Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Engel der Schuld Roman

Titel: Engel der Schuld Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
Vom Netzwerk:
wies mich an, um Viertel zehn allein zum südwestlichen Eingang des Quarry Hills Park zu kommen.«
    »Sagte sie, warum?«
    »Er sagte, er hätte ein Geschenk für mich und daß sie ›das Spiel‹ gewinnen wollten.«
    »Und Sie gingen wie befohlen zum Park?«
    »Nicht wie befohlen. Ich schickte sofort einen unauffälligen Wagen mit zwei Beamten zum südöstlichen Eingang des Parks, einen anderen zum südwestlichen und kam selbst von Westen her in den Park.«
    »Wo der Park an das Lakeside-Viertel grenzt?«
    »Ja, ich wartete im Schutz der Bäume. Um einundzwanzig Uhr fünf bog ein neuer GMC-Geländewagen in den Park ein, fuhr ein Stück die Straße entlang und blieb stehen. Der Fahrer stieg aus, ging zur Beifahrerseite und ließ die Beifahrerin aussteigen, dann führte er sie zehn Meter zurück nach Süden.«
    Megan, heftig hinkend und, ohne Frage, schwer verletzt. Die Wut, die er damals gefühlt hatte, glimmte wieder auf.
    »Ein Kampf entwickelte sich zwischen ihnen«, sagte er ruhig. »Ich rannte mit gezogener Waffe aus dem Wald, gab mich als Polizeioffizier zu erkennen und befahl ihnen, sich nicht mehr zu bewegen.«
    »Haben Sie zu diesem Zeitpunkt eine der beiden Personen erkannt?«
    »Ja, ich habe Agent O'Malley erkannt. Der Angreifer trug eine Skimaske.«
    »War er bewaffnet?«
    »Ja. Er hatte eine halbautomatische Neun-Millimeter-Handfeuerwaffe.«
    »Und hat er Agent O'Malley bedroht?«
    »Ja. Einmal hat er die Pistole gegen ihre Schläfe gepreßt.« Und Mitch hatte gewußt, daß eine falsche Bewegung, eine falsche Entscheidung genügen würde, um sie mit eigenen Augen sterben zu sehen.
    »Ich habe ihm befohlen, die Waffe fallen zu lassen, und ihm zugerufen, daß er verhaftet sei«, fuhr er fort. »Agent O'Malley hat ihn durch einen Stoß aus dem Gleichgewicht gebracht. Er schubste sie gegen mich, feuerte ein paar Schüsse ab und sprang zurück in den Truck, dessen Motor noch lief. Ich sprang hinten in den Truck, feuerte einen Schuß durch das Rückfenster, um das Glas zu zerbrechen und befahl ihm, den Wagen anzuhalten.«
    »Und, hat er angehalten?«
    »Nein. Er hat das Feuer erwidert und dann die Kontrolle über das Fahrzeug verloren.«
    Der Truck raste den Weg hoch und hob ab, landete wieder, bockte, schlitterte mit einer Schneefont ä ne zur Seite weg.
    »Ich wurde rausgeschleudert. Der Truck knallte gegen einen Baum.«
    »Und dann haben Sie den Verdächtigen zu Fuß verfolgt.«
    »Ja. Er lief nach Westen, in den Wald und den Hügel rauf in Richtung Lakeside. Ab und zu blieb er stehen und feuerte auf mich.«
    »Wurden Sie getroffen?«
    »Ein Schuß durchschlug meinen Mantelärmel und streifte meinen Arm.«
    »Aber Sie setzten die Verfolgung fort?«
    »Ja. Irgendwann hat er seine Skimaske weggeworfen. Ich fand sie neben dem Weg auf dem Boden liegen.«
    »Was haben Sie damit getan?«
    »Ich habe sie liegengelassen. Das Forensikerteam hat sie später an Ort und Stelle fotografiert und als Beweismaterial zur Untersuchung ins BCA-Labor geschickt.«
    »Euer Ehren.« Ellen wandte sich zu Grabko, als Cameron aufstand und dem Protokollführer mehrere Fotos überreichte. »Die Skimaske selbst ist noch im BCA-Labor, die Anklage möchte deshalb statt ihrer die Fotos vom Schauplatz des Verbrechens als Beweismaterial in diese Anhörung einbringen.«
    »Mister Costello?« fragte Grabko und zog eine Augenbraue hoch.
    »Keine Einwände, Euer Ehren.«
    Grabko nickte seinem Protokollführer zu. »Nehmen Sie die Fotos ins Beweismaterial auf.«
    »Welche Richtung hat der Verdächtige eingeschlagen?« fragte Ellen und wandte sich zurück zu Mitch.
    »Zum Stadtteil Lakeside«, sagte Mitch. »Er lief durch die Höfe der Häuser am Lakeshore Drive.«
    Eine Langlaufloipe entlang, im Slalom zwischen schneeglasierten Nadelb ä umen hindurch. Die kalte Luft wie Rasiermesser in seinen Lungen. Was f ü r ein Irrsinn, einen College-Professor zu jagen, der einen Saab fuhr und mit jugendlichen Straft ä tern arbeitete.
    »Ich habe den Verdächtigen durch die Höfe gejagt, in Richtung Norden. Ich habe gesehen, wie er durch die Hintertür in die Garage lief, bin ihm ins Haus gefolgt, habe ihn zu Boden gerissen und verhaftet.«
    »Und ist das der Mann, der im Gerichtssaal sitzt?«
    »Ja, er ist es.« Er warf einen zornigen Blick auf den Mann, dessen Spiel das Gefüge des Zusammenlebens in Deer Lake unwiderruflich zerstört hatte. »Dr. Garrett Wright, der Angeklagte.«
    »Danke, Chief Holt«, sagte Ellen und nickte. »Keine weiteren

Weitere Kostenlose Bücher