Engelherz - Band 1-3
Erlöser-Geschichte und das Märtyrertum Gottes.
Eine der Wachen steckte einen essiggetränkten Schwamm auf ein Rohr und hielt ihn Jesus an den Mund. Dieser schrie laut auf und – verstarb. „Endlich!“
Am Rande meiner gehässig, neutralen Gedanken hörte ich das Wehklagen mehrerer Frauen, die von der Ferne zugeschaut hatten. Ich begriff, dass ich die einzige Frau war, die sich so nah an den Ort der Kreuzigung gewagt hatte, dass es für Frauen ein Tabu war, hier zu sein. Aber niemand hatte mich fortgeschickt, niemand hatte mich bemerkt. Und es war egal.
Alles war egal. Das Sterben Jesus, sein Leid, der Tod meines Gottes, mein eigenes Leben, alles erschien mir plötzlich so seltsam fern und trivial, so völlig nutzlos und losgelöst von der Zeit. Als wenn es nicht dazugehören würde. Als wenn es keinen wirklichen Bezug zur Menschheitsgeschichte gäbe.
Leer und ausgebrannt schritt ich den Berg Golgatha herab. „Muss ich mir wirklich noch die Auferstehung antun, bin ich nicht auch so schon gestraft genug?“
Gefasst folgte Samiel mir. Sein Blick irritierte mich, ein Blick, den ich bei ihm noch nie gesehen hatte. – Als läge die ganze Last der Welt einzig und allein auf seinen Schultern.
Erst als ich mir sicher war, mit ihm allein zu sein, blieb ich stehen und sah ihn an.
Eine Frage stand zwischen uns und ich war mir nicht sicher, ob ich es übers Herz bringen würde, sie zu stellen. Nicht sicher, ob ich die Antwort ertragen konnte.
Mein Engel kam mir zuvor und nahm mir die Entscheidung ab.
Behutsam nahm er mein Gesicht in seine Hände und zog mich näher, um mich zu betrachten. Als sei er sich meiner nicht sicher und müsse sich nun jede Linie, jeden Gesichtszug einprägen.
Mir lief ein kalter Schauder der Furcht über den Rücken. Ich ahnte, dass etwas nicht stimmte, dass es mit meiner Frage zusammenhing und mit Gottes Sterben.
Sanft strich Samiel mit seinen Fingerspitzen über meine Haut und ich schloss die Augen, um seinen Gesichtsausdruck nicht mehr sehen zu müssen.
Ich hatte Angst davor, wie es mit uns beiden weiter gehen würde.
„ Wann werde ich dich wiedersehen?“, fragte ich leise, tonlos. Die Frage, die ich nicht stellen wolle, aber stellen musste.
Ich öffnete nicht die Augen. Ich wollte ihm die Chance geben, mich anzulügen, mich zu beschwindeln und mir den Abschied leichter zu machen. Zu groß war plötzlich mein Verdacht, dass die Antwort „nie!“ lauten könnte.
„ Lilly!“ Seine Stimme war nur ein leiser Hauch. „Was auch immer geschieht, was auch immer du hörst oder erfährst. Ich will, dass du weißt, dass ich dich liebe. Immer geliebt habe und immer lieben werde.“
Eine leichte Berührung streifte meine Lippen. Ich öffnete die Augen.
Ich war alleine.
So hatte ich die letzten Sekunden mit Samiel verschwendet, weil ich den Ausdruck in seinen Augen nicht ertrug, der Ausdruck der darum bat, ihn zu lieben.
Denn ich liebte ihn und ich ertrug es nicht, ihn zu verlieren. Ihn gehen zu lassen, wohin auch immer er gehen musste.
Das sensationelle „Spin-off“ der „Lilith Chronik“:
Die Chronik der Engel
Manchmal kann Liebe den Himmel öffnen – oder zur Hölle verdammen
Als Lilly nach einem Unfall mit einer Amnesie erwacht, muss sie sich in ihr unbekanntes Leben finden. Doch ihr Job ist kaum gewinnträchtig, ihre Freunde seltsam und einige ihrer Nachbarn scheinen sie gar zu überwachen. Allen voran Adam Primus, der anscheinend ebenso wie Lilly die außergewöhnliche Gabe besitzt, Engel sehen zu können.
Rasch erkennt Lilly, dass die Dinge nicht immer so sind, wie sie erscheinen. Denn während Dämonen mit ihrer Hilfe die Siegel zu Luzifers Kerker öffnen wollen, versuchen Lillys Freunde ihre Vergangenheit vor der Gedächnislosen zu verbergen. Zwischen Himmel und Hölle und ihrem Nachbarn Adam und dem charismatischen Engel Samiel hin und hergerissen, entspinnt sich ein uralter Kampf um Lilly Liebe und um die ältesten Entscheidung seit es Menschen gibt. Aber was Lilly am meisten beunruhigt: Der faszinierende Adam scheint auf der Seite des Guten zu kämpfen – und gegen sie!
Daria Sarafin: „Die Chronik der Engel – Flügelrauschen“
Elysion-Books: 978-3-942602-09-9
Jennifer Schreiner: „Zwillingsblut“
In einem Jahrhunderte währenden Kampf um Legenden und Leidenschaften setzt er seinen letzten Trumpf.
Als Sofia in einem verschlossenen Sarg erwacht, wird ihr schnell klar, dass sie Mittelpunkt eines makaberen Spieles ist, welches ein Vampir für die
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