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Email ans Universum (German Edition)

Email ans Universum (German Edition)

Titel: Email ans Universum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Anton Wilson
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Welt unbekannten illuminierten inneren Zirkel gebe, der mit Sirius in Kontakt stehe. Ich dachte, dass ich es war, der dies erfunden hatte, doch der Typ erzählte mir dies so, als wenn es ein inneres Geheimnis der Freimaurer wäre! Doch vielleicht war dies genau das, was Hugh Kenner eine „irische Tatsache“ nennt, die sich komplett von einer englischen, amerikanischen und französischen Tatsache unterscheidet und auch keine Ähnlichkeit mit einer wissenschaftlichen Tatsache besitzt. Eine irische Tatsache hat den wundervollen, daliesken und flüssigen Zustand einer schmelzenden Uhr und die joycesche Ungewissheit von zwei Zentimeter Kautschuk.
     
    F: Wann erschien Robert Temples Buch The Sirius Mystery 134 im Verhältnis zu deinen Erlebnissen?
     
    A: Es erschien, nachdem ich meine Erlebnisse hatte (die ich anfangs Sirius zurechnete – später dann dem Pookah, einem riesigen weißen Hasen aus dem County Kerry – abhängig davon, welche Metapher mir zu dieser Zeit gerade behagte). Sein Buch erschien nach diesen Erfahrungen und genau zu dem Zeitpunkt, als ich Sirius als eine Erklärung für meine Erlebnisse aufgab und mehr dazu tendierte, die Erklärung in Begriffen von Gehirnprozessen zu suchen. Die linke und die rechte Hemisphäre reden miteinander. Sie lernen, miteinander zu kommunizieren. Also hatte ich mit dem Sirius-Modell beinahe abgeschlossen, als Temples Buch erschien und aufzuzeigen versuchte, dass es seit ungefähr 4000 Jahren Verbindungen zwischen der Erde und Sirius gab. Also blickte ich zurück und überdachte noch einmal den Aspekt Sirius. Und dann kam Phil Dicks Roman VALIS heraus!
     
    F: Also könnte das Sirius-Modell eine Projektionsfläche für etwas Persönlicheres gewesen sein?
     
    A: Die meiste Zeit denke ich genau das. Hin und wieder erfahre ich von irgendwoher etwas über Sirius und überlege mir dann: „Wer weiß, vielleicht sollte ich es doch wortwörtlich nehmen?“ Doch das ist in nur 5% der Fälle so; 95% der Zeit tendiere ich dazu, es als neurologische Evolution zu sehen.
     
    F: Wie erklärst du dir dann, dass der Stamm der Dogon auf Mali von Sirius B wusste, dem kleinen Satelliten von Sirius, der mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist – und erst in den frühen 70er Jahren von den stärksten Teleskopen fotografiert wurde?
     
    A: Ich erkläre mir das nicht. Ich halte es für ein Mysterium. Ich erinnere mich daran, dass ein Schreiber in CSICOPs Journal The Skeptical Inquirer darauf verwies, die Dogon könnten davon von einem jesuitischen Missionar oder einem Reiseforscher erfahren haben oder einem Kaufmann, der sich in Astronomie auskannte – und ich dachte, ja, das ist alles möglich. Doch dann schloss er daraus, dass wir das deshalb nicht ernst nehmen sollten. Verdammt, seine Mutter könnte vom Krämer oder dem Botenjungen, dem Eismann oder dem Postboten geschwängert worden sein – deshalb müssen wir nicht die Vermutung in Betracht ziehen, dass er seine Anschauungen dem Typen zu verdanken hat, der tatsächlich sein Vater ist!
    Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, ihnen diesen Happen Skeptizismus zuzusenden, da ich wusste, sie würden ihn sowieso nicht drucken. Was ihre Zweifel angeht, sind sie sehr selektiv.
     
    F: Temple scheint sich auch große Mühe gegeben zu haben, darauf hinzuweisen, dass die Dogon ihre Informationen genauso gut aus alten ägyptischen Quellen erhalten haben könnten – die Frage ist dann, woher wussten die Ägypter von Sirius B?
     
    A: Ich stehe diesen Dingen sehr offen gegenüber und habe auch keine Dogmen. Ich erwarte weitere Aufklärungen.
     
     
     

ca. 2000 – mit Sean Casteel
     
     
    F: Du hast einen exzellenten Sinn für Humor, der den Leser am Ball hält …
     
    A: Ohne einen Sinn für Humor ist das Leben auf diesem barbarischen Planeten zutiefst unerträglich.
     
    F: Ja, das verstehe ich gut. In deiner Einleitung zu Everything Is Under Control  Harper, 1999 führst du eine Umfrage an, nach der drei von vier Leuten glauben, dass die Regierung an irgendwelchen Verschwörungen beteiligt ist. Weiterhin sprichst du davon, dass auch die Regierung den Leuten misstraut, die sie selbst regiert. Würdest du diesen Teufelkreis bitte erläutern?
     
    A: Sicher. Die Leute misstrauen der Regierung aus einer Vielzahl von Gründen. Einige dieser Ursachen sind psychologisch, andere sind soziologisch. Dazu kommen wir später. Jetzt wollen wir nur auf diesen einen Grund eingehen, nämlich dass die Regierungen wiederholt dabei erwischt wurden,

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