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Engelherz - Band 1-3

Engelherz - Band 1-3

Titel: Engelherz - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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leise Plätschern des Wassers erfreute mich und weckte Erinnerungen an kühles Nass. Erinnerungen, die ich noch gar nicht haben konnte, aber eindeutig hatte. Sie lenkten meine Schritte in Richtung Bach um.
    An der Mündung zum See hockte ich mich nieder und beobachtete, wie sich das Licht der Sonne auf den kleinen Wellen spiegelte. Entzückt streckte ich meine Hand aus und berührte die Oberfläche. Ich schloss die Augen, um mich auf das Gefühl, welches das Wassers in mir weckte, zu konzentrieren. Es prickelte auf meiner Hand und das Fließen zog an mir, an meiner Erinnerung und meiner Sehnsucht, wieder mit Jahve eins zu sein. Langsam tauchte ich meine Hand tiefer in die Kühle und das Ziehen wurde stärker.
    Ich zog meine Hand aus dem Wasser und öffnete meine Augen, um zuzusehen, wie die Tropfen von mir abperlten. Es kitzelte, als die Haare am Arm von der Feuchtigkeit freigegeben wurden und sie sich wieder von der trocknenden Haut ablösten und aufrichteten.
    Ich warf einen Blick zurück zu Adam, der immer noch auf dem Boden hockte und sich mit der Spinne beschäftigte. „Dann eben nicht!“ Ich spürte, dass ich über sein Verhalten frustriert war, darüber, dass er sich mehr für seine rationale Tierforschung als für Empfindungen und Erlebnisse interessierte. „Oder für mich.“
    Nachdenklich ging ich in den See bis mir das Wasser bis zur Hüfte reichte, aber auch das sehnsuchtsvolle Ziehen der Erinnerung konnte die Bitterkeit meiner Gedanken nicht verdrängen.
    Langsam, um das kostbare Gefühl des kalten Wassers auf meiner Haut zu genießen, ließ ich mich hinein gleiten. Schwerelos drehte ich mich auf den Rücken und schloss die Augen. Schloss die untergehende Sonne und die gesamte Außenwelt aus, während ich mich vom Wasser wiegen ließ.
    Ein angstvoller Ruf schreckte mich nach Minuten aus meiner Konzentration, so dass ich prustend unterging. Als ich wieder Halt gefunden hatte und auftauchte, stand Adam vor mir. Sein Blick enthielt einen unausgesprochenen Tadel.
    „ Was ist los?“, fragte ich beunruhigt.
    „ Du hättest Bescheid sagen müssen!“
    „ Ich HÄTTE MÜSSEN?!“ Ich zog fragend eine Augenbraue hoch.
    Irritiert, dass ich seinen Satz in Frage stellte, starrte er mich an, bevor er beschloss seine Wortwahl zu verteidigen: „Ich habe mir Sorgen gemacht!“
    „ Ich hatte nicht vor wegzulaufen!“ „Du bist ihm keine Rechenschaft schuldig!“ , moserte mein Verstand immer noch beleidigt.
    „ Du kannst ja auch nirgendwo hin!“, grinste er, als wüsste er mehr als ich.
    Seine Selbstsicherheit und dass er sich meiner so sicher zu sein schien, ohne einen Grund dafür zu haben, weckte meinen Trotz.
    Doch bevor ich widersprechen konnte, schaute er irritiert an mir vorbei. Ich drehte mich um und folgte seinem Blick, um ein Schimpansenpärchen hinter einem Gebüsch verschwinden zu sehen.
    Vor meinem inneren Auge stieg eine intime Szenerie auf, die ich sofort wieder verdrängte, obwohl die Geräusche, die hinter dem Gebüsch erklangen, zu ihr passten.
    Ich schüttelte den Kopf, um die unangenehmen Gedanken zu vertreiben, die versuchten meine Aufmerksamkeit zu erlangen.
    „ Gut, dass ich ein Mensch bin!“ , beruhigte ich mich und ignorierte Adams faszinierten Blick, der nach innen gekehrt schien, als wenn er dieselben Gedanken hätte wie ich. – Nur mit einem anderen Ergebnis.
    Missmutig und immer noch ein wenig beleidigt stapfte ich an ihm vorbei aus dem Wasser. Und zum ersten Mal richtete mein Gefährte seine volle Aufmerksamkeit auf mich.
    Langsam folgte er mir und ohne mich umdrehen zu müssen, spürte ich seinen intensiven Blick auf meiner Kehrseite ruhen.
    Seine Faszination und sein Blick kamen mir von Sekunden zu Sekunde intimer vor, so dass ich rasch Jahves Kleid überstreifte und meinen ursprünglichen Plan, das Prickeln der trocknenden Haare am ganzen Körper zu spüren, aufgab.
    Als Adam mich einholte, erkannte ich an seinem Gesichtsausdruck, dass es ihm lieber wäre, ich hätte das Kleid nicht angezogen. Schlagartig wusste ich, dass ich richtig gehandelt hatte.
    Müde und verwirrt setzte ich mich auf einen großen Stein, der noch warm war von der Hitze des Tages und versuchte den ersten Sonnenuntergang meines Lebens zu genießen.
    „ Ich glaube die Farben entstehen durch Lichtbrechung“, murmelte Adam, während er es sich neben mir bequem machte.
    Langsam, um ihm deutlich zu machen, dass es mich nicht wirklich interessierte, warum der Sonnenuntergang vollkommen war, wandte ich mich

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