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Enders Spiel

Enders Spiel

Titel: Enders Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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lächerlich gemacht – jener Film wurde oft gezeigt, um wieder und wieder an das lähmende Entsetzen und den Schrecken des Krabblersiegs zu erinnern. Dann die Flotte, die Mazer Rackhams kleine Streitmacht beim Saturn angriff, die hoffnungslose Unterlegenheit, und dann …
    Dann ein Schuss von Mazer Rackhams kleinem Kreuzer, ein Feindschiff, das in die Luft flog. Das war alles, was jemals gezeigt wurde. Jede Menge Filme, die Raumsoldaten dabei zeigten, wie sie sich einen Weg ins Innere von Krabblerschiffen bahnten. Jede Menge Krabblerleichen, die drinnen herumlagen. Aber alle Szenen von Krabblern, die im Kampf Mann gegen Mann töteten, waren aus Aufnahmen von der Ersten Invasion kopiert worden. Es frustrierte Ender, dass Mazer Rackhams Sieg so offensichtlich zensiert war. Die Schüler in der Kampfschule hätten eine Menge von Mazer Rackham lernen können – und alles über seinen Sieg war ihrem Blick verborgen. Dieser Hang zur Geheimhaltung war nicht sehr hilfreich für die Kinder, die lernen mussten, das zu wiederholen, was Mazer Rackham geschafft hatte.
    Sobald sich herumgesprochen hatte, dass Ender Wiggin sich wieder und wieder die Kriegsvideos ansah, begann der Videoraum eine Menschenmenge anzuziehen. Fast alle waren Kommandanten, die sich dieselben Videos ansahen, die auch Ender sich ansah, und so taten, als verstünden sie, warum er sie sich ansah und was er daraus lernte. Ender erklärte nie irgendetwas. Selbst als er sieben Szenen aus derselben Schlacht vorführte, aber von verschiedenen Videos, fragte nur ein Junge zögernd: »Sind einige davon aus derselben Schlacht?«
    Ender zuckte nur mit den Achseln, als sei es nicht von Bedeutung.
    Während der letzten Trainingsstunde am siebten Tag, nur ein paar Stunden nachdem Enders Trupp seine siebte Schlacht gewonnen hatte, kam Major Anderson selbst in den Videoraum. Er gab einem der dort sitzenden Kommandanten ein Stück Papier und sprach dann Ender an. »Oberst Graff will dich sofort in seinem Büro sehen.«
    Ender erhob sich und folgte Anderson durch die Korridore. Anderson öffnete durch Auflegen der Handfläche die Schlösser, die die Schüler von den Offiziersquartieren fernhielten; schließlich kamen sie dort an, wo Graff in einem am Boden festgenieteten Drehstuhl Wurzeln geschlagen hatte. Sein Bauch quoll jetzt über beide Armlehnen, sogar wenn er aufrecht saß. Ender versuchte sich zu erinnern. Graff hatte keineswegs dick gewirkt, als Ender ihm zum ersten Mal begegnet war, vor gerade vier Jahren. Zeit und Anspannung waren nicht gut für den Direktor der Kampfschule gewesen.
    Â»Deine erste Schlacht ist sieben Tage her, Ender«, sagte Graff.
    Ender antwortete nicht.
    Â»Und du hast sieben Schlachten gewonnen, eine pro Tag.«
    Ender nickte.
    Â»Deine Ergebnisse sind auch außergewöhnlich gut.«
    Ender blinzelte.
    Â»Worauf, Kommandant, führst du deinen bemerkenswerten Erfolg zurück?«
    Â»Sie haben mir einen Trupp gegeben, der alles tut, was ich mir für ihn ausdenke.«
    Â»Und was hast du dir für ihn ausgedacht?«
    Â»Wir orientieren uns nach unten in Richtung des feindlichen Tores und benutzen unsere Unterschenkel als Schild. Wir vermeiden Formationen und wahren unsere Beweglichkeit. Es hilft, dass ich fünf Züge zu acht statt vier zu zehn habe. Außerdem haben unsere Feinde noch keine Zeit gehabt, sich wirkungsvoll auf unsere neue Technik einzustellen, darum schlagen wir sie immer wieder mit den gleichen Tricks. Das wird nicht lange anhalten.«
    Â»Also rechnest du nicht damit, auch weiterhin zu gewinnen.«
    Â»Nicht mit den gleichen Tricks.«
    Graff nickte. »Setz dich, Ender.«
    Ender und Anderson nahmen beide Platz. Graff sah Anderson an, und Anderson sprach als Nächster. »In welcher Verfassung ist dein Trupp, jetzt, wo er so oft kämpft?«
    Â»Sie sind jetzt alle Veteranen.«
    Â»Aber wie halten sie sich? Sind sie müde?«
    Â»Wenn sie es sind, dann werden sie es nicht zugeben.«
    Â»Sind sie immer noch frisch?«
    Â»Sie spielen mit den Computern, Sie spielen mit dem Geist anderer Leute. Sagen Sie’s mir.«
    Â»Wir wissen, was wir wissen. Wir wollen wissen, was du weißt.«
    Â»Es sind gute Soldaten, Major Anderson. Ich bin sicher, dass sie ihre Grenzen haben, aber noch haben wir sie nicht erreicht. Ein paar von den Neueren haben Schwierigkeiten, weil sie einige der grundlegenden Techniken

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