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Engel der Schuld Roman

Titel: Engel der Schuld Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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unter ziemlichen Druck, den Fall Kirkwood zu lösen? Hätte ein Mann an Ihrer Stelle unter weniger großem Druck gestanden?«
    »Das entzieht sich meiner Kenntnis«, sagte Megan mit unbewegtem Gesicht. »Ich war noch nie einer.«
    Ein Kichern ging durch die Galerie, Grabko schlug mit seinem Hammer auf den Tisch und starrte die Zuschauer wütend an.
    »Die Presse hat buchstäblich jeden Ihrer Schritte überwacht«, fuhr Costello fort. »Das Hauptquartier saß Ihnen im Nacken. Sie operierten unter extremen Streß. Ist das eine faire Einschätzung?«
    »Ja.«
    »Und Sie wollten diesen Fall unbedingt lösen? Hing Ihre Karriere davon ab?«
    »Ich wollte den Fall lösen. Das ist mein Job.«
    »Sie waren verzweifelt.«
    »Entschlossen.«
    Costello wandte sein Profil der Galerie zu, lächelte sein charmantes, breites, strahlendes Lächeln und schüttelte den Kopf. »Sie haben einen starken Hang zur Genauigkeit, Agent O'Malley.«
    »Einspruch!« rief Ellen.
    »Stattgegeben. Bitte beschränken Sie sich auf Fragen, Mister Costello.«
    Er nickte kurz und bewegte sich zum Tisch der Verteidigung zurück. Dorman saß da wie ein zahmer Pudel bei Fuß und hielt ein Papier hoch, das Costello nahm und durchblätterte.
    »Agent O'Malley, wurde Dr. Wright zu irgendeinem Zeitpunkt der Untersuchung als Verdächtiger im Falle des Verschwindens von Josh Kirkwood betrachtet?«
    »Nein. Erst als er mich entführt und attackiert hatte und Chief Holt ihn stellen konnte.«
    Ein Muskel zuckte in Costellos Wange. Seine dunklen Augen blitzten, als er sich Grabko zuwandte. Der Richter beugte sich über den Zeugenstand, mit zornesroten Wangen über dem Bart.
    »Agent O'Malley, ich bin überzeugt, daß Sie sehr wohl wis sen, daß Sie so nicht antworten dürfen. Wenn Sie es noch einmal tun, werde ich Sie wegen Mißachtung des Gerichts zur Verantwortung ziehen.«
    »Ja, Euer Ehren.« Sie neigte den Kopf, so daß es auf Grabko reumütig wirkte, er aber ihre Augen nicht sehen konnte.
    »Stimmt es nicht«, fuhr Costello fort, »daß Sie tatsächlich eine Reihe anderer Leute verdächtigten, einschließlich Paul Kirkwood?«
    »Die Vorschriften legen fest, daß bei Entführungen die Familie als Teil der Ermittlung zu betrachten ist.«
    »Sie waren bei Ihrem Verdacht gegen Paul Kirkwood etwas rigoroser als jemand, der nur routinemäßig vorgeht.«
    Megan kniff die Augen zusammen. »Ich bin ein guter Cop. Ich gehe niemals ›nur routinemäßig‹ vor.«
    »Das ist bewundernswert. Es war Ihnen also todernst, als Sie Mister Kirkwood die Fingerabdrücke abnehmen ließen?«
    »Mister Kirkwoods Fingerabdrücke wurden lediglich genommen, um ihn aus dem Kreis der Verdächtigen ausschließen zu können.«
    »Sie haben mit Dr. Wright und seinem Studenten am Zweiundzwanzigsten gesprochen«, sagte Costello und wechselte erneut die Spur. »Aber eigentlich waren Sie im Harris College, um Professor Christopher Priest zu suchen. Ist das richtig?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Ich wollte ihm einige Fragen stellen.«
    »Haben Sie ihn als Verdächtigen in Betracht gezogen?«
    »Die Möglichkeit bestand.«
    »Sie haben Dr. Wright den Eindruck vermittelt, daß Sie später an diesem Tag Christopher Priest in seinem Haus aufsuchen würden. Können Sie sagen, ob einer der beiden möglicherweise hinterher mit anderen darüber hatte sprechen können.«
    »Das kann ich nicht sagen.«
    »Wäre es möglich, daß Ihr Gespräch von jemandem im Gang vor dem Büro belauscht wurde?«
    »Das kann ich nicht sagen.«
    » Sie können also nicht schlüssig sagen, daß Dr. Wright einer von zwei Leuten war, die wußten, daß Sie zu Professor Priests Haus fahren würden?«
    »Meines Wissens war er es.«
    »Wie spät war es, als Sie zu Priests Haus kamen?«
    »Etwa Viertel vor zwei.«
    Costello zog seine Braue für das Publikum hoch. »Aber Dr. Wright hatte deutlich gesagt, daß Priest erst gegen halb drei zurück sein würde. Warum sind Sie so früh hingefahren?«
    Megans Kopf senkte sich kriegerisch. »Ich wollte dasein, um ihn zu Hause begrüßen zu können.«
    »Agent O'Malley«, warnte Grabko.
    »Sie haben ihn als Verdächtigen betrachtet«, sagte Costello.
    »Gefragt und beantwortet«, sagte Ellen erschöpft und erhob sich. »Euer Ehren, können wir Mister Costello bitten, die Hetzjagd abzubrechen. Es ist einfach nicht relevant für den Fall, ob es einen Verdächtigen oder ein Dutzend gegeben hat. Dr. Wright ist der Mann, der verhaftet wurde.«
    Grabko machte ein Gesicht, als ob er das gern abstreiten

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