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Engelspakt: Thriller (German Edition)

Engelspakt: Thriller (German Edition)

Titel: Engelspakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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konnte, ohne selbst gesehen zu werden.
    Doch David war Zanolla schon einige Male außerhalb der Kammer begegnet, daher konnte er vor seinem geistigen Auge fast sehen, wie der Doktor seine kleinen, wulstigen Hände über dem Bauch gefaltet hielt und ihn fixierte. Schon rein optisch war Zanolla das genaue Gegenteil von Ambrose. Er war klein und dick. Seine hervorquellenden, glasigen Augen hatten etwas Lauerndes, und seine Aura war ein einziges rotschwarz glühendes Zwielicht.
    »Hallo, David. Wie geht es dir?« Er klang wie immer freundlich. »Kommst du mit deinen Übungen gut voran?«
    »Guten Tag, Doktor.« David versuchte, die Angst aus seiner Stimme herauszuhalten, während er sich vorstellte, wie der Doktor ihn durch die Wand musterte. »Es geht gut voran.«
    »Das freut mich.« Ein wohlgefälliges Lächeln schwang in der Stimme des Doktors mit. »Ich brauche deine Hilfe, David.« Er war näher an das Mikrofon herangerückt. Seine Worte klangen nun intensiver. »Im Fach liegen drei Fotos für dich. Ich möchte, dass du dich auf sie konzentrierst.«
    »Ja, Doktor.« David trat an die Wand, von der er wusste, dass man von der einen Seite hindurchsehen konnte. Er entnahm dem Ablagefach, das zwischen dem Kontroll- und dem Isolationsraum einer Rohrpost ähnlich hin- und hergefahren werden konnte, die Fotos. Dabei vermied er es tunlichst, die Wand anzustarren, hinter der sich der Doktor befand.
    »Setz dich, mein Junge.«
    David nahm auf dem einzigen Stuhl vor dem einzigen Tisch in der Kammer Platz und breitete die Fotos vor sich aus. Zwei Männer, eine Frau. Zwei seltsame Männer … Sie trugen Kleider, die David im Institut noch nie zuvor gesehen hatte, wohl aber in Büchern, Dokumentationen und während früherer Isokammer-Sitzungen, von denen er Aaren berichtet hatte.
    Das mittlere Bild zeigte einen kräftigen Mann mit rundem Gesicht, der ein langes weißes Gewand und ein Käppchen trug und sehr aufrichtig wirkte. Auf den beiden Aufnahmen rechts und links davon waren ein Mann und eine Frau zu sehen, die in irgendeiner Beziehung zu dem Mann in Weiß standen.
    »Wer sind diese Männer und die Frau?«, fragte David in die Stille des Raums hinein.
    »Genau das möchte ich gerne von dir erfahren, David«, antwortete der Doktor. »Wer sind diese Menschen? Was denken, was fühlen sie? Was sind ihre Ziele? – Erinnerst du dich noch an den Mann mit den Narben im Gesicht?«
    »Ja.« David nickte und schluckte. Nur zu gut hatte er das Foto des narbengesichtigen Tiber-Mörders noch im Gedächtnis, das er vor einigen Monaten untersucht hatte. Es war äußerst unangenehm gewesen, dem Pfad dieses Mannes zu folgen.
    »Dann weißt du ja, was du zu tun hast. Beginne mit dem Mann in Weiß. Was siehst du, wenn du sein Abbild betrachtest?«
    Das Licht in der Kammer wurde gedämpft, als säße David inmitten von Kerzenschein. Er starrte auf die Bilder, bereit, in sie einzutauchen, und ohne im Geringsten zu ahnen, was ihn dort erwartete.

3.
    Widerstrebend nahm Catherine in Kardinal Gasperettis Wagen Platz. Der Präfekt war ein kleiner, kräftiger Mann, dessen Äußeres, abgesehen von der Hornbrille, überraschend an Agatha Christies Romanfigur Hercule Poirot erinnerte. Seit sieben Jahren leitete er den geheimsten Zweig der Kirche, das Lux Domini, und gehörte damit gewissermaßen zum verlängerten Arm der Glaubenskongregation. Selbst als Catherine als Abkömmling des KIMH noch Mitglied des Ordens gewesen war, hatte sie die verworrene Anatomie des Lux Domini nie wirklich durchschaut. Eines wusste sie jedoch genau: Darius hatte dafür gesorgt, dass sie das Lux hatte verlassen können, und Gasperetti hatte mit allen Mitteln versucht, dies zu verhindern.
    Catherine hoffte inständig, dass Gasperetti weder ihr Unbehagen noch ihre Antipathie bemerkte. »Ich dachte, wir hätten einander alles gesagt«, erklärte sie. Der Kardinal musste sich während der Fahrt eine seiner starken französischen Zigaretten angesteckt haben. Der kalte Rauch lag noch in der Luft und reizte ihre Lungen.
    »Es erfüllt mich schon ein wenig mit Unruhe, neben einer Frau mit Ihrer Gabe zu sitzen«, sagte Gasperetti. mit einem dünnen Lächeln auf den Lippen. »Aber wie wir beide wissen, hat alles seinen Preis.« Er machte eine kurze Pause. »Wie soll es nun weitergehen? Ihr Mentor ist seit über einem Jahr tot, und Sie haben noch immer nicht auf mein Angebot reagiert.«
    »Ist Ignorieren nicht auch eine Reaktion, Eminenz?«
    Gasperetti seufzte. Dann nahm er die Brille

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