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Engel küssen besser

Engel küssen besser

Titel: Engel küssen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Whittenburg
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waren, denn er richtete sich wieder auf, und sie konnte sehen, wie seine Rückenmuskulatur sich entspannte. Als er jedoch die Arme hängen ließ und sich nach ihr umschaute, sah sie auch das Misstrauen in seinen Augen.
    Glaub an mich, Sam. Glaub an Wunder. Glaub nicht nur an das, was du sehen kannst.
    Er wollte sich wehren. Auch das las sie in seinen Augen, aber er konnte nicht an zwei Fronten zugleich kämpfen. Angst und Vertrauen verlangten gleichermaßen seine volle Aufmerksamkeit. Er musste sich entscheiden. Aber gleichgültig, was er glauben wollte, gleichgültig, wie schwer es ihm fiel loszulassen, er konnte sich nur für eines entscheiden.
    In Ordnung, Gloria. Ich glaube. Ich glaube an Engel. Ich glaube an dich.
    Seine Antwort empfand sie wie den süßen Duft eines frisch geschrubbten Cherubs, und sie nahm sie mit der ganzen Freude ihres Engelherzens entgegen. Sie hatte sich für den Himmel entschieden. Sam hatte sich für das Leben entschieden. Die Welt war voller Wunder.
    Gloria schloss die Augen und schärfte ihre Sinne, hüllte Sam in ihre grenzenlose Liebe ein, und sandte ihre gemeinsame Liebe zu Allie aus. Und genauso wie an dem Tag auf der Eislaufbahn erlebte sie, wie wunderschön es war zu fliegen.
    Sie ist im Gebäude
. Gloria schickte Sam die Visionen, die sie hatte.
Neben etwas Rotem. Sie teilt sich gerade ein Eis mit Hunny und dem kleinen Wunna. Und Menschen drum herum lachen und lächeln sie an und kümmern sich um sie … Schau, Sam. Es ist alles in Ordnung.
    Sam schloss die Augen und holte tief Luft, als er das Bild sah. Er hatte es vor seinem geistigen Auge, und es war klar wie ein wolkenloser Himmel, und genauso heiter. Allison saß oben auf dem Flugschalter, ließ die Beine über mehreren Gepäckstücken hin- und herbaumeln. Eins davon war ihr Koffer für Omabesuche. Mehre Angestellte der Fluggesellschaft standen um sie herum und hatten offensichtlich viel Freude an dem Kind. Jeder schien über das, was die Kleine sagte, zu lachen. Sie hielt ein Eishörnchen in der Hand und erlaubte dem kleinen Hund und Hunny, daran zu lecken. Hände und Gesicht waren von einer orangefarbenen klebrigen Masse verschmiert, und der kleine Hund hörte nicht auf, sich die Lippen zu lecken, um sich dann wieder über das Eis herzumachen.
    Seine Tochter war in Sicherheit. Sie wartete auf ihn und schien nicht daran zu zweifeln, dass er bald kommen würde. Das hatte Gloria arrangiert. Das war Sam plötzlich klar. Sie hatte ihm die Angst vor Verlust genommen und sie in Zuversicht umgewandelt, dass die wichtigen Dinge in seinem Leben in Ordnung waren und es immer sein würden.
    “Kommst du mit mir?”, fragte er und spürte sofort ihr Bedauern.
    Gib ihr einen Kuss von mir.
    Sam hielt inne und spürte, wie eine eigenartige Mischung von Gefühlen ihm das Herz zerriss. “Und was ist mit mir, Gloria? Wer küsst mich?”
    Das Bild ihrer Antwort kam sehr langsam und verschwommen. Nur ihre Stimme klang klar und rein und wunderschön wie ein neuer Frühlingsmorgen.
Jemand ganz besonderer, Sam. Halte Ausschau nach ihr und vertraue deinem Herzen. Es kann dich auf sanfte Art genau dorthin bringen, wo du hingehörst.
    “Und du, Gloria? Was ist mit dir?”
    Ich werde immer in der Nähe sein. Werde wahrscheinlich mit den Cherubim reiten, hier und dort etwas Sternenstaub entfernen, aber nie weit weg sein. Du kannst mir nicht entkommen, Sam. Ich bin dein Schutzengel.
    “Du bist ein Wunder”, sagte er im Brustton der Überzeugung.
    Ja. Ein Wunder in einem Leben, das voll von Wundern ist.
    Sam drehte sich langsam um, hörte ihr Lachen, spürte ihre Liebe und wusste, dass er sie nie wiedersehen würde. Trotzdem wollte er ihr noch einen letzten Blick zuwerfen.
    Er war allein … und doch verstand er, dass er nie wirklich allein gewesen war, und es auch nie wieder sein würde. Wer hätte gedacht, dass ihm so etwas passieren würde?
    Die Antwort war sofort in seinem Kopf – wie ein Versprechen.
    Allison.
    “Und dann, Daddy, hat mir Wunna Zwei das Gesicht geleckt, und ich bin aufgewacht. Und dann habe ich gesehen, wie du weggingst, und ich habe geschrieen, aber du bist immer schneller gegangen und ich wollte weinen, aber ich habe nicht geweint. Und dann hat Hunny gesagt, wir müssen uns beeilen, und ich habe Wunna Zwei genommen und Hunny und meinen Koffer, und ich habe die Autotür aufgemacht und wieder zugemacht. Und dann bin ich gerannt und habe überall gesucht, und dann hat Hunny geweint, und dann Wunna Zwei geweint, aber ich habe

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