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Enders Schatten

Enders Schatten

Titel: Enders Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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wieder versaute.
    Sie wählte den falschen Schläger, das war ihr erster Fehler. Sie brauchte einen, der die anderen allein schon durch seine Größe einschüchterte. Sie brauchte einen, der groß und dumm war, brutal, aber zu beherrschen. Stattdessen glaubte sie, einen zu brauchen, der klein war. Nein, du blöde Kuh! Blöde Kuh! Bean hätte am liebsten laut aufgeschrien, als er den Schläger sah, den sie sich ausgesucht hatte, einen Jungen, der sich Achilles nannte, nach dem Comic-Helden. Er war klein und gemein, schlau und schnell, aber er hatte ein verkrüppeltes Bein. Also glaubte Poke, sie könne besser mit ihm fertigwerden. Du dumme Kuh! Es geht doch nicht darum, jemanden zu Fall zu bringen – das schafft man beim ersten Mal bei jedem, wenn er es nicht erwartet. Du brauchst jemanden, der auch liegen bleibt.
    Aber er sagte nichts. Er durfte nicht riskieren, dass sie wütend auf ihn wurde. Schauen wir mal, was passiert. Schauen wir mal, wie Achilles sich benimmt, wenn er am Boden liegt. Sie wird es ja merken – es wird nicht klappen, und dann muss sie ihn umbringen, die Leiche verstecken und es mit einem anderen Schläger noch mal versuchen, bevor es sich rumspricht, dass eine Bande von kleinen Kindern Schläger umbringt.
    Also kommt Achilles heranstolziert – vielleicht ist es auch nur der schwankende Gang durch sein lahmes Bein – , und Poke duckt sich übertrieben und tut so, als wolle sie abhauen. Schlecht gemacht, dachte Bean. Achilles hat schon gemerkt, dass was im Busch ist. Irgendetwas stimmt nicht. Du dumme Kuh, du sollst dich so benehmen wie immer! Achilles sieht sich immer öfter um. Misstrauisch. Sie sagt ihm, sie habe was versteckt – der Teil ist normal – , und führt ihn in die Falle in der Gasse. Aber nein, er ist vorsichtig. Es wird nicht klappen.
    Aber es klappt doch, wegen des Beins. Achilles sieht, dass es eine Falle ist, aber er kann nicht mehr fliehen, weil ein paar kleinere Kinder sich von hinten gegen seine Beine werfen, während Poke und Sergeant ihn von vorn schubsen, und so fällt er um. Ein paar Ziegelsteine treffen seinen Rumpf und das verkrüppelte Bein, und zwar heftig – die kleinen Kinder haben es begriffen, sie leisten gute Arbeit, selbst wenn Poke dumm ist – , und ja, das ist gut, Achilles hat tatsächlich Angst. Er denkt, er wird sterben.
    Bean war inzwischen von der Tonne geklettert. Er stand in der Gasse und beobachtete alles aus der Nähe. Es war schwer, an der Menge vorbeizuspähen. Er drängt sich vorbei, und die kleinen Kinder – alle größer als er – erkennen ihn und wissen, dass er es verdient hat, einen Blick auf den Kerl zu werfen, und sie lassen ihn rein. Er steht direkt an Achilles’ Kopf. Poke beugt sich über ihn, einen Ziegel in der Hand, und redet.
    Â»Du bringst uns in die Schlange vor der Suppenküche.«
    Â»Ja, in Ordnung, mach ich. Versprochen.«
    Glaub ihm nicht. Sieh ihm in die Augen, achte auf Schwächen.
    Â»Auf diese Weise kommst du an mehr Essen, Achilles. Du bekommst meine Bande. Wir bekommen genug zu essen, wir haben mehr Kraft, wir bringen dich weiter. Du brauchst eine Bande. Die anderen Brutalskis schubsen dich immer herum – wir haben es gesehen – , aber mit uns brauchst du dir das nicht gefallen zu lassen. Verstehst du, wie wir’s machen werden? Eine Armee, das werden wir sein.«
    Okay, jetzt hatte er es begriffen. Es war wirklich eine gute Idee, und er war nicht dumm, also begriff er es.
    Â»Wenn das so eine gute Idee ist, Poke, wieso handelst du jetzt erst danach?«
    Dazu fiel ihr nichts ein. Stattdessen warf sie Bean einen Blick zu.
    Nur einen kurzen Blick, aber Achilles sah es. Und Bean wusste, was er dachte. Es war so offensichtlich.
    Â»Bring ihn um«, sagte Bean.
    Â»Sei nicht dumm«, sagte Poke. »Er macht mit.«
    Â»Genau«, warf Achilles ein. »Ich mache mit. Die Idee ist klasse.«
    Â»Bring ihn um«, sagte Bean. »Wenn du ihn jetzt nicht umbringst, wird er dich umbringen.«
    Â»Lässt du diesem kleinen Stück Scheiße eigentlich alles durchgehen?«, fragte Achilles.
    Â»Dein Leben oder seins«, sagte Bean. »Bring ihn um und nimm den Nächsten.«
    Â»Der Nächste wird kein krankes Bein haben«, wandte Achilles ein. »Der Nächste wird nicht glauben, dass er dich braucht. Ich glaube es. Ich mache mit. Ich bin der, den ihr wollt. Der Plan ist

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