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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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hungrig.« Dann lächelte er und entblößte Zähne, wie sie kein Mensch besaß.
    Ein Vampir. War ja klar. Seit Jahrhunderten räumte Keenan ihren Dreck weg. Diese Parasiten waren nichts als ein grober Fehler, ein missglücktes Experiment.
    Nicole öffnete den Mund, um wieder zu schreien, und der Vampir grub seine Zähne in ihren Hals. Dann begann er zu trinken, gierig schluckend und knurrend, während Nicoles Fingernägel sein Gesicht zerkratzten und sie sich von ihm zu befreien versuchte.
    Aber es war sinnlos, sich wehren zu wollen. Sie war schlicht nicht stark genug, konnte sich unmöglich von dem Vampir befreien. Mit knapp einem Meter siebzig und bestenfalls sechzig Kilo war sie dem Kerl deutlich unterlegen.
    Der Vampir war etwa eins neunzig groß und zwar schmal, doch Muskelmasse und Gewicht waren völlig belanglos, wenn es um Vampirkräfte ging.
    Keenan blickte zum Eingang der Gasse. Bald könnte er sie berühren und ihren Albtraum beenden. Bald.
    »Willst du da bloß rumstehen?« Ihre Stimme kippte.
    Erschrocken drehte er sich wieder zu ihr. Ihre grünen Augen starrten ihn voller Wut und Angst an.
    Wie konnte das sein?
    Sie dürfte ihn noch gar nicht sehen können. Es war zu früh. Bislang hatte ihr der Vampir noch nicht genug Blut ausgesaugt.
    Nicole boxte dem Vampir mit beiden Fäusten gegen die Brust, was jedoch zwecklos war. Er bohrte seine Zähne weiterin in ihren Hals, und er stolperte nicht einmal. Ihr Hals war nach hinten gebeugt, der Kopf leicht angewinkelt, und ihre Augen richteten sich auf …
    Mich .
    »Hilf mir«, flehte sie tonlos, während Tränen über ihre Wangen rollten. »Bitte.«
    Ihre Bitte traf ihn ins Mark. »Ja, das tue ich.« Die Worte fühlten sich seltsam rostig an, und er konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt mit einem Menschen gesprochen hatte. Eigentlich bestand kein Anlass dazu, wenn man lediglich Seelen transportiert. »Bald.«
    Der Vampir hob seinen Kopf. Ihr Blut haftete an seinem Mund und seinem Kinn. »Baby, du schmeckst herrlich.«
    Ihr Körper sackte zusammen, als ihre Knie nachgaben. Keenans Flügel breiteten sich hinter ihm aus, und seine Muskeln spannten sich.
    »Ach du Scheiße«, murmelte der Vampir im Zurückweichen. Warum hörte er auf? Der Blutsauger sollte sie doch töten, das wusste Keenan. Nicole St. James starb heute Nacht.
    Sie hob eine Hand an ihren Hals. Ihre Finger zitterten. »D-du bist nicht echt.« Ihr Blick wich keine Sekunde von Keenan.
    »Oh, ich bin verdammt echt.« Der Vampir wischte sich mit dem Handrücken übers Kinn. »Weißt du was, Süße? Die ganzen Geschichte, die du über Vampire in dieser Stadt gehört hast, sind wahr. Jedes dieser Märchen stimmt.«
    Nicole sah den Vampir nicht an. Sie hatte nur Augen für Keenan, während sie zaghaft zur Seite wich. Bei jedem langsamen Schritt drückte sie die Hände an die Mauer hinter sich.
    »Willst du weglaufen?«, neckte der Vampir. »Ah, klasse, ich liebe es, wenn sie weglaufen.«
    Ja, das tat er. Wie die meisten Vampire mochte er den Kitzel der Jagd.
    »Warum hilfst du mir nicht?«, brüllte sie Keenan an. Doch der Wind fing ihre Worte und wehte sie aus der Gasse.
    So war es nun einmal in der Pirate’s Alley. Manchmal konnte keiner die Schreie hören.
    Der Vampir schien endlich zu begreifen, dass seine Beute nicht mit ihm sprach, ihn überhaupt nicht beachtete. Er drehte sich rasch herum und hätte beinahe Keenan gestreift. »Was zum Geier ist los? Du blöde Schlampe, hier ist keiner!«
    Nicoles Schritte hallten die Gasse entlang. Klug. Keenan lächelte fast. Hatte sie ihn tatsächlich gesehen, oder war alles ein Trick gewesen, um den Vampir abzulenken und zu fliehen?
    Der Vampir lachte und setzte ihr nach. Vier Schritte, dann machte er einen Sprung und warf Nicole zu Boden, noch ehe sie aus der Gasse war. Glas klirrte, als sie fiel. Es war eine Bierflasche, die jemand achtlos weggeworfen hatte. Nicole landete auf der Flasche, die unter ihrem Gewicht zerbrach.
    »Du wirst noch darum betteln zu sterben«, versprach der Vampir ihr.
    Vielleicht. Ruhig näherte Keenan sich ihnen. Er hob seine Hand und fühlte, dass die Luft kälter wurde. Was man sich über die kalte Berührung des Todes erzählte, war richtig. Nicoles Zeit war gekommen.
    »Bitte, Gott, nein!«, schrie Nicole.
    Gott hatte andere Pläne. Deshalb war ein Todesengel geschickt worden, sie zu holen.
    Die Vampirhände umfingen ihren Hals. Seine Krallen bohrten sich in ihre Haut. Um Keenan herum roch es nach Verfall und

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