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Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)

Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)

Titel: Endlich bei dir in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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dass ich eingeschlafen bin. Ich war wohl ziemlich müde.“
    „Wir haben Plätzchen gebacken und einen Film geguckt“, informierte Rosie ihn.
    „Oje, wie lang habe ich denn geschlafen?“, fragte Sean.
    „Gut zwei Stunden“, meinte Franci. „Ich mache gerade Spaghetti. Du bist herzlich eingeladen, zum Essen zu bleiben. Danach müsstest du jedoch gehen, da ich morgen früh arbeiten und Rosie in den Kindergarten muss.“
    „Ich wollte nach Sacramento fahren und von dort nach Phoenix fliegen. Zu meiner Mutter, du weißt schon.“
    Franci zuckte ein bisschen zusammen bei der Erwähnung von Maureen. Sie mochte sie eigentlich, auch wenn ihre Söhne dazu tendierten, sie gleichzeitig zu idealisieren und ihr trotzdem aus dem Weg zu gehen. Doch Maureens Reaktion auf Rosie wollte sie sich lieber nicht vorstellen. „Du kannst gerne an meinem Computer nach Flügen suchen. Ich schätze aber, heute Abend wirst du nichts mehr kriegen. Das wird wohl erst morgen klappen.“
    „Wer weiß“, sagte er. „Wenn ihr mich kurz entschuldigen würdet? Ich muss mal eben kurz im Badezimmer verschwinden.“
    „Na klar“, sagte Franci grinsend.
    Tja, wie es aussieht, scheint es Franci keinen Stress zu bereiten, wenn ich hier bin. Sie scheint das alles sehr lustig zu finden.
Er betrat das Bad, das von beiden Schlafzimmern aus zugänglich war, und hob den Toilettendeckel hoch. Er gähnte, kratzte sich am Kopf und spürte etwas, das dort nicht hingehörte. Er drehte den Kopf nach links, um sich in dem kleinen Spiegel über dem Waschbecken zu begutachten. Und bekam fast einen Herzinfarkt. Fast hätte er danebengepinkelt.
    Sean hatte lauter Mädchenzeug im Haar – Clips, Spangen, Gummibänder, glitzernde Haarklammern. Und noch etwas – Tesafilm. Offensichtlich waren seine Haare zu kurz, also hatte Rosie den Haarschmuck kurzerhand festgeklebt. Und das war noch nicht alles. Sie hatte ihm einen knallroten Angelina-Jolie-Mund gemalt. Blaue Lider und rosa Wangen. Er sah aus wie eine Witzfigur. Schnell machte er seine Hose zu. Dann drehte er den Wasserhahn auf – und musste feststellen, dass seine Fingernägel knallgrün lackiert waren. Energisch schrubbte er sich die Hände. Oh nein! Sie hatte ihn auch noch tätowiert! Er führte die Seife an die Lippen – aber es half alles nichts.
    „Fraaaan-ciiiiii!“, schrie er.
    Gleich darauf klopfte sie an die Tür, die er sofort aufriss. Sie trocknete sich die Hände an einem Geschirrtuch ab. Er blickte sie finster an. „Filzstift, schätze ich“, sagte sie, bevor er selbst zu Wort kam.
    „Was soll das?“, fragte er verzweifelt und verwundert.
    „Sie darf nicht an mein Make-up. Und sie findet, dass du toll aussiehst.“ Sie grinste.
    Er formte die Lippen zu einem Schmollmund. „Das ist ein Entlassungsgrund.“
    Sie kicherte. „Wir kriegen das schon wieder ab, keine Sorge. Bleibst du denn noch zum Essen?“
    „Kann ich so vielleicht rausgehen?“
    „Okay. Pass auf, als Erstes hole ich mal den Nagellackentferner. Dann befreien wir dich von deinen grünen Fingernägeln, essen zu Abend, und schließend kümmere ich mich um dein … na ja … Make-up. Und noch ein kleiner Tipp, Sean: Schlaf nie ein, wenn du mit einer Dreijährigen alleine bist.“
    Franci gelang es, den grünen Filzstift von Seans Fingernägeln zu entfernen. Sie konnte auch gewisse Fortschritte an seinen Lippen und dem „Lidschatten“ erzielen, aber ganz weg bekam auch sie die Farbe nicht. Die zarten Farbreste passten ganz gut zu seinem blauen Auge. Mit ihrem Make-up machte sie Sean wieder gesellschaftsfähig. „Warum hast du es abgemacht?“, wollte Rosie wissen.
    „Ich kann das auf der Arbeit nicht tragen“, erklärte Sean. „Gehst du zur Arbeit?“, fragte sie. „Ich dachte, du hast Ferien.“
    „Bei der Air Force gelten gewisse Regeln für Jungs und Make-up“, sagte er.
    „Und für Mädchen und Make-up?“
    „Mädchen dürfen Make-up tragen.“
    „Warum?“, fragte sie und schüttelte den Kopf. Sie drehte sich zu ihrer Mutter um. „Warum, Mommy?“
    „Weil Make-up nur was für Mädchen ist. Jungs rasieren sich. Und du sollst niemandem das Gesicht anmalen, ohne vorher zu fragen, ob du das darfst.“
    „O …“, sagte sie, offensichtlich zufrieden, „kay.“
    „Wie machst du das bloß?“, wollte Sean von Franci wissen.
    „Übung.“ Sie lächelte ihn an.
    Nach Spaghetti und Salat sah Franci zu, dass Rosie ihr abendliches Ritual vollführte. Badewanne, noch ein bisschen in Bilderbüchern blättern, ab ins

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