns.
    »Ich glaube, da sind ein paar Freunde von dir gekommen«, sagte er, dann presste er die Lippen aufeinander, und seine Augenlider flatterten. »Die hatten aberwitzige Feuerkraft und wir nur

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