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Enders Spiel

Enders Spiel

Titel: Enders Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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nie wirklich gemeistert haben, aber sie arbeiten hart und werden besser. Was soll ich Ihnen sagen? Dass sie sich ausruhen müssen? Natürlich müssen sie sich ausruhen. Sie brauchen ein paar Wochen frei. Ihre Studienleistungen gehen den Bach runter, keiner von uns bringt irgendwas im Unterricht. Aber das wissen Sie, und anscheinend ist es Ihnen egal.«
    Graff und Anderson wechselten flüchtige Blicke. »Ender, warum studierst du die Videos der Krabblerkriege?«
    Â»Um Strategie zu lernen natürlich.«
    Â»Diese Videos wurden zu Propagandazwecken angefertigt. Alle unsere Strategien sind herausgeschnitten worden.«
    Â»Ich weiß.«
    Graff und Anderson wechselten wieder flüchtige Blicke. Graff trommelte auf seinen Tisch. »Du spielst das Fantasy-Spiel nicht mehr«, sagte er.
    Ender antwortete nicht.
    Â»Erklär mir, warum du es nicht spielst.«
    Â»Weil ich gewonnen habe.«
    Â»Bei diesem Spiel gewinnt man nie irgendetwas. Es kommt immer noch mehr.«
    Â»Ich habe alles gewonnen.«
    Â»Ender, wir wollen dir helfen, so glücklich wie möglich zu sein, aber wenn du …«
    Â»Sie wollen mich zum bestmöglichen Soldaten machen. Gehen Sie nach unten und werfen Sie einen Blick auf die Tabelle. Sehen Sie sich die ewige Bestenliste an. Bisher leisten Sie hervorragende Arbeit. Meinen Glückwunsch. Wann stellen Sie mich nun gegen einen guten Trupp auf?«
    Graffs zusammengepresste Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, und er bebte ein bisschen vor lautlosem Gelächter.
    Anderson reichte Ender ein Blatt Papier. »Jetzt«, sagte er.
    BONZO MADRID , SALAMANDERTRUPP , 1200
    Â»Das sind von jetzt an zehn Minuten«, sagte Ender. »Mein Trupp ist gerade noch beim Duschen.«
    Graff lächelte. »Dann beeil dich besser, Junge.«
    Er erreichte die Unterkünfte seines Trupps fünf Minuten später. Die meisten zogen sich gerade nach dem Duschen an; einige waren schon in den Spieleraum oder den Videoraum gegangen, um auf das Mittagessen zu warten. Er schickte drei der Jüngeren los, um sie herzurufen, und ließ alle anderen sich so rasch wie möglich für den Kampf anziehen.
    Â»Wir haben keine Zeit«, sagte Ender. »Sie haben Bonzo vor ungefähr zwanzig Minuten benachrichtigt, und bis wir an der Tür ankommen, werden sie schon mindestens seit gut fünf Minuten drin sein.«
    Die Jungen waren empört und beklagten sich lautstark in Ausdrücken, die sie für gewöhnlich in Gegenwart des Kommandanten vermieden: Was mit uns machen? Sie verrückt, neh?
    Â»Vergesst das Warum, darüber machen wir uns heute Abend Gedanken. Seid ihr müde?«
    Fliege Molo antwortete. »Wir haben uns heute beim Training den Arsch abgerackert. Ganz zu schweigen davon, dass wir heute Morgen den Frettchen die Scheiße aus dem Körper geprügelt haben.«
    Â»Nie jemand machen zwei Schlachten an selbe Tag!«, sagte Crazy Tom.
    Ender antwortete im selben Ton. »Nie jemand geschlagen Drachentrupp, auch nicht. Dies sein eure große Chance zu verlieren?« Enders spöttische Frage war die Antwort auf ihre Beschwerden. Erst siegen, dann Fragen stellen!
    Inzwischen waren alle wieder in der Stube, und die meisten von ihnen waren angezogen. »Marsch!«, rief Ender, und sie rannten hinter ihm her, einige waren noch dabei, sich anzuziehen, als sie den Korridor vor dem Kampfraum erreichten. Viele von ihnen keuchten, ein schlechtes Zeichen; sie waren zu müde für diesen Kampf. Die Tür war schon offen. Es gab überhaupt keine Sterne. Nur leeren, leeren Raum in einem blendend hellen Saal. Nirgendwo eine Möglichkeit, sich zu verstecken, nicht einmal im Dunkeln.
    Â»Meine Güte«, sagte Crazy Tom, »sie sind auch noch nicht rausgekommen.«
    Ender legte die Hand über den Mund, um ihnen zu bedeuten, dass sie still sein sollten. Da die Tür offen war, konnte der Feind natürlich jedes Wort hören, das sie sagten. Ender deutete überall rings um die Tür, um ihnen zu erklären, dass der Salamandertrupp zweifellos an der Türwand verteilt war, wo er nicht gesehen werden, aber leicht jeden blitzen konnte, der herauskam.
    Ender gab ihnen ein Zeichen, sich von der Tür zurückzuziehen. Dann nahm er ein paar der größeren Jungen mit nach vorn, einschließlich Crazy Tom, und ließ sie hinknien, nicht auf den Fersen sitzend, sondern voll aufgerichtet, sodass ihr Körper ein L bildete. Er

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