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Engel küssen besser

Engel küssen besser

Titel: Engel küssen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Whittenburg
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nicht geweint, Daddy.” Allison lehnte sich auf dem Arm ihres Vaters zurück, damit sie ihm in die Augen sehen konnte, während er sie aus dem Flughafengebäude hinaus zum Parkhaus trug. “Kann ich mit dir zur Arbeit fahren, Daddy? Ich bin ganz, ganz still, und ich verspreche, ich störe nicht, weil ich immer bei dir sein will, Daddy, für immer und immer …”
    “Allison …” Sam wechselte den Arm, um seine Tochter zu tragen, zusammen mit den zwei Koffern, dem jungen Hund in seiner Jackentasche und dem schlaffen Drachen, der ihm über der Schulter hing. Sie waren noch zwei Reihen von ihrem Kombi entfernt, aber er war so glücklich, dass Allie gesund und munter war und wie eine aufgezogene Puppe plapperte, dass er sie alle bis nach Seattle hätte tragen können. Jedenfalls fühlte er sich so. “Weißt du was, Allison?”
    “Was denn?”
    “Ich liebe dich.”
    “Ach, Dad! Das hast du doch schon gesagt.”
    “Darf ich es nicht noch mal sagen?”
    “Doch. Wenn du willst.”
    “Das will ich. Ich will, dass du weißt, wie wichtig du mir bist und was für Sorgen ich mir gemacht habe, als ich nicht wusste, wo du warst, und wie glücklich ich war, als ich dich gefunden habe.”
    “Ich habe nur auf dich gewartet, bis du mich findest.” Sie drückte ihm einen Kuss auf die Nase. “Hunny hat sich Sorgen gemacht, dass du uns nicht findest, aber ich wusste, dass du kommst, denn du bist der beste Daddy auf der ganzen Welt.” Und um ihm das zu beweisen, drückte sie ihn, so fest sie nur konnte.
    Sam blieb stehen und setzte das Gepäck ab, damit er sie auch drücken konnte. “Ich werde dich immer finden, Allison. Und wenn du mal Angst hast oder allein bist, dann musst du die Augen zumachen und daran denken, wie sehr ich dich liebe.”
    “Muss ich dabei die Augen zumachen?”
    Sam schüttelte den Kopf und kniff sie liebevoll in die Nase. “Nein, Allie, das musst du nicht.”
    “Gut, denn sonst schlafe ich wieder ein, und … Dad?”
    “Ja?”
    “Ist Gloria zurück in den Himmel gegangen?”
    Sam stockte. Er wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Wie sollte er etwas erklären, was er selbst nicht verstand. “Ich weiß nicht, Allie. Ich weiß nicht, wo Gloria ist.”
    Allison schlug ihm auf die Brust “Ich glaube, sie ist da drin. In deinem Herzen.”
    Einen Moment lang schnürten ihm die Erinnerungen die Kehle zu.
Sei nicht dumm
, hatte Gloria gesagt.
Der Himmel ist viel näher, als du denkst.
    Sam musste kräftig schlucken, bevor er seinerseits die Hand auf Allisons Hand auf seinem Herzen legte. “Ich glaube, du hast recht, Allie.” Das war alles, was er sagen konnte. “Ich glaube, du hast recht.”
    Schau dir die beiden an, Leonard. Hast du je etwas Schöneres gesehen? Sie sind vollkommen. Absolut vollkommen.
    Sie sind menschlich.
    Das war ich auch …
    Du kannst zurückgehen, Gloria. Sag es, und ich schicke dich zurück.
    Um etwas zu sein, wofür ich nicht geschaffen wurde? Das wäre nicht richtig. Nicht für sie und auch nicht für mich. Aber es war eine große Versuchung …
    Du hast dich richtig entschieden.
    Ich weiß, aber … sie werden sich noch nicht einmal mehr an mich erinnern, Leonard. Allison wird weiter an Engel glauben, aber ihre Erinnerung an mich wird mehr und mehr zu einer Fantasie werden. Und Sam wird sich überhaupt nicht mehr an mich erinnern. Für die beiden wird es so sein, als ob ich nie ein Teil ihres Lebens gewesen wäre.
    Liebe hinterlässt Spuren, Gloria. Glaub mir, es wird viel bleiben.
    Warum hast du mir vorher nicht erzählt, dass ich so sehr an ihnen hängen würde?
    Das lernt man besser aus Erfahrung.
    Du mogelst, Leonard. Ich wette, das hast du vorher auch nicht gewusst.
    Ich wusste es, genauso wie ich wusste, wie du dich entscheiden würdest.
    Wie hast du das denn wissen können?
    Weil du Flügel hast, Gloria, und du möchtest, dass jeder das Fliegen lernt. Komm mit, ich zeige dir deine nächste Aufgabe …
    Du meinst, ich muss nicht zurück zu den Cherubim?
    Du bist jetzt ein Engel erster Klasse, Gloria. Es gibt keine Streiche mehr mit den Cherubim.
    Hm. Du meinst, ich muss jetzt meine Streiche alleine machen? Nein, Spaß beiseite, Leonard. Lass uns … nein, warte. Ich habe etwas vergessen. Ich muss noch ein Mal kurz zurück. Nur für eine Minute. Ich muss noch ein Wunder machen. Es braucht nur eine Berührung …
    Gloria …?
    Schscht, Leonard. Nur noch eine Spur. Für Sam …

13. KAPITEL
    A llison rannte um die Ecke und fegte durch das Arbeitszimmer – die jungen

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