Engelsasche
übertragen. Sobald er genug Informationen hatte.
Sie schloss die Tür auf, und Trace folgte ihr hinein. „Ich hole den Zettel“, sagte Maggie. „Bin gleich wieder zurück.“
Trace beobachtete sie, wie sie die Treppe im Eingangsbereich hochstieg, bewunderte ihre definierten Muskeln an Hüften und Schenkeln. Die Lady hielt sich in Form, das war klar. Er mochte das bei Frauen, da er sich selbst auch fit hielt.
In der Zwischenzeit sah er sich ein bisschen um. Die Wohnung war fast leer. Nur ein beigefarbenes Sofa und passende Sessel im Wohnzimmer, ein Kaffeetisch aus Ahornholz und ein paar Messinglampen, eine davon stand auf dem Boden. Überall stapelten sich Pappkartons. In einem Raum hinter dem Wohnzimmer sah er einen Esstisch. Sie hatte ihren Laptop dort abgestellt. Gut zu wissen, dass sie sich mit Computern auskannte.
Maggie kam mit dem Zettel zurück, den sie nicht ganz so vorsichtig in der Hand hielt. „Ich habe das Papier schon angefasst. An Fingerabdrücke habe ich damals gar nicht gedacht.“ Sie ging zum Frühstückstresen und legte das Papier auf die gold-weiß gesprenkelte Granitplatte. Trace zog es ein Stück zu sich heran, um die Nachricht lesen zu können.
Werte Maggie,
wie entzückend du bist. Bald wirst du zu mir kommen. Bald wirst du sehen, dass wir beide füreinander bestimmt sind.
Da war wieder dieser merkwürdige, unheimliche Unterton. Trace wusste nicht genau, was er davon halten sollte, aber es gefiel ihm gar nicht. Er legte die zweite Nachricht neben die erste, um die Handschriften zu vergleichen. Kühne, wohlgeformte Schriftzüge. Keine Fehler.
Maggie sah ihn an. „Werden Sie mir helfen?“
Gib Alex den Fall, sagte eine kleine Stimme in seinem Hinterkopf.
Er presste die Lippen zusammen. Alex Justice, der gut aussehende Alex mit den sexy Grübchen … Trace sah Maggie an, und Verlangen überkam ihn. Mit ihren grünen Augen sah sie ihn besorgt an. Ein plötzlicher Anfall von Beschützerinstinkt siegte über seinen Verstand.
Sie hatte rote Haare. Na und? Was war schon dabei, wenn er sich zu ihr hingezogen fühlte. Das hieß doch gar nichts. Sie konnte in echter Gefahr sein und brauchte seine Hilfe.
„Haben Sie irgendeine Ahnung, wer das geschrieben haben könnte?“
Maggie schüttelte den Kopf. „Ich habe darüber nachgedacht. Aber mir fällt niemand ein, der so was machen würde.“
„Gebildet. Energisch. Vielleicht schon etwas älter. Das ist nicht irgendein Kerl von der Straße.“
„Nein, das glaube ich auch nicht.“
„Wenn ich diesen Typen suche, müssen Sie mir helfen. Ich muss ein paar Dinge über Sie erfahren. Dinge aus der Vergangenheit, über Ihre Arbeit. Einiges ziemlich Privates. Wenn Sie sich einverstanden erklären, mir zu sagen, was ich wissen will, werde ich Ihnen helfen.“
Er entdeckte eine Spur von Unsicherheit auf ihrem Gesicht. Im Gegensatz zu seiner Exfrau schien Maggie nicht unbedingt scharf darauf zu sein, über sich zu reden.
„Ich sage Ihnen alles, was ich kann“, erklärte sie. Das war nicht unbedingt die Antwort, die er hören wollte. Aber vorerst würde er sich damit zufriedengeben.
„Okay, Maggie O’Connell. Dann lassen Sie uns gleich anfangen.“
3. KAPITEL
„Bevor wir beginnen, muss ich noch mal zu meinem Wagen rausgehen“, sagte Trace. „Ich bin gleich zurück.“
Maggie ging ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch vor den leeren Steinkamin und wartete, als Trace nach draußen verschwand. Er kam kurz darauf mit einer Lederaktentasche zurück, setzte sich auf den beigefarbenen Sessel neben der Couch, nahm den Cowboyhut ab und legte ihn auf die gepolsterte Armlehne. Er trug Jeans, ein kurzärmeliges weißes Westernhemd mit Perlmuttknöpfen und blank geputzte braune Cowboyboots.
Sein Haar war dunkelbraun, aber die Sonnenstrahlen, die durchs Fenster fielen, ließen ein paar goldene Strähnen aufblitzen. Der Mann hatte breite Schultern und war schlank und durchtrainiert, aber das hatte sie ja bereits bei seinem Zusammenstoß mit Bobby Jordane im Texas Café festgestellt.
Sie hatte auch schon das Gold in Trace Rawlins braunen Augen bemerkt, seine gerade Nase und die weißen Zähne. Jetzt fiel ihr auf, wie sinnlich sein Mund war, und sie ertappte sich dabei, wie sie ihn anstarrte. Er sah verdammt gut aus. Aber das war, bis auf die Tatsache, dass er seine Fäuste bestens benutzen konnte, alles, was sie wirklich über ihn wusste.
So wie er sich ihr gegenüber in dem Café aufgespielt hatte, war sie sich noch nicht mal sicher,
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