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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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dieses Schiff zu übernehmen«, sagte er mit plötzlich steifer und formaler Stimme und zog ein gefaltetes Blatt Papier aus der Innentasche seines Jacketts. »Ich habe eine Ermächtigung vom General-Adjutor persönlich.«
    Lleshi warf einen Blick auf das Papier, traf aber keine Anstalten, es durchzulesen. »Mr. Campbell?«
    »Sir?«, ertönte wieder seine Stimme, nur dass sie diesmal wesentlich unterwürfiger klang als beim letzten Mal.
    »Wissen wir, wie das Angelmass-Netz zu reaktivieren ist?«
    »Ja, Sir, ich glaube schon«, sagte Campbell. »Wir haben die telemetrischen Daten zum Zeitpunkt der letzten Abschaltung und das Signal, das zur Deaktivierung an das Seraph-Pendant gesendet wurde. Die Kommunikations- und Verschlüsselungsabteilung sagt, dass sie durch einen Invertierungs-Befehl entweder eine oder beide Anlagen wieder einschalten kann.«
    »Dann tun Sie das«, befahl Lleshi. »Und zwar beide Systeme. Wenn das Seraph-Netz sich wieder einschaltet, können wir davon ausgehen, dass das Angelmass-Netz auch wieder aktiviert wird.«
    Er sah über den Tisch hinweg; und Forsythe hatte den Eindruck, dass er plötzlich um einige Jahre gealtert wäre. »Es sei denn, man würde noch spezielle Codes benötigen, Hoher Senator?«
    Forsythe schüttelte den Kopf. »Keine Codes, Kommodore«, sagte er. »Es hat niemand damit gerechnet, dass diese Systeme einmal militärisch von Bedeutung sein würden.«
    Lleshi nickte. »Mr. Campbell?«
    »Das Signal wurde gesendet«, meldete Campbell. »Das Seraph-Netz wurde aktiviert und ist in Betrieb. Wir führen gerade eine Diagnose durch, aber es scheint ordnungsgemäß zu funktionieren. Die Zeitspanne bis zur Aktivierung des Angelmass-Netzes beträgt annähernd einundzwanzig Minuten.«
    »Wir müssen in dem Moment sprungbereit sein, wenn es aktiviert wird«, sagte Telthorst. »Wir dürfen Kosta nicht die Gelegenheit geben, es wieder abzuschalten, bevor wir durchgekommen sind.«
    »Kommodore?«, fragte Campbell.
    »Sie haben Ihre Anweisungen, Mr. Campbell«, bestätigte Lleshi leise. »Bereiten Sie die Komitadji auf Katapult vor. Sie werden ihre Ausrüstung aber für unsere Masse neu kalibrieren müssen.«
    »Bin schon dabei, Sir.«
    »Und sorgen Sie dafür, dass alle Waffen einsatzbereit sind«, fügte Telthorst hinzu. »Strahlenwaffen und Raketen.«
    Er sah Forsythe an. »Ich bezweifle nämlich, dass es uns gelingen wird, den Verräter von seinem Vorhaben abzubringen«, fügte er leise hinzu. »Ich bezweifle auch, dass es den Versuch überhaupt wert ist.«
    Ronyon sah mit geweiteten Augen auf Telthorst und ergriff Forsythes Ärmel. Wovon spricht er, signalisierte er dringlich. Was meint er?
    »Ronyon, er spricht davon, auf Jereko und Chandris zu schießen«, teilte Forsythe ihm mit. »Er spricht davon, sie zu töten, ohne ihnen auch nur die Chance zu geben, sich zu ergeben.«
    Ronyons Mund klappte auf, und ein seltsames, erstickt klingendes Geräusch drang aus seiner Kehle. »Auf Verrat an den Pax steht seit jeher die Todesstrafe, Hoher Senator«, sagte Telthorst ungerührt. »Sie sollten sich das sehr gut merken.«
    Er schaute wieder in die Runde. »Wir haben noch ein paar Minuten Zeit. Befassen wir uns also mit der Frage, wie mit dem Rest des Seraph-Systems verfahren werden soll.«

44
    Die Zeit war bis auf fünfzehneinhalb Minuten abgelaufen, und das Gamma-Rauschen war inzwischen ohrenbetäubend laut, als endlich alles bereit war.
    »Jetzt können wir nur noch hoffen, dass es auch funktioniert, Kosta«, rief Chandris, als sie sich auf ihrem Sitz anschnallte. Plötzlich zuckte sie zusammen, als ein besonders lautes Knacken irgendwo aus der Konsole vor ihr drang. »Sonst haben wir keine Zeit mehr, die Gazelle zu erreichen und von hier zu verschwinden. Und dann wirst du mit Sicherheit auch keine Zeit mehr haben, mich noch um Entschuldigung zu bitten.«
    »Es wird schon funktionieren«, rief der neben ihr sitzende Kosta ihr zu. Chandris vermochte seine Stimme bei dem Lärm aber nichts zu hören, und die Hände, die er zu Fäusten geballt hatte, erweckten auch nicht gerade ihre Zuversicht.
    »Falls es nicht klappt, hat es mich jedenfalls gefreut, dich kennenzulernen«, rief sie und legte ihm die Hand auf eine Faust. »Das meine ich wirklich.«
    Für einen Moment schien er zu zögern, und die Faust schien sich unter ihrer Hand wieder zu öffnen. Und dann öffnete er die Hand wirklich, ergriff die ihre und drückte sie fest, während sie sahen, wie die Uhr auf Null herunterzählte.
    Und

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