Endstation Sehnsucht - Endstation Glueck?
sie nachdenklich. „Deswegen brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“
„Warum? Weil ich für dich nicht mehr bin, als eine unerledigte Angelegenheit?“
„Es tut mir leid, wenn dich meine Bemerkung gekränkt hat. Es ist nur so, dass ich mich all die Jahre gefragt habe, wie es gewesen wäre, wenn …“
„Du brauchst mir nichts zu erklären, Jen. Die gleiche Frage habe ich mir auch gestellt.“
„Wirklich?“
„Ich bin auch nur ein Mensch. Ich habe noch lange Zeit nach unserer Verabredung sehr lebhafte Träume gehabt.“
„Was denn für Träume?“
„Das zeige ich dir, wenn wir zurück in London sind. Wir brauchen dazu ein Bettgestell aus Metall und etwas, womit ich dich festbinden kann.“
Kurz nach ihrer Unterhaltung schliefen die beiden ein. Wie Jennifer vorhergesagt hatte, besserte sich das Wetter über Nacht noch weiter. Am nächsten Morgen war die Temperatur so weit angestiegen, dass es begonnen hatte zu tauen. Als die zwei aufstanden, hatte sich die Schneedecke, die sich über der Landschaft gelegen hatte, bereits teilweise gelichtet.
James hatte zwar immer noch Rückenprobleme, jedoch ging es ihm gut genug, dass er Jennifer dabei helfen konnte, die Einfahrt freizuschaufeln. Danach holte er sein Auto aus der Villa und fuhr es zum Cottage rüber. Als die beiden in seinen Wagen stiegen, hatte Jennifer sich bereits mit der Versicherung in Verbindung gesetzt und auch kurz mit ihrem Vater gesprochen und ihm eine Liste mit Dingen gemailt, die nach seiner Rückkehr ins Cottage erledigt werden mussten.
Als der Wagen auf die Straße bog, drehte sich Jennifer um, um noch einmal das Cottage betrachten zu können. Die Geschehnisse der letzten zwei Tage wirkten auf sie wie ein Traum. Als sie sich fragte, wie es weitergehen würde, legte James, der anscheinend ihre Gedanken lesen konnte, eine Hand auf ihre rechte Hand und sah Jennifer aus den Augenwinkeln an.
„Ich habe nachgedacht. Vielleicht sollte ich mit dir nach Paris kommen. Es ist schon eine Weile her, seit ich das letzte Mal Ferien gemacht habe.“
Jennifer hatte auch Zeit gehabt nachzudenken. Sie war im Cottage ihrer Vergangenheit wiederbegegnet und wusste jetzt, dass sie immer noch sehr viel für James empfand. Jedoch hatte sich das Wesen ihrer Gefühle für ihn verändert. Aus der jugendlichen Verliebtheit von früher war ernsthafte, erwachsene Liebe geworden. Und es gab nichts, was sie gegen ihre Gefühle für ihn tun konnte.
Aber sie war auch nicht mehr so naiv wie früher. Sie wusste, dass James sie mochte. Aber das war es auch schon. Er hatte sie davor gewarnt, von einer Beziehung mit ihm mehr als Sex zu erwarten, und sie hatte ihn erfolgreich davon überzeugt, dass sie auch an nichts anderem interessiert war.
Sie war vielleicht nicht in der Lage, ihm zu widerstehen. Doch wenn die Zeit kam, dass sie und er sich trennten, wollte sie dies mit erhobenem Haupt tun können.
„Du willst mich wirklich nach Paris begleiten?“, sagte sie. „James … das wird keine Urlaubsreise.“
Er war alles andere als glücklich über ihre Reaktion. „Ich weiß, dass du viel zu tun haben wirst. Ich will nur, dass du weißt, dass ich für eine Woche oder so mitkommen könnte.“
Das wäre wundervoll, dachte sie. Absolut wundervoll. Aber sie wusste auch, dass sie nicht jedes Mal nachgeben durfte, wenn er etwas vorschlug. Sie wollte nicht, dass er glaubte, dass sie alles tun würde, was er von ihr verlangte.
„Du warst bereits mehrere Tage nicht in deinem Büro. Meinst du wirklich, dass du es dir leisten kannst, noch eine ganze Woche wegzubleiben?“
Er grinste sie selbstgefällig an. „Ich bin der Boss. Ich bestimme, wo es langgeht. Das ist einer der Vorteile, wenn einem die Firma gehört. Außerdem beschäftige ich sehr fähige Leute, denen ich Verantwortung übertragen kann. Die würden sich vermutlich um die Gelegenheit reißen, mir zu beweisen, dass sie mich vertreten können.“
„Es tut mir leid, aber ich halte das trotzdem nicht für eine gute Idee.“
„Warum nicht?“
„Ich will nicht, dass du mich ablenkst.“
„Etwas Ablenkung kann nie schaden“, erwiderte James.
„Ich bin doch lediglich zwei bis drei Wochen weg – nur so lange, wie ich brauche, um meinen Schreibtisch aufzuräumen, mein Apartment zu kündigen und mich von meinen Freunden zu verabschieden.“
„Du bist also dagegen, dass ich dich begleite. Ich vermute, dass du dann auch nicht willst, dass wir unseren Eltern von uns erzählen“, sagte er säuerlich. Sobald
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