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Endstation Belalp - ein historischer Bergkrimi

Endstation Belalp - ein historischer Bergkrimi

Titel: Endstation Belalp - ein historischer Bergkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Xanthippe Verlag
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gottverdammte Apothekenkoffer? Auf welchem Esel ist er festgemacht?»
    «Maultier», bemerkt Lady Farthing kokett.
    «Was?», McGregor starrt sie an.
    «Das sind keine Esel, das sind Maultiere», berichtigt Lady Farthing amüsiert.
    Schon eilt Amalia mit einer Decke herbei.
    Der Professor bettet seine Gemahlin sorgfältig darauf. «Danke. So, Beine hoch lagern. So.»
    «Beine hoch lagern? Nein, gerade nicht, tief lagern», mischt sich Lady Farthing erneut ein.
    Doch McGregor lässt sich nicht irritieren. «Woher haben Sie denn den Schwachsinn? Ich habe gesagt hoch lagern. Ganz sachte, so. Hier ein Wattestück. Etwas Ammoniak, und es geht ihr wieder besser.»
    Lady Penelope kommt wieder zu sich: «W-wo bin ich – James?»
    «Du hast einen kleinen Schwächeanfall gehabt, Liebes, beruhige dich. Wir trinken jetzt einen Tee und essen ein paar Biscuits, dann geht es dir gleich wieder besser, du hast dich überanstrengt.»
    «Nein, nichts essen, mein Magen», stöhnt Lady Penelope und hält eine schwache Hand auf den Bauch.
    «Sollen wir einen Kräutertee kochen?», erkundigt sich Amalia fürsorglich, «das wäre vielleicht besser für den Magen. Weva hat eine ganze Sammlung davon.»
    «Gerne, Madam Amalia, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Wir bleiben hier an der frischen Luft», McGregor blickt dankbar zur Hôtelière hinüber.
    Amalia ruft den Hirtenbuben, damit er Liegesessel herbeischafft, und geht in die Küche, um nach dem Tee zu sehen.
    Kurz darauf bringt sie ein Tablett mit schön auf weisser Stoffserviette angerichteter Teekanne, blau geblümten Porzellantässchen auf ebensolchen Tellern, mit Löffeln, Zuckerdose und Milchkännchen. Sie stellt es vorsichtig auf den Boden neben die kleine Dame und schenkt ihr ein Tässchen Tee ein. Sorgfältig reicht sie ihr das Getränk und hält ihr die Zuckerdose hin. Penelope ist bereit, ein Schlückchen von dem fremden Gebräu zu sich zu nehmen. Die Zuckerdose lehnt sie mit einer stummen Handbewegung ab.
    «James, woher nehmen die Leute die Kräuter für den Tee? Ich habe keine pharmacy gesehen», erkundigt sich Penelope bei ihrem Mann.
    «Von hier!», antwortet der Professor und zeigt mit einer ausladenden Armbewegung auf das Panorama, «du bist mitten in der Alpenapotheke, eine unglaubliche Schatzkammer voller guter Wirkstoffe. Da kann man einfach hingehen und sich die Kräuter holen, wenn man ihre Wirkung kennt.» Als der Professor sich nach ein paar Kräutern umsieht, die er Penelope zeigen könnte, bleibt sein Blick an einer Kuh hängen, die etwas weiter oben gerade breitbeinig Wasser lässt.
    Penelope folgt seinem Blick, schluckt leer und stammelt: «James, wir haben d-doch von dem feinen Darjeeling im Gepäck, ich denke, das wird mir b-besser bekommen.»
    Fürsorglich hilft der Professor seiner Gemahlin, sich auf dem Liegesessel einzurichten, den der Hirtenbub inzwischen auf der Terrasse aufgestellt hat.
    «Wie du meinst, Darling, wie du meinst. Du wirst dich daran gewöhnen», er zuckt mit den Schultern und sieht Amalia entschuldigend an. Diese lächelt wie meistens und steuert rasch auf die Küche zu, um den neuen Auftrag ihrer Herrschaften auszuführen.
    «Wo ist denn Ihr Neffe, Lady Farthing, er kommt doch dieses Jahr auch?», erkundigt sich Professor McGregor unterdessen.
    «Oh, der kommt noch, er wollte sich unten im Tal nach neuen Gerätschaften umsehen. Er tüftelt wieder an einer Idee, wie er noch besser und sicherer die Gipfel der Alpen erklimmen kann. Er muss immer das Neueste haben, aber ich lasse ihn gewähren. Vielleicht kann er mit meiner Unterstützung einmal eine Erstbesteigung ins Journal eintragen. So wie Sie, Professor.»
    Ein feines Lächeln huscht über McGregors Gesicht, als er sagt: «Woran arbeitet er denn gerade, Lady Farthing? Ihr Neffe?»
    «Er hält es gern geheim, Sie werden es auf der Hauptversammlung hören. Aber, unter uns gesagt, er bereitet eine Demonstration mit Seilen und Filzschuhen vor, etwas zu Verbesserung der Klettertechnik. Und dann soll es noch eine besondere Überraschung geben», fügt sie mit vielsagendem Blick hinzu.
    «Aha, interessant! Immer interessant, was Duncan bringt. Er ist ein Tausendsassa», bemerkt der Professor nicht ohne Bewunderung.
    «Und Sie, Professor, worüber werden Sie uns berichten? Ihre Vorträge sind ja immer so brillant!», bemerkt Lady Farthing, während sie eine lose Haarsträhne erhascht, um sie wieder festzustecken.
    «Danke, danke, ich werde über diverse Routen zur Besteigung des Matterhorns

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