Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)
Und du?“
„Ich frage mich, ob das Drama um Rosies Vater schon geklärt ist.“
„Oh Mann“, meinte sie und ließ sich aufs Bett fallen. „Ich habe es ihm heute Morgen gesagt. Natürlich war er alles andere als glücklich darüber, dass ich erst jetzt damit herausgerückt bin. Jetzt braucht er natürlich Zeit, um sich mit der Tatsache anzufreunden. Im Moment ist er bei Rosie und spielt mit ihr. Er will sie kennenlernen.“
„Und was ist mit dir?“, fragte T.J.
„Ich? Ich mache das Bad sauber, während die beiden sich amüsieren.“
Er lachte, aber es klang nicht allzu heiter. „Francine, hast du ihm gesagt, dass es dir vor allem um das Besuchsrecht geht und dass er sonst bleiben soll, wo der Pfeffer wächst? So, wie wir es abgemacht haben?“
Sie runzelte die Stirn und antwortete nicht sofort. „Haben wir das abgemacht? Das wäre mir neu. Er hat es gerade erst herausgefunden. Ich glaube nicht, dass er jetzt schon weiß, was er will.“
„Hast du ihm gesagt …“
„Offen gestanden habe ich noch gar nicht mit ihm gesprochen, seit er vorhin aufgetaucht ist, um etwas Zeit mit Rosie zu verbringen. Die beiden sind seitdem alleine.“
„Ist das denn eine gute Idee? Ihn gleich bei ihr zu lassen ohne Aufsicht? Du kennst ihn doch gar nicht so gut.“
Plötzlich wurde sie wütend, aber noch hielt sie sich zurück. „Doch, ich kenne ihn sogar sehr gut, T.J. Ich kenne ihn besser als dich. Und jetzt …“
„Hast du ihm gesagt, dass du in einer Beziehung bist und dass er keine Chance hat, wieder zu dir zurückzukehren?“
Sie seufzte. „Ich habe ihm erzählt, dass ich mit jemandem zusammen bin. Das gehört allerdings nicht zu den wichtigsten Dingen, die wir miteinander klären müssen.“
„Mir scheint, du hast bisher noch keine großen Fortschritte diesbezüglich gemacht.“
„Doch, das habe ich sehr wohl“, erwiderte sie. Und dachte: Wann habe ich diesem Mann gestattet, mich zu überwachen? „Ich habe die Sache im Griff, aber offensichtlich geht dir das alles nicht schnell genug. Ich schlage vor, du gibst mir ein bisschen mehr Zeit, und ich melde mich dann bei dir. Was hältst du davon?“
„Bleibt mir eine Wahl?“
„Absolut“, erwiderte sie. „Du kannst dich auch weigern, so viel Geduld aufzubringen, und dich nach einer anderen umsehen, die sich gerne ihr Dinner von dir bestellen lässt. Vielleicht jemand mit langen Haaren?“
„Jetzt werd doch nicht kindisch“, hielt er ihr vor.
„Dann hör auf, mich kontrollieren zu wollen.“
„Versuch doch bitte, mit Verstand an diese Sache heranzugehen. Benutz deinen Kopf!“
Diese Aufforderung fand Franci noch eklatanter als den Vorwurf, sie sei langweilig im Bett. Denn er unterstellte, dass sie dumm war. „Ich werde auf jeden Fall meinen Kopf benutzen, T.J.“, sagte sie. „Das fällt mir zwar nicht leicht, aber ich werde es versuchen. Ganz sicher melde ich mich bald wieder bei dir.“
Dann legte sie auf.
Wow!
Seit sie sich mit T.J. traf, hatte er ihr noch nie so viel Aufmerksamkeit geschenkt. Er musste sich total bedroht fühlen.
Ob sie das amüsant oder eher traurig finden sollte, wusste sie nicht. Aber sie schaltete vorsichtshalber ihr Handy aus – für den Fall, dass T.J. glaubte, er hätte ihr noch etwas zu sagen.
8. KAPITEL
J ean erwachte in Rosies abgedunkeltem Kinderzimmer. Irgendwo im Haus hörte er Franci und ihre Tochter sprechen. Er setzte sich auf.
Oh Mann. Ich bin in einem Kinderbett eingepennt.
Er zog ein paar Bilderbücher unter sich hervor.
Jemand hatte die Tür geschlossen, aber im Haus war Leben. Sean stand auf und streckte sich, dann ging er in die Küche. Erinnerungen durchfluteten ihn, als er sah, wie Franci einen großen grünen Salat machte. Er hatte ihre Salate immer geliebt – denn sie warf grundsätzlich alles rein. Neben Franci, die an der Kochinsel in der Mitte der Küche stand, kniete Rosie auf einem Stuhl. Sie trug jetzt eine Jeans, ein Sweatshirt und dicke Socken. Auf dem Herd köchelte etwas vor sich hin, und Rosie hielt zwei Holzlöffel in der Hand, mit der sie den Salat mischte, immer wenn Franci neue Zutaten dazugegeben hatte. Dabei fielen immer wieder Salatblätter aus der Schüssel, die Franci dann aufsammeln musste.
Jetzt drehten sich die beiden zu Sean um. Franci musste lachen, versuchte allerdings, es zu verbergen, indem sie sich eine Hand vor den Mund hielt. Rosie strahlte ihn an. „Hast du gut genicket?“, erkundigte sie sich freudig.
„Oh ja“, antwortete er. „Tut mir leid,
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