Endlich ein Paar
blickte Domenica ihn an.
„Denn ich habe jetzt zweimal in meinem Leben dasselbe Gefühl des Verlusts verspürt, dass einen innerlich förmlic h erstarren lässt und sehr verletzlich macht.
Allerdings weiß ich nun, warum er so war. Weil er meine Mutter trotz all ihrer Meinungsverschiedenheiten auf eine Art geliebt hat, die es ihm unmöglich machte, jemand anders zu lieben oder sie zu vergessen. Und ich konnte es nachvollziehen, weil mir dasselbe passiert ist."
Sie befeuchtete sich die Lippen mit der Zunge.
"Das andere Problem, das ich immer hatte", fuhr Andrew fort, "ist die Unfähigkeit, einem anderen Menschen vorbehaltlos zu vertrauen, bedingt durch meine Lebensweise. Du hattest also Recht, als du mich einen einsamen Wolf genannt hast."
Domenica schnitt ein Gesicht und drehte ihr Glas in den Händen. "Ich habe versucht, das zu berücksichtigen, aber..." Unvermittelt blickte sie ihn an. "...
trotzdem musste ich immer daran denken, dass alles, was du von mir wolltest oder brauchtest …“ Sie konnte nicht weitersprechen.
"Dein Körper war?" ergänzte er leise.
"Ja." Domenica schloss die Augen. "Manchmal hatte ich den Eindruck, es wäre rein sexuell. Wolltest du mich deswegen in deinem tiefsten Innern nicht heiraten? Damit es so bleiben konnte?"
"Nein. Ich wollte dich ja heiraten. Ich hatte nur das Gefühl …“
Wieder machte er eine Pause und seufzte dann. "Ich hatte mir geschworen, dass es mir nie so ergehen würde wie meinem Vater."
Sie konnte nichts sagen und spürte, wie sie zu zittern begann.
"Aber", fuhr er fort, "nachdem ich an jenem Abend nicht in der Lage gewesen war, dich zurückzuhalten, ist mir klar geworden, dass ich kämpfen muss, um dich nicht zu verlieren. Und das habe ich getan."
Verblüfft lauschte Domenica seinen Ausführungen. Andrew hatte sein Unternehmen ganz neu organisiert. Er hatte sogar einen Geschäftsführer eingestellt, würde jedoch weiterhin Aufsichtsratsvorsitzender bleiben. Er würde es also auch in Zukunft leiten, allerdings viel weniger arbeiten als bisher.
"Wie ich dir bereits sagte, wollte ich das schon seit einer ganzen Weile."
Andrew lächelte schwach. „Schließlich besteht das Leben nicht nur aus Arbeit.
Ich hatte das Gefühl, dass ich mal etwas anderes machen muss." Er zögerte und blickte sich um. "Deswegen habe ich auch Lid combe Peace gekauft. Aber trotzdem fehlte mir etwas. Und ungefähr zur selben Zeit, als ich Lidcombe Peace bekam, wurde mir bewusst, was es war - du. Ich hatte nur nicht den Mut, zu glauben, ich könnte dich halten, Domenica."
Domenica wischte sich eine Träne von der Wange.
„Andererseits liege ich wohl nicht falsch, wenn ich sage, dass du auch Vorbehalte hattest, was uns betraf - auch welche, von denen du mir an jenem letzten Abend nicht erzählt hast, stimmt's?" fragte er sanft.
"Was meinst du?" flüsterte sie.
"Nach unserer Heirat dachte ich, dass du dich nur aus einem Grund nicht von Primrose trennen wolltest - um dir eine Hintertür offen zu lassen."
Sie zuckte zusammen und blickte kurz in Richtung Sydney.
"Und ich muss gestehen", fuhr er ein wenig grimmig fort, „dass es meine alten Zweifel bestärkt hat."
Nun sah sie ihn wieder an. "Nein, du liegst nicht falsch, Andrew", erwiderte sie leise. "Ich wollte mir eine Hintertür offen halten, allerdings nur, weil ... Kann ich dir etwas sagen? Weißt du, wann mir zum ersten Mal klar war, dass ich dich heiraten will? Als du mir zum Geburtstag keinen Verlobungsring, sondern den Wagen geschenkt hast."
"Deswegen ... " Andrew kniff die Augen zusammen und verstärkte seinen Griff um ihre Hand.
"Deswegen habe ich so ein Theater gemacht", bestätigte sie heiser. "Und auf Dunk Island habe ich gemerkt, dass dich irgendetwas beschäftigt. Ich habe gemerkt ..." Sie gestikulierte mit der anderen Hand. "... dass du an einem Scheideweg stehst. Und ich dachte, es sei meinetwegen."
"Das war es auch." In seinen Augen lag jetzt ein trauriger Ausdruck.
"Aber nichts passierte, und ich konnte nicht fassen, dass wir uns so nahe stehen und trotzdem nicht den letzten Schritt vollziehen. Dann erfuhr ich, dass Christabel sich heimlich mit Ian verlobt hatte, und wachte eines Morgens mit einer Rose auf dem Kissen auf, aber allein. Im Grunde waren es nur Kleinigkeiten, doch sie haben das Fass zum Überlaufen gebracht. Und deshalb bin ich gegangen."
"Konntest du es mir denn nicht sagen?"
"Nein. Ich hatte genauso meine Ängste wie du, Andrew.
"Hattest du vielleicht Angst davor, dich an einen Jungen
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