Endlich ein Paar
sich so schick gemacht hatte. "Hm, das geht leider nicht. Ich bin geschäftlich verabredet. Kann ich Ihnen dafür heute Abend etwas kochen, Mr. Keir? Zum Beispiel Ihr Leibgericht?"
Domenica hatte gemerkt, wie er kurzzeitig den Griff verstärkte, und hielt den Atem an.
Seine Augen funkelten allerdings, als er fragte: "Doch nicht etwa Hamburger?"
"Und ob. Mit allem, was dazugehört."
"Abgemacht." Er ließ ihre Hand los und küsste sie zärtlich auf die Lippen.
"Passen Sie auf sich auf, Mrs. Keir."
Obwohl an diesem Abend alles war wie vorher und ihre Beziehung sogar noch harmonischer verlief, wurde Domenica die Zweifel nicht los.
Andrew und sie zogen in ihr gemeinsames Penthouse, verbrachten aber die meisten Wochenenden auf Lidcombe Peace. Sie stellte eine neue Mitarbeiterin ein, die sie während ihrer Abwesenheit vertrat, und begleitete ihn auf vielen seiner Geschäftsreisen. Zuerst gefiel es ihr auch. Nach einer Weile einigte sie sich allerdings mit ihm darauf, dass sie besser nicht mitkam, wenn er zu beschäftigt und sie sich meist selbst überlassen wäre.
Im Lauf der nächsten Monate hatte Domenica jedoch das Gefühl, dass sie gegen eine unsichtbare Strömung anschwomm. Zum ersten Mal konnte sie wirklich nachvollziehen, wie hart Andrew arbeitete und wie schwer es manchmal für ihn war abzuschalten. Nur durch Zufall fand sie heraus, dass er ein Übernahmeangebot für eine seiner Firmen abgewehrt hatte. Sie las es in der Zeitung und sprach ihn darauf an. Er zuckte die Schultern und erwiderte nur, es sei eines der Risiken, wenn man seine Firma in eine Aktiengesellschaft umwandelte.
Sie hatten viele Gäste, vor allem Geschäftspartner, so dass Domenica es bald sogar trotz der Hilfe von Mrs. Bush sehr anstrengend fand. Allerdings war sie noch aus einem anderen Grund oft erschöpft: Das Geschäft lief immer besser. Es schien, als wäre ein Traum wahr geworden - oder zumindest wäre es so gewesen, bevor sie Andrew Keir kennen gelernt und geheiratet hatte.
Und ohne sich dessen richtig bewusst zu sein und die Warnsignale zu erkennen, blieb sie immer öfter zu Hause, wenn Andrew auf Geschäftsreisen ging, und arbeitete genauso viel wie er. Nach wie vor knisterte es zwischen ihnen, nach wie vor hatten sie viele Gemeinsamkeiten, und nach wie vor genossen sie die Gesellschaft des anderen. Tatsache war jedoch, dass sie dasselbe Leben führten wie vor ihrer Heirat.
Zu spät wurde Domenica klar, dass es tatsächlich Warnsignale gegeben hatte, sie diese nur nicht als solche erkannt hatte. Das erste war das gewesen, was an jenem Abend passiert war, nachdem sie Andrew gesagt hatte, dass sie die Kontrolle über Primrose und Aquarius behalten wollte. Oder hatte es mit ihren Zweifeln begonnen, die sie hinsichtlich seiner Beweggründe für die Heirat gehegt hatte?
Zum Streit kam es dann wegen einer Kleinigkeit.
"Andrew, könntest du morgen mit den Leuten essen gehen? Mir ist einfach nicht danach, wegen eines Haufen Fremder ein fröhliches Gesicht zu machen, ganz zu schweigen davon, sie zu bewirten. Tut mir Leid, Schatz", sagte Domenica eines Abends.
Andrew und sie hatten gerade auf der Dachterrasse gegessen, die sie mit zahlreichen Büschen und Bäumchen in Töpfen, dezenter Beleuchtung und einigen geschmackvollen Statuen in ein wahres Paradies verwandelt hatte, und waren hineingegangen, da es zu regnen begonnen hatte.
"Überlass doch alles Mrs. Bush", schlug er vor und blickte von den Unterlagen auf, die er gerade durchblätterte. "Sie hat sich immer darum gekümmert."
"Ich weiß, aber ... Sie zögerte. "... ich kann nicht einfach daneben stehen und nichts tun."
"Warum nimmst du dir dann morgen nicht einfach frei?"
Domenica streckte sich und griff nach ihrer Kaffeetasse. Sie trug eine pinkfarbene Bluse und Jeans und hatte sich in einen Sessel gekuschelt. "Das würde ich ja gern." Sie trank einen Schluck und unterdrückte ein Gähnen. "Aber ich habe morgen mindestens ... drei Besprechungen, in denen es um die Einführung von Pisces geht." Pisces war der Name für ihr neues Label für Sportkleidung für Kinder, das sie nach dem Erfolg von Aquarius herausgebracht hatte.
"Domenica."
Domenica hatte gerade wieder einen Schluck trinken wollen. Nun verharrte sie mitten in der Bewegung und blickte zu Andrew. "Ja?"
"Bei diesem Haufen ‚Fremder' handelt es sich um Leute, die mir wichtig sind.
Ich möchte sie nicht in ein Restaurant einladen, sondern hierher. Es spielt also keine Rolle, wie du es bewerkstelligst, aber sie
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