Endstation Sehnsucht - Endstation Glueck?
sagen muss.“
Jennifer bereitete sich auf das Schlimmste vor. Doch sie wusste, dass es am besten war, wenn sie endlich die Wahrheit erfuhr.
„Was auch immer passiert, ich will dich heiraten, Jennifer. Okay, ich gebe mich auch damit zufrieden, mit dir zusammenzuleben. Du brauchst dich auch nicht sofort zu entscheiden. Wenn wir weiter zusammenwohnen, werde ich versuchen, dich davon zu überzeugen, dass es mit uns funktionieren kann. Ich will nur, dass du weißt, dass ich dich heiraten will, ganz gleich, ob wir ein Kind bekommen oder nicht.“
Sie antwortete nicht. Die Stille dauerte so lange an, dass James sich fragte, ob er die Situation falsch eingeschätzt hatte. Er war doch eigentlich sehr gut darin, Zeichen richtig zu interpretieren. Hatte er sich zum ersten Mal in seinem Leben geirrt?
„Wir sind doch glücklich miteinander. Das hast du selber gesagt.“ Er wurde mit jeder Sekunde immer unsicherer.
„Sehr glücklich“, flüsterte sie schließlich. In ihren Augenwinkeln begannen sich Tränen zu bilden. „Du willst mich wirklich heiraten, egal was passiert?“
„Egal was passiert.“
„Ich verstehe nicht, warum.“
„Weil ich mir nicht mehr vorstellen kann, ohne dich aufzuwachen oder nach der Arbeit nach Hause zu kommen, ohne dass du auf mich wartest. Ich liebe dich, Jennifer. Und selbst, wenn du meine Gefühle nicht erwiderst, will ich, dass du es weißt.“
„Als du gesagt hast, dass du mich liebst, hast du damit gemeint …“
„Dass ich dich liebe.“
„Ich liebe dich auch.“ Sie versuchte, das Strahlen, das sich auf ihrem Gesicht ausbreitete, zu unterdrücken, schaffte es jedoch nicht.
In diesem Augenblick klingelte es. Der Arzt war groß, hager und mittleren Alters. Er wirkte sehr ernst und lächelte erst, nachdem er Jennifer untersucht hatte. Ihre Blutung sei ungewöhnlich, aber nichts, worüber man sich große Sorgen machen müsse. Ihr Blutdruck wäre auch etwas erhöht, aber das würde sich bald wieder geben, wenn sie sich beruhigt hatte. Ansonsten schien alles in Ordnung zu sein.
Jennifer lächelte erleichtert. Nachdem der Arzt gegangen war, half James ihr, es sich wieder auf dem Sofa gemütlich zu machen. Dann nahm er sich einen Stuhl, stellte diesen neben die Couch, setzte sich und nahm ihre Hand in seine.
„Als du mich damals vor vier Jahren geküsst hast, fühlte ich mich wie ein verbrauchter alter Zyniker, der ein junges unschuldiges Mädchen ausnutzt. Ich dachte damals wirklich, dass du jemand Besseres verdient hättest. Wir hätten über das Ganze schon vor langer Zeit sprechen sollen.“
„Ich war dazu nicht in der Lage. Du hast recht. Ich war sehr unschuldig und sehr jung. Und ich war noch nicht reif genug, um mit dir über die Sache zu sprechen. Ich wusste nur, dass du mich zurückgewiesen hattest, und rannte deswegen davon.“ Sie seufzte und sah ihm liebevoll in die Augen. „Ich dachte, dass ich mich in Paris völlig neu erfunden hatte. Und irgendwie stimmt das ja auch.“
„Als wir uns nach all den Jahren im Cottage wiedersahen, war ich geschockt. Du warst nicht mehr dasselbe Mädchen, das mich vor vier Jahren verführen wollte. Ich konnte einfach meine Augen nicht von dir lassen.“
„Weil ich mich äußerlich verändert hatte.“
„Das dachte ich zuerst auch“, gestand ihr James. „Und ich habe mir zunächst auch keine großen Gedanken darüber gemacht. Aber später habe ich mich dann gefragt, warum ich die Zeit, die ich mit dir verbringe, so genieße.“
„Ich habe all die Jahre immer an dich denken müssen. Und als ich dachte, dass ich endlich über dich hinweg bin, treffen wir uns wieder. Die erste Nacht, in der wir uns geliebt haben … war das schönste Erlebnis meines Lebens.“ Sie zögerte einen Augenblick. „Als ich herausfand, dass ich schwanger war, dachte ich, dass du lediglich unseren Sex mochtest und dass wir beide gut miteinander auskamen, weil wir uns schon lange kannten. Ich dachte nicht, dass du mich liebst.“
„Soll ich dir etwas gestehen?“
„Was?“
„Ich wollte lange, bevor du wusstest, dass du schwanger bist, dass du in dieses Haus ziehst. Was war ich nur für ein Narr! Mir hätte bereits klar sein sollen, dass ich dich liebe, als ich anfing, darüber nachzudenken, wo du wohnen könntest. Ich wollte dir eigentlich bereits im Restaurant von dem Haus erzählen.“
Jennifer strahlte noch glücklicher, legte ihre Arme um seinen Hals und zog ihn an sich.
„Als du aufgehört hast, von Heirat zu sprechen, dachte ich, dass
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