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Engel der Schuld Roman

Titel: Engel der Schuld Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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ihr Gesicht im Blickfeld zu behalten. »Wie ich höre, haben Sie bei den Kirkwoods ausgeholfen, während Josh vermißt wurde. Sie haben geholfen, das Baby zu versorgen.«
    Karen war möglicherweise Wrights Spionin gewesen – frei willig oder unfreiwillig – und hatte ihm aus erster Hand berichtet, welches Chaos er im Leben von Hannah und Paul angerichtet hatte.
    »Lily«, sagte Karen. Diesmal war das Lächeln voller, reicher. »Sie ist so niedlich. Ich würde alles geben, um einen Schatz wie sie zu haben.«
    »Haben Sie denn keine eigenen Kinder?«
    Das Lächeln verschwand. »Garrett und ich können keine Kinder haben.«
    »Tut mir leid«, sagte er automatisch. »Das war nett von Ihnen, daß Sie den Kirkwoods geholfen haben. War das Ihre Idee?«
    »Oh, mir hat das nichts ausgemacht. Hannah und Paul sind unsere Freunde.«
    Sie benutzte das Präsens, als wäre es immer noch so, als würde sie das Ausmaß der Vorwürfe gegen ihren Mann nicht begreifen. Als würde es genügen, alles als ein Mißverständnis zu bezeichnen, um weiterleben zu können, als wäre nichts passiert.
    Sie stellte die Kaffeetasse beiseite, hob ein paar Bücher vom Boden auf und stellte sie an ihren Platz im Regal.
    »Garrett mag kein Durcheinander«, sagte sie mit einem seltsam amüsierten Funkeln in den Augen.
    »Na ja, er hat es aber anscheinend geschafft, mitten in ein gewaltiges Chaos zu geraten.«
    Karen Wright schüttelte den Kopf. »O nein«, sagte sie. »Das ist alles nur ein großer Irrtum.«

29
    »Zugang verweigert!« schrie Mitch. »Totaler Quatsch!«
    Cameron zuckte zusammen. Phoebe duckte sich, Ellen sah ihm direkt in die Augen. »Warst du im Raum, als sie ihren Aussagebogen ausfüllte?«
    Er fuhr sich mit den Fingern durch die Haare, als versuche er, dadurch eine Erinnerung auszulösen. »Nicht von Anfang an.
    Stovich hat mir ein paar Minuten lang die Ohren vollgesülzt. Als ich das Zimmer betrat, hat keiner ein gottverdammtes Wort zu mir gesagt. Alles war in Ordnung. Wenn jemand Dennis daran gehindert hätte, in das Zimmer zu gehen, hätte er einen Aufstand gemacht.«
    »Das habe ich ja gesagt«, beklagte sich Ellen. »Und Grabko sollte das auch wissen. Costello hat ihn total geblendet. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so ein Imponiergehabe gesehen. Während du heute nachmittag bei der Autopsie warst, hat Grabko deine Polizisten zu sich gerufen, um sich ihre Version anzuhören, aber mein Bauch sagt mir, daß wir diese Runde bereits verloren haben.«
    »Verfluchte Scheiße«, schimpfte Mitch. »Nach all der Mühe, die wir uns mit dieser Gegenüberstellung gegeben haben. Mein Gott.« Er holte tief Luft und atmete laut aus. »Wie schlimm trifft uns das?«
    Ellen überlegte einen Augenblick, drehte ihren Stift zwischen den Händen. »Soweit es die Anhörung vor dem Richter betrifft, nicht so schlimm. Aber ich wollte Ruth Cooper vor einer Jury im Zeugenstand haben«, gab sie zu. »Costello hätte die Identifizierung durch die Gegenüberstellung sowieso auseinandergenommen. Aber ihre Aussage zusammen mit der Identifizierung der Stimme hätte Eindruck gemacht.«
    »Kannst du noch irgend etwas retten?«
    »Sie kann bezeugen, daß sie an diesem Morgen einen Mann in Ryan's Bay gesehen hat, daß er zu Ihrem Haus gekommen ist, daß er mit ihr gesprochen hat. Dann wird Costello sie ins Kreuzverhör nehmen und sie fragen, ob der Mann im Saal sei, ob sie auf ihn zeigen könne, und sie wird nein sagen müssen.«
    »Scheiße.«
    Sie blieben einen Augenblick schweigend sitzen und betrauerten den Verlust ihrer Zeugin.
    »Also«, sagte Ellen und sammelte sich. »Was sagt der Gerichtsmediziner?«
    »Die vorläufigen Ergebnisse der Autopsie zeigen nichts, was auf Mord hindeutet«, sagte Mitch. »Sollte auch im Labor nichts Auffälliges gefunden werden, wird er es als Selbstmord bewerten.«
    In ihrem Herzen wußte Ellen, daß Dennis Enberg ermordet worden war. Die düstere Stimme, die sie seit jener Nacht verfolgte, flüsterte in ihrem Hinterkopf: Das erste, was wir tun: wir bringen alle Anw ä lte um.
    »Er hatte einen Alkoholgehalt von 3.0 im Blut, also war er blau wie eine Haubitze.«
    »Zu betrunken, um das Gewehr zu präparieren?« fragte sie.
    »Es gibt zu viele Faktoren, die wir nicht kennen. Er hätte die Flinte präparieren können, als er noch 1.0 hatte. Danach hat er sich dann noch Mut angetrunken. Oder er hat das Bewußtsein verloren, und der Killer hat ihm die Flinte in den Mund gesteckt. Der Killer könnte ihm den Schädel

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