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Email ans Universum (German Edition)

Email ans Universum (German Edition)

Titel: Email ans Universum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Anton Wilson
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Informationsquelle nicht diese Seite, sondern die Frucht auf dem Tisch, ein Gemälde, der Stift, ein Auto oder die weitest entfernten Sterne sind.
    Dies ist der Grund dafür, dass LSD in den letzten 60 Jahren die Welt für so viele von uns erweitert hat. Wie der englische Dichter William Blake haben auch wir „die Unendlichkeit in einem Sandkorn entdeckt“, und je tiefer wir blicken, desto tiefer erscheint der Abyss. Wie schon Nietzsche erkennen auch wir häufig, dass wir genauso in den Abyss hinein starren, wie dieser auch in uns hinein starrt…
    LSD scheint die geprägten und konditionierten Schaltkreise des Gehirns zu unterbrechen, die normalerweise unsere Wahrnehmung, Emotionen und Gedanken kontrollieren, was dann zu einer Flut – einem Ozean – an neuen Informationen führt.
    Eine solche Erfahrung wird entweder sehr beängstigend oder auf anregende Weise bildend sein, was davon abhängt, wie fest man zuvor daran glaubte, dass die eigene Karte des Universums „alles“ beinhaltet. Da ich, lange bevor ich LSD ausprobierte, gelernt hatte, dass kein Modell der Gesamtheit der Erfahrungen gleicht, hatte ich niemals einen schlechten Trip. Allerdings habe ich genügend Angstattacken und Ausraster gesehen, die aufgrund eines naiven, dogmatischen und leichtfertigen Umgangs mit LSD zustande kamen, den ich niemals befürwortet oder unterstützt habe.
     
    Während man in diesem Ozean neuer Informationen herumplanscht und versucht, nicht in ihm zu ertrinken, erlebt man im Allgemeinen eine zweite Überraschung, die das LSD zu bieten hat: Eine Explosion neu entdeckter Energie im eigenen Körper. Ob man diese Energie nun Kundalini, Bio-Elektrizität, Orgon, Libido oder Lebenskraft nennt, … sie kann Muskelkrämpfe, hemmungslosen Eros oder einfach nur „warme und schmelzende“ Gefühle auslösen – oder alle drei Erfahrungen hintereinander oder nahezu gleichzeitig – gewöhnlich gefolgt von etwas, das gelegentlich „Nahtoderfahrung“ oder „den Körper verlassen“ genannt wird.
    Noch einmal, man kann dies entweder als psychotisch und erschreckend erfahren oder als „religiös“ ekstatisch, womit man sich dann kurz- oder langfristig auf Paranoia („ alles und jeder möchte mich zerstören“) oder auf Metanoia („ alles und jeder möchte mir helfen“) prägen kann. In beiden Fällen tendiert man dazu, ein erhöhtes Gewahrsein jener eigenartigen Koinzidenzen zu entwickeln, die Jung Synchronizitäten nannte und die Anhänger christlicher Verschwörungen feindlichen, okkulten Kräften zuschreiben.
    In meinem Fall fand ich mich nach ein paar Jahren scheinbar dazu gezwungen, nicht zwischen Paranoia und Metanoia zu wählen – beide schienen mir bemitleidenswerte Vereinfachungen – aber zwischen Mystizismus und Agnostizismus. Ich löste dieses Problem für mich, indem ich einen agnostischen Mystizismus in der Tradition von Laotse wählte:
     
    Etwas, das nicht gewusst und unaussprechlich
    noch vor Erde und Himmel,
    noch vor Leben und Tod war.
    Ich weiß nicht, wie es zu nennen ist,
    also nenne ich es Dao.
     
    Was denke ich, sollten wir mit Dr. Hoffmanns „Problemkind“ machen? Gut, keine Konsumware wird sicherer, wenn ihre Herstellung, ihr Verkauf und ihre Verbreitung in die Hände von professionellen Kriminellen fällt ; und das Verbot von Alkohol und anderen Drogen hat unausweichlich eben diesen Effekt, gefolgt von korrupter Polizeiarbeit und öffentlichem Zynismus. Sollte die Regierung vielleicht ihre Finger aus diesem Gebiet lassen und professionellen Wissenschaftlern (zum Beispiel der Medizin) die Führung überlassen?

 
Alter Mann auf dem Balkon
Ansichten der Monterey Bay #13
     
     
     
The orange cloudbank:
One bright touch in the grey sky
Above a grey bay
 
 
Orangefarbene Wolkenbank
Ein heller Ansatz am grauen Himmel
Über einer grauen Bucht
     

Lasst unsere Truppen im Irak!
     
     
    Ich schwöre bei Gott und/oder der Göttin, dass ich das Folgende um ca. 16:00 Uhr am 14. April 2004 auf CNN sah und hörte:
     
    Ein Soldat der U.S. Army erzählt einem Interviewer, dass ihn drei Extra-Monate nicht kümmern würden, aber mit seiner momentanen Pflicht „Anwese.   zu beschützen“ ist er unzufrieden. Stattdessen würde er lieber das tun, wofür er dorthin geschickt wurde.
    „Was ist das?“, fordert ihn der Interviewer auf.
    „Türen eintreten und Leute abknallen“, sagt der Soldat, so ehrlich und unschuldig wie Dr. Lecter, der über seine bevorzugte Speisekarte spricht …
     
    Wie Kriminologen

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