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Engelsfluch

Engelsfluch

Titel: Engelsfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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schnappte sich schnell ihre Sachen und sah zu, dass sie wegkam. Der Henker war ein Leckerbissen, das stand außer Frage, aber sie war nicht auf der Suche nach einem Liebhaber. Vor allem nicht jetzt, wo ihr die größte Entscheidung ihres Lebens bevorstand. Eine Entscheidung, die ihr Leben noch einsamer machen könnte als Deacons.
    Die männlichen Jäger waren allesamt Macho-Idioten – und das meinte sie überhaupt nicht böse. Im Schatten einer Frau zu stehen, fiel keinem von ihnen leicht. Doch kein Schatten war so groß und so dunkel wie der, in dem der Mann der Direktorin der Gilde stehen würde.
    Langsam öffnete Deacon seine geballte Faust. Sara Haziz war absolut nicht das, womit der er gerechnet hatte. Mit Simon hatte er noch ein Hühnchen zu rupfen.
    »Brauner Teint, braune Augen, schwarzes Haar. Von wegen«, murmelte er leise. Diese Frau überstieg all seine kühnsten erotischen Fantasien. Klein, kurvenreich, perfekt. Glänzende milchkaffeefarbene Haut und Haare, die ihr wahrscheinlich bis zur Hüfte fielen, wenn sie den strengen Zopf löste. Ihre braunen Augen waren so groß, als könnten sie direkt in ihn hineinsehen.
    In ihr erkannte er auch nicht die Frau wieder, die Simon ihm als seine ›vernünftige Nachfolgerin‹ beschrieben hatte. Das hatte ungefähr so interessant wie Schuhleder geklungen. Keine dieser Beschreibungen wurden Sara gerecht, ließen völlig außer Acht, welche Kraft in dieser Frau steckte. Zwar hatte er sie erst vor ein paar Stunden kennengelernt, doch er wusste jetzt schon, dass sie es mit den Jungs der Gilde spielend würde aufnehmen können.
    Diese Frau würde eine hervorragende Gildedirektorin abgeben.
    Also sollte er lieber seine Gedanken und vor allem seine Finger von ihr lassen. An Saras sexy Nacken zu knabbern – oder an anderen Körperteilen – war somit tabu. Als Gildedirektorin würde sie unweigerlich im Licht der Öffentlichkeit stehen. Deacon hingegen führte ein Leben im Verborgenen.
    »Aber noch ist sie nicht die Direktorin.« Er trommelte mit dem Finger auf seinen Oberschenkel und schielte zum Bett.
    Er begehrte diese Frau und das kam bei ihm nicht häufig vor. Aber Sara zu verführen stand nicht auf der Tagesordnung.
    »Sieh zu, dass ihr nichts geschieht. Einen Leibwächter würde sie nicht dulden, aber du kannst das Gleiche erreichen, indem du sie mit auf die Jagd nimmst.«
    »Ich arbeite allein.«
    Simon blieb unerbittlich. »Tja, Pech. Sara ist eine meiner besten Jägerinnen, sie wird dir ganz sicher nicht im Weg sein.«
    »Wenn sie eine der Besten ist, warum braucht sie dann einen Babysitter?«
    »Weil der Kader weiß, dass sie meine Wunschkandidatin ist. Ich würde es einigen der Erzengel durchaus zutrauen, Sara auf die Probe zu stellen.«
    Deacon hob die Augenbrauen. »Haben sie das damals bei dir so gemacht?«
    »Ich habe es fast nicht überlebt.« Deutliche Worte. »Es ist nicht gerade leicht, allein gegen fünf alte Vampire zu bestehen. Ich habe nur überlebt, weil meine Frau zufällig dabei war. Bei zwei stinksauren Jägern stehen die Chancen schon besser.«
    Nun saß er also hier in ihrem Hotelzimmer und lauschte dem Geräusch fließenden Wassers, während er sich vorstellte, wie er sich langsam ihren Körper hinunterküsste. Diese Vorstellung trug kaum dazu bei, seine Lust zu mindern. Und er wusste genau, dass er die Nacht wohl auf dem Flur verbringen würde, wenn sie in diesem Moment zur Tür hereinkäme und seinen Ständer sähe.
    Das konnte er auf keinen Fall riskieren, schließlich durfte er sie nicht aus den Augen lassen. In dieser Hinsicht hatte sich Simon unmissverständlich ausgedrückt. Wenn die Erzengel sie prüfen wollten, würden sie eine Gelegenheit abpassen, in der Sara verwundbar schien. Also würde er dafür sorgen, dass sie es nie sein würde. Deacon fuhr sich mit der Hand durchs Haar und stand auf, um den Raum zu überprüfen. Alles wirkte sicher. Fenster gab es keine – klaustrophobisch, aber sicher – und abgesehen von der Eingangstür, die er mit einer selbstgebauten Spezialvorrichtung sicherte, gab es keine anderen Zugänge oder Lüftungsschächte, durch die etwas hereinkrauchen konnte.
    Als Sara mit einem flauschigen Hotelbademantel bekleidet aus der Dusche trat und sich mit dem dazu passenden Handtuch die Haare trocken rubbelte, hatte Deacon sich so weit von der Sicherheit des Raumes überzeugt, dass er selbst duschen konnte. Eiskalt. »Verdammt!« Mit zusammengebissenen Zähnen ertrug er den kalten Strahl. Das Fortbestehen der

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