Endlich ein Paar
nennen." Nun lachte er. "Betrachtest du es etwa als Pflicht, Domenica?"
"Ha." Domenica stand auf, streifte ihre Schuhe ab und setzte sich neben ihm aufs Sofa. "Eigentlich nicht." Sie krauste die Nase. "Nein, ich würde es eher als Herausforderung bezeichnen."
"Warum ist es eine Herausforderung?"
Domenica überlegte. Sie hatte den Kopf an seine Schulter gelehnt und konnte ihm daher nicht in die Augen sehen. "Weil ich manchmal nicht weiß, was du wirklich denkst."
"Dasselbe könnte ich von dir behaupten."
Nun lachte sie. "Und ich dachte, ich sei ein offenes Buch für dich. Bin ich es denn nicht?"
"Domenica ... " Andrew nahm ihre Hand und drehte sie, um den Rubin zu betrachten. "Nein, aber darüber sollten wir uns nicht den Kopf zerbrechen. Wir sind beide eigenständige Persönlichkeiten, und manchmal ist es wahrscheinlich ganz nett, wenn man sogar die Menschen noch überraschen kann, die einem nahe stehen."
Daraufhin blickte sie ihn an, merkte allerdings, wie sie sich innerlich zurückzog. Wenn es Dinge gab, die er für sich behalten wollte, dann musste er auch nicht alles über sie wissen, oder? "Wenn du meinst, Andrew. Ich werde mein Bestes tun, um dich von Zeit zu Zeit zu überraschen", fügte sie neckend hinzu, obwohl sie sich immer noch ein wenig beklommen fühlte.
"Das kann ich mir vorstellen. Übrigens hatte ich an eine viel bessere Jobbeschreibung gedacht. Wie wäre es mit ‚Modedesignerin, die mich in meinen Träumen verfolgt’?"
"Ich ..." Plötzlich besann sie sich auf ihren Humor. "Hm, klingt nicht schlecht.
Für dich habe ich mir auch eine ausgedacht: ‚Aufsichtsratsvorsitzender, bei dem ich weiche Knie bekomme'. Und wenn du in deinem Job gut genug bist, wirst du vielleicht sogar befördert."
"Zu was?"
"Das erfahren Sie, wenn es so weit ist, Mr. Keir", erklärte sie kühl und stand auf. "Hier geht es zum Büro." Dann ging sie zum Schlafzimmer.
"Los, sag es mir", verlangte Andrew einige Zeit später.
"Andrew", brachte Domenica hervor, "wenn es nicht bald aufhört, sterbe ich womöglich."
"Und ich auch", meinte er rau. "Aber ich muss wissen, ob ich für eine Beförderung infrage komme."
Er hatte sie mit seinen Zärtlichkeiten einige Male bis kurz vor den Höhepunkt gebracht und sich erst im letzten Moment zurückgezogen. Was als scherzhaftes Geplänkel im Arbeitszimmer begonnen hatte, war bald zu ungezügelter Leidenschaft angewachsen. Allerdings erschien es ihr fast wie ein Wettkampf oder sogar wie ein Machtkampf. Nur was will Andrew unbedingt von mir hören? überlegte sie, während sie bei seinen Berührungen erschauerte und heiser aufstöhnte, als er ihre Knospen mit den Lippen reizte.
Sie schob die Hände in sein Haar und keuchte. "Das reicht. Ich halte es nicht mehr aus …"
Andrew hob den Kopf und blickte ihr in die Augen. "Sag es mir, Domenica."
"Ja", flüsterte sie, "ich habe dich befördert."
"Zu was?"
"Zum ... Ehemann meines Herzens. Ich liebe dich, Andrew!“
Er seufzte auf. Dann zog er sie an sich und verschaffte ihnen beiden die ersehnte Erlösung.
"Domenica." Andrew umfasste ihr Handgelenk, als sie sich am nächsten Morgen trennen wollten, um zur Arbeit zu fahren.
Sie standen im Flur seines Penthouse. Andrew trug einen hellen Anzug mit einem braunen Hemd und einer dunkelgrünen Krawatte, und Domenica war etwas eleganter als sonst angezogen, da sie mit dem Einkäufer eines Modehauses zum Mittagessen verabredet war. Sie trug ein kornblumenblaues Leinenkleid, das sie mit einer hellen Handtasche und gleichfarbigen Sandaletten kombiniert hatte, und hatte das Haar hochgesteckt.
"Ja?" Domenica blickte zu Andrew auf.
"Geht es dir gut?"
"Prima. Warum?" Sie hatte leichte Ringe unter den Augen.
"Das war ziemlich ... dramatisch gestern Abend."
Domenica zuckte die Schultern. "Ich bin nicht aus Zucker."
"Nein", bestätigte er trocken. "Aber vielleicht habe ich etwas über die Stränge geschlagen."
"Daran war ich wohl nicht ganz unschuldig", meinte sie prosaisch, obwohl sie sich immer noch fragte, worum es eigentlich gegangen war. Steckte tatsächlich mehr hinter dem Spielchen, das Andrew und sie gespielt hatten und das sie letztendlich verloren hatte? Allerdings hatte sie danach den Eindruck gehabt, dass sie sich noch nie so nahe gewesen waren ...
"Stimmt“, bestätigte er leise. "Es ist eigentlich immer der Fall. Trotzdem tut es mir Leid. Darf ich dich zum Mittagessen einladen?" Er hob ihre Hand an die Lippen.
Domenica erschrak. Sie hatte ihm nicht erzählt, warum sie
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