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Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin

Titel: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin - Schartz, S: Elfenzeit 9: Im Bann der Dunklen Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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Prolog
Hündchen
    Sie hatten ihn vergessen. Niemand kümmerte sich um ihn, brachte ihm Nahrung oder wusch ihn. Und doch starb er nicht.
    Warum nicht? Weil er bereits tot war. Im Grunde schon seit Jahrhunderten, doch erst jetzt sehr nah daran. Es war schwer zu erklären.
    Einst war er ein Mensch gewesen, Sohn eines Mannes, der sich für einen Zauberer hielt, aber nur bescheidene Kräfte besaß und mehr Scharlatanerie betrieb. Doch die Vereinigung mit einer besonderen Frau brachte einen Sohn hervor, der über wirkliche Magie verfügte. So etwas geschah selten bei den Menschen. Der Sohn hatte seine Gabe genutzt und sich ein Reich erschaffen.
    Dann waren da auf einmal diese … Frau gewesen und ein Mann ohne Schatten. Sie hatten sein Leben, sein Zuhause zerstört, und er war zum Hündchen der Dunklen Königin geworden. Zuerst hatte er all dies für einen schlechten Traum gehalten, eine Ausgeburt seines dem Wahnsinn anheimgefallenen Verstandes. Früher hatte er nur im Drogenrausch solche Fantasien erlebt.
    Aber es war alles wahr. Die verbannten Elfen sowie dieses teils grässliche, teils opulente Land; und dieser finstere Kerl samt seiner Königin.
    Noch nie hatte er eine Frau von solch überirdischer Schönheit erblickt, die zugleich zutiefst verdorben war. So strahlend hell und golden ihr Äußeres auch sein mochte, ihr Geist war finster, der Kern ihres Seins faulig wie ein wurmstichiger Apfel.
    Ich erinnere mich an alles
, dachte der Mann, der einst der Conte del Leon gewesen war, ein Herrscher in der Lagune von Venedig.
Aber warum?
    Sie hatten ihm Hand- und Fußfesseln angelegt und dazu einen Halsring, an dem eine silberne Kette hing. An dieser führte Bandorchu ihn herum; sie zwang ihn, ihre Füße zu lecken, zu hecheln und Männchen zu machen. Manchmal behandelte sie ihn fast liebevoll wie ein Schoßtier, dann wieder ließ sie ihre Grausamkeit an ihm aus.
    Das Wunder war, dass er daran nicht starb. Er überstand alles, egal, was sie mit ihm anstellte. Im Schattenland galten ganz eigene Gesetze, und der Menschenmann hatte die Grenze der Sterblichkeit längst überschritten. Er war in Magie gefangen, und hier war alles Magie.
    Er erinnerte sich, doch was er einst gewesen war, war vergangen.
    Lediglich ein letzter Funken Menschlichkeit war ihm noch verblieben, als er hierher gebracht worden war. Mit diesem hatte die Königin gespielt, ihn verhöhnt und verspottet.
    Und dann – wann war es doch gleich geschehen? –, dann hatte sie …
    Der Mann verbarg das Gesicht in den Händen und weinte. Schmerz, Angst und Trauer waren seine ständigen Begleiter, nichts sonst gab es mehr.
    Die schlimmste Pein aber hatte erst noch auf ihn gewartet, obwohl er geglaubt hatte, schon alles kennengelernt zu haben. Und hätte er geahnt, dass es so entsetzlich werden würde, hätte er längst auf irgendeine Weise versucht, seinem elenden Dasein ein Ende zu machen. Natürlich hatte er sich verachtet, weil er all ihre Demütigungen hinnahm und ertrug, aber etwas in ihm klammerte sich immer noch hartnäckig an das bisschen Leben, das ihm verblieben war. An die Hoffnung, dass es eines Tages besser würde. Oder er sich an die Schmerzen gewöhnte.
    Doch dann, es konnte noch nicht lange her sein, war Bandorchu plötzlich in ihr Schlafgemach gestürmt, das gleich neben dem ganz besonderen, privaten Raum lag, den nur sie und der Getreue betreten durften. Der Mann war die meiste Zeit neben dem großen Himmelbett angekettet, das die Königin als Ruheplatz benutzte, wenn der Getreue nicht da war.
    »Hündchen!«, rief sie und riss an der Kette.
    Die Königin verfügte über die Kraft eines Bären. Der Mann wurde hochgerissen und über den Boden geschleift, bis er bei ihr war. Er beeilte sich, auf alle viere zu kommen, und er hielt den Kopf gesenkt. Wer wusste schon, in welcher Stimmung Bandorchu sich gerade befand? Der Getreue war schon ziemlich lange fort, und der Mann wusste nur zu gut, dass sie ihn entbehrte. Ein- oder zweimal hatte sie ihr Hündchen liebkost und einige Dinge mit ihm angestellt, die …
    Ein scharfer Ruck an der Kette riss den Mann aus seinen Gedanken.
    »Woran denkst du?«, fauchte die Königin, und ihre Augen brannten wie grünes Feuer. »Glaubst du, ich erkenne nicht, welche unzüchtigen Sehnsüchte in dir vorgehen? Verdorbener, wertloser kleiner Mensch!«
    Der Mann beeilte sich, seinen Geist zu leeren. Er konnte nichts dagegen machen, sobald die Königin ihm zu nahe kam, verwirrte sich sein Verstand, und er fühlte nur noch

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