Endstadium

Leichnam nach Deutschland überführt und auf dem Dortmunder Hauptfriedhof beigesetzt worden sei.
    »Sie wissen doch viel mehr, als Sie sagen, Knobel. Nun raus mit der Sprache! Es ist doch offensichtlich eine Riesengeschichte. Die Medien waren immer ganz geil auf diesen Fall. Es war mein Fall, Knobel! – Wenn die Medien nichts mehr schreiben, brodelt es im Hintergrund im Kessel! Binden Sie mich ein, Knobel! Ich war so großzügig, Ihnen diesen Fall zu geben.«
    Stephan hob unwissend die Schultern.
    »Knobel, was ist mit dem Regress in der Sache Rosell? Kommt da etwas auf mich zu? Seien Sie endlich mal ehrlich!«
    Stephan schüttelte den Kopf. »Nur so viel«, verriet er. »Sie brauchen sich wegen dieses vermeintlichen Regresses keine Sorgen machen. Sie haben im Fall Rosell alles richtig gemacht. Von Anfang an!«
    »Ja, ja, natürlich. Aber es hörte sich so an, als hätte ich vielleicht etwas falsch gemacht. Rein hypothetisch, meine ich. Sagen Sie mir doch endlich, was falsch gewesen sein könnte. Fehler bringen mich zum Wahnsinn.«
    »Sie sind doch ohne Fehler, Löffke! Woher die Zweifel?«
    »Sie wissen, dass die Anwälte am meisten unter ihren Fehlern leiden, selbst wenn sie nichts falsch gemacht haben. Jeder lauert nur auf die Fehler des anderen – und auf die Explosion der Bombe unter dem eigenen Hintern.«
    »Es war und ist nichts«, versicherte Stephan. »Vergessen Sie den Fall Rosell!«
    »Sie sind und bleiben ein Arschloch«, giftete Löffke. Er stand auf, zündete sich eine Zigarette an, blies provokant den Rauch aus und verließ Stephans Büro.
     
     
    E N D E