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Engelherz - Band 1-3

Engelherz - Band 1-3

Titel: Engelherz - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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seine Lippen streichelten die meinen, weich, verlockend und flehend nach einer Antwort verlangend.
    Ich spürte, wie meine Knie zitterten und mein Mund unter seiner Anleitung weich wurde.
    Ich wollte ihn. Ich wollte ihn genauso, wie ich Samiel wollte, mit derselben Leidenschaft. Meinen Gott.
    Meinen Gott, der mein Zögern fühlte und seinen Mund öffnete, um den meinen zu bedecken. Meine Lippen öffneten sich wie von selbst unter diesem Hochgenuss. Einem Genuss, bei dem mein Bauch zu beben begann.
    Ich spürte, wie ich die Kontrolle über meinen Körper verlor und meine innere Stimme gleichzeitig immer lauter wurde, um meine Aufmerksamkeit zu erlangen.
    Ich gab einen erstickten Laut von mir, als ich begriff, was ich gerade tat und floh aus Jesus Umarmung. Nach zwei Schritten gaben meine Beine nach und ich fiel ins Gras.
    Ich rollte mich herum. Abwehrend, falls er mir folgen würde, doch er stand immer noch und rührte sich nicht.
    Meine Lippen waren gerötet von seinen Küssen und meine Augen brannten von meinen aufgewühlten Gefühlen. Schuldbewusst zog ich die Knie an, wie ein Fötus und wagte kaum seinen Blick zu erwidern.
    „ Wieso? Wieso tust du das?“, meine Stimme klang enttäuscht von ihm. Und ich war enttäuscht. Enttäuscht von ihm. Enttäuscht von mir.
    Und ich fühlte mich schuldig, schrecklich schuldig und ausgenutzt.
    Jesus ließ sich auf die Knie sinken, wodurch er den Abstand zwischen uns verkürzte. „Bleib weg von mir!“, ich schrie fast.
    „ Ich tue nichts, was du nicht auch willst!“, versprach er mit leiser, lockender Stimme und in seinem Blick loderte dieselbe Leidenschaft, die ich zuvor verspürt hatte.
    „ Hör auf! Du bist kein Mensch, auch wenn du gerade so tust, als wenn du einer wärst!“, jetzt schrie ich tatsächlich und robbte ein Stück weg von ihm.
    Betroffen schaute Jahve weg, und schien zu überlegen, bevor er mich ernst ansah. „Lilith, ich begehre dich, wie ich noch nie einen Menschen begehrt habe.“ Er musste das ängstliche Aufflackern in meinem Blick gesehen haben, denn er fügte hinzu: „Natürlich nur, weil ich gerade ein Mensch bin.“ Dann fuhr er fort: „Du bist schön, du bist unschuldig, du bist sinnlich. Bleib bei mir, als meine Frau und ich gebe meinen Jesusplan auf.“
    „ Was verlangt er da bloß von dir?“
    Ich zitterte und hielt meinen Blick gesenkt.
    „ Wir könnten zusammen leben. Wir könnten einander lieben“, seine Worte waren Verführung und Strafe zugleich. Mir lief ein kalter Schauder über den Rücken, als ich an Samiel dachte. An seine Strafe, an meine Strafe.
    „ Stell es dir vor, Lilith!“, forderte Jesus mich auf. „Wir könnten Kinder haben, eine Familie gründen!“
    „ Geh weg!“, forderte ich Jesus leise zischend auf.
    „ Er bietet dir an, was du dir am meisten wünschst.“
    Jahve blieb. „Wir könnten gemeinsam alt werden und am Ende zusammen in den Himmel einkehren“, lockte er weiter.
    „ Was ist mit den anderen Menschen? Mit denen, die ebenfalls den Himmel verdienten und für die Samiel kämpfte?“
    „ Niemals!“, flüsterte ich.
    Ich spürte Jahves unterdrückte Heiterkeit ob meines Widerstandes und blickte auf. Jesus lächelte.
    Verwirrung stieg in mir hoch, das Gefühl benutzt zu werden. Kälte griff nach mir und ließ mich zittern. „Warum tust du das?“
    „ Ist das wirklich meine Stimme, die so leise und zutiefst verletzt klang, so verloren?“ Beschämt sah ich zu Boden und fragte leise: „Was habe ich dir getan?“
    Als ich keine Antwort erhielt, blickte ich schließlich gegen mein besseres Wissen hoch, direkt in Jesus Augen.
    Der Schmerz und die Trauer, die ich in ihnen las, überraschten mich. Er wusste wie sehr ich litt und ich tat ihm leid. „Aber es steht doch in seiner Macht es zu ändern.“
    „ Du hast nichts getan, Lilly.“ Sanft berührte er mit den Fingerspitzen meine Wange. Für einen Augenblick schloss ich die Augen und gab mich der Vorstellung hin, tatsächlich nichts getan zu haben, wofür ich diese Behandlung verdiente.
    „ Du hast die richtige Entscheidung getroffen“, flüsterte Jesus und seine Fingerspitzen berührten meine Lippen. Ich öffnete die Augen und er nahm seine Hand weg, als hätte er sich an mir verbrannt. „Auch wenn ich mir gerade wünsche, deine Entscheidung wäre anders ausgefallen.“
    Unsere Blicke begegneten sich. In seinem lag göttliche Gewissheit, hinter meinem tobten tausende von Gedanken und Erinnerungsfragmenten.
    „ Du führst mich absichtlich in

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