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Emma

Emma

Titel: Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
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Gegend, jedoch sind die Angaben
privater Räumlichkeiten wie Wohnhäuser, Lokale, Restaurants usw. frei erfunden.
     
     
     
    Zum
besseren Verständnis:
     
    „ Ferragosto “
nennen die Italiener den 15. August. Mariä Himmelfahrt ist in Italien der Feiertag des Jahres. Da er in den Sommerferien liegt, nehmen viele Firmen
diesen Tag zum Anlass, eine oder zwei Wochen Betriebsruhe zu halten. Die Folge
ist, dass man ungefähr zwischen dem zehnten und dem zwanzigsten August lieber
keinen Kundendienst, keine Werkstatt, keine Ersatzteile, keine Handwerker und
ähnliches brauchen sollte, weil halb Italien in Urlaub ist. Man sollte auch
tunlichst nicht auf den Autobahnen unterwegs sein oder kurzfristig ein Hotel suchen!
     
    Italienische
Begriffe:
     
    Istituto
Riabilitazione Fisica e Fisiolociga :
Institut für physische und physiologische Rehabilitation
     
    Manaccia : verdammt!
     
    Tesoro : Schatz
     
    Lunatico : launisch
     
    Bambina : (kleines) Mädchen
     
     
     
    Kulinarisches:
     
     
    „Sarde
in Saor“ sind sauer eingelegte
Sardinen. Die kleinen Fische werden in Mehl gewendet und gebraten und
anschließend für mehrere Stunden in einer Marinade aus Olivenöl, Rotweinessig,
Zwiebeln und Lorbeerblättern gebeizt. Häufig werden Rosinen und Pinienkerne
daruntergemischt.
     
    Tagliardi
mit Pesto sind kleine, rechteckige
Nudelflecken mit der bekannten Genueser Basilikumsoße. Die Tagliardi werden aus
dem ausgewalzten Nudelteig geschnitten (tagliare = schneiden) und dann al dente
gekocht. Der Pesto besteht aus Basilikum, Petersilie, Knoblauch, Pinienkernen,
Olivenöl, Parmesan, Salz und Pfeffer und sollte idealerweise in einem Mörser
mit dem Stößel von Hand zubereitet werden. Meistens kommt allerdings eine
Küchenmaschine zum Einsatz, so wird der Pesto glatter und cremiger.
     
    Coda
di Rospo ist Seeteufel. Hier kommt er
als im Ganzen gebratene Filets auf den Tisch und wird mit frittiertem Radicchio
serviert.
     
     

Leseprobe
     
    „Eine Lüge macht noch keine Liebe!“
     
     
    …
Als Lara am nächsten Vormittag auf der Piazza eintraf, war der Parkplatz voller
Autos. Mehrere schwarze Jeeps mit den typischen roten Streifen und der weißen
Schrift der Carabinieri standen da und es wimmelte von Fremden. Sie konnte von
hier aus die Dammkuppe sehen und erkannte, dass Trauben von Menschen dort oben
standen und aufs Wasser starrten. Beunruhigt betrat sie Angelas Bar, die auf
der anderen, dem Kastell abgewandten Seite der Piazza lag.
    „Was
ist denn los?“ erkundigte sie sich.
    „Die
Leute sagen, dass es ein Jahrhundert – Hochwasser geben könnte. Sie haben die
Carabinieri geschickt, um die Einsätze zu organisieren. Sie wollen auch hier
Sandsäcke bereithalten, weil sie ein paar Stellen in den Flussufern nicht mehr
trauen. Die Nutria – Ratten könnten sie unterhöhlt haben", erklärte ihr
Angela mit besorgter Miene. „Es kann ein paar stressige Tage geben, bis das
alles wieder vorüber ist, aber ich glaube nicht, dass es so schlimm werden
wird.“
    Sie
trank hastig einen caffè und überquerte den Platz. Die kleine Straße, die auf
den Damm hinaufführte, war vollgeparkt mit Autos, oben standen viele
Einheimische, aber auch Fremde, die fassungslos und mit betretenen Gesichtern
den Po beobachteten. Lara traute ihren Augen nicht. Der Fluss hatte sein Bett
verlassen, von der mehrere Meter hohen Ufermauer mit ihrer kleinen Promenade im
Rücken des Kastells war nur noch ein Fußbreit zu sehen. Braune, strudelnde
Wassermassen rissen alles mit sich, was nicht niet- und nagelfest war, in der Flussmitte
wirbelten unkenntliche Gegenstände um ihre eigenen Achsen in einem wahnwitzigen
Tanz, dicke Baumstämme, ja sogar ganze Bäume kamen daher und schossen in
atemberaubendem Tempo an ihnen vorbei. Die kleine Treppe, auf deren oberster
Stufe sie so oft gesessen und das beschauliche Dahinfließen des Wassers
betrachtet hatte, war vollkommen überspült. Die Bäume, die an seinem Ufer
wuchsen, ragten nur noch mit ihren fast schon kahlen Kronen aus dem Wasser, die
kleineren Büsche waren überhaupt nicht mehr zu sehen. Der schmale kleine,
friedliche Fluss war zu einem wütenden, schäumenden Strom geworden.
    Fasziniert
und geschockt zugleich nahm Lara das Bild in sich auf. So war die Geschichte
dieser Landschaft geschrieben worden, erinnerte sie sich, so hatte der Fluss
über Jahrtausende hinweg sein Bett gestaltet und die Ebene geschaffen. Was sie
da erlebte, war ein Sekundenbruchteil Erdgeschichte, der sich vor ihr

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