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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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die Krallen, die sich aus ihren kurzen Fingernägeln geformt hatten.
    Krallen.
    Reißzähne.
    Ein unerträglicher Durst nach Blut.
    O Gott! Der Polizist mochte nicht wissen, was sie war, doch Nicole befürchtete stark, dass sie es sehr wohl wusste. Und erst recht fürchtete sie, dass sie schon bald wie der Mistkerl sein würde, der sie überfallen hatte.
    Eine Mörderin. Ein Monster.
    Ein Vampir.

Erstes Kapitel
    Sechs Monate später …
    Als die Frau mit dem pechschwarzen Haar und den dunkelroten Lippen in die Cantina kam, wusste er, dass seine Jagd endlich vorbei war.
    Keenan hob den Tequila an seine Lippen und fühlte die brennende Flüssigkeit kaum, die ihm die Kehle hinabrann. Es war eine lange Jagd gewesen, doch schließlich hatte er sie gefunden.
    Nicole St. James.
    Die einzige Seele, die ihm jemals entkommen war. Die Frau, die seine Existenz bei Gott auf den Kopf gestellt hatte. Zorn kochte in ihm hoch, denn so hätte es nicht ausgehen dürfen – weder für sie noch für ihn.
    Er knallte das Schnapsglas auf den Tresen. Sie hatte nicht einmal in seine Richtung gesehen. Stattdessen war sie zu den alten zerkratzten Tischen weiter hinten geschlendert. Was hatte sie vor?
    Nicole St. James war Lehrerin, und die sollten lange Röcke und brave Oberteile tragen. Lehrerinnen zogen sich keine hautengen, verwaschenen Jeans an und keine Tops, die kaum ihre Brüste bedeckten und über der Taille endeten.
    Zu viel nackte Haut.
    Er zwang sich, wieder in ihr Gesicht zu sehen. War ihr eigentlich klar, wie viel Gefahr sie umgab? Und was machte sie in Mexiko? Sie sollte zu Hause in New Orleans sein und das Leben genießen, das er ihr geschenkt hatte.
    Das Leben, für das er so vieles geopfert hatte.
    Aber nein, sie beugte sich zu einem Mann, strich ihm mit den Fingern über den gebräunten Hals und flüsterte ihm etwas zu.
    Verführung.
    Lachend stand der Mann auf und wandte sich von seinen Freunden ab. Jemand rief »Mamacita!« , als Nicole und der Mann durch die schmale Hintertür verschwanden.
    Keenans Schultern spannten sich an, als er von seinem Barhocker aufstand. Okay, er hatte etwas anderes erwartet. Die Frau hatte ihn keines Blickes gewürdigt. Keines noch so flüchtigen. Sie hatte sich ihren Hengst ausgesucht, seine Hand genommen und ihn nach draußen geführt.
    Keenan folgte ihnen. Sollte sich der Kerl doch eine andere Geliebte suchen, denn mit Nicole St. James hatte Keenan Pläne.
    Er gab sich keinerlei Mühe, leise zu sein. Sie sollten wissen, dass er kam. Er rammte eine Hand gegen die Tür, dass Holz splitterte.
    Dann war er draußen. Die schwüle Nachtluft mit ihrem schweren Geruch nach Wildtieren traf ihn mitten ins Gesicht. Als er einen Schritt weiterging, hörte er das leise Wispern.
    Die rauchige Stimme einer Frau.
    Das lüsterne Murmeln eines Mannes.
    Die Hitze in Keenan nahm zu.
    Er bog um die Ecke und konnte sie halb verborgen im Schatten sehen. Sie küssten sich. Nicoles Hände waren überall auf dem Mann. Sie stand auf Zehenspitzen und neigte den Kopf, als sie den Hals des Mannes küsste.
    Keenan verschränkte die Arme vorm Oberkörper und räusperte sich. »Äh, tut mir leid, wenn ich störe.« Tat es natürlich nicht.
    Nicole drehte sich zu ihm um. Dieselben tiefgrünen Augen, nur blickten sie kein bisschen überrascht. Hatte sie doch gewusst, dass er hier war? Nun, es war ziemlich schwierig, das splitternde Holz einer krachenden Tür zu überhören.
    Romeo hingegen war wohl schon zu lustbenebelt gewesen, denn er fuhr erschrocken herum und kniff die Knopfaugen zusammen. Nun versperrten seine breiten Schultern die Sicht auf Nicole.
    »Vete a la chingada!« , knurrte der Kerl.
    Er sollte sich zum Teufel scheren? Nein danke, da war er bereits gewesen und wollte nicht wieder hin. »Verschwinde.«
    Der Typ blinzelte.
    »Ich will sie.« Keenans Stimme raspelte etwas, doch das lag an seiner unbändigen Wut.
    Ja, er hatte Mühe, seine Gefühle zu beherrschen. Nichts hatte ihn auf die Wucht vorbereitet, mit der ihn neuerdings Emotionen heimsuchten.
    »Pech gehabt«, konterte der Mann, dessen Englisch von einem starken mexikanischen Akzent durchsetzt war. »Sie ist heute beschäftigt.«
    Sie legte eine Hand auf die Schulter ihres Möchtegernliebhabers. »Lass uns verschwinden.«
    Keenan schüttelte den Kopf. »Nein, Nicole, du gehst nirgends hin.«
    Stille.
    Dann ließ sie langsam den Mann los und trat einen Schritt auf Keenan zu. Er blickte direkt in diese grünen Augen, die ihn so viele Nächte verfolgt

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