Entfuehrt von einem Prinzen
gehörte zur Spitzenklasse. Es erfüllte sie mit Stolz, mit ihm zu fahren. Auch ihr Selbstbewusstsein wurde gestärkt.
Das sank allerdings gleich wieder auf den Nullpunkt, als sie die Umkleidekabine verließ und Ram draußen von weiblichen Fans umringt sah. Immerhin blickte er kurz auf, um ihr zuzulächeln. Im Rennanzug und einer schwarzen Baseballmütze auf dem lockigen schwarzen Haar und mit diesem sexy Lächeln sah er einfach unwiderstehlich aus. Leider war ihm das nur zu bewusst.
Es irritierte sie, wie die Frauen ihn anhimmelten. Energisch bahnte sie sich einen Weg zwischen den Fans hindurch. Grinsend beobachtete Ram, wie sie sich unter Einsatz der Ellbogen zu ihm vorkämpfte.
„Bist du so weit, Ram? Oder soll ich schon mal vorgehen, damit du in Ruhe Autogramme schreiben kannst?“, fragte sie frech.
Einen Moment lang hielt er amüsiert ihren Blick fest, dann wandte er sich seinen Verehrerinnen zu, ohne den Blickkontakt zu Mia zu unterbrechen. „Sieht so aus, als müsste ich meiner Kopilotin Mut zusprechen.“
„Ha, ha, ha!“ Wütend wandte Mia sich ab.
Kein Wunder, dass Ram darauf bestanden hatte, sie früh ins Bett zu schicken, damit sie fit und ausgeruht für das Zeitfahren war. Vielleicht hätte er seinen Rat auch selbst befolgen sollen, statt sich die Nacht in Clubs um die Ohren zu schlagen, wie Mia vermutete. Allerdings hatte sie in der Zeitung nichts über ihn gefunden. Aber das musste gar nichts heißen. Was wussten die Medien schon von ihm?
Was wusste sie selbst von ihm?
Nichts.
Nur, dass sie den Anblick der Frauen, die ihm förmlich zu Füßen lagen, nicht ertragen konnte. Dabei war Ram ihr doch völlig gleichgültig, oder?
Eilig machte sie sich auf den Weg. Dabei wusste sie nicht einmal, in welche Richtung sie gehen musste. Sie wollte nur weg von Ram und seinen Groupies.
Erschrocken fuhr sie zusammen, als Ram sie am Arm festhielt.
„Zeit für die technische Überprüfung“, erklärte er und schob Mia in Richtung Rennleitung.
Ärgerlich schüttelte sie ihn ab, setzte sich aber bereitwillig in Marsch. Es war ihr wichtig, sich genau an die Regeln zu halten. Die Formalitäten waren überstanden, jetzt konnte sie sich endlich in den Rennwagen zwängen.
Allerdings war der Sitz extra für Rams langbeinigen dänischen Beifahrer gefertigt worden. Mia rutschte hin und her, bis sie eine bequeme Position gefunden hatte. Ram hatte sich ans Steuer gesetzt und beobachtete sie interessiert. Verflixt! Sie hatte nicht damit gerechnet, ihm so nahe zu sein. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, sich freiwillig als Kopilotin zu melden? Wie sollte sie diese Nähe unbeschadet überstehen?
„Alles klar?“, fragte Ram und ließ den Motor aufheulen.
Mia ließ den Blick über das komplexe Armaturenbrett gleiten und war sofort vertraut damit. Zustimmend nickte sie. Jetzt konnte sie es kaum erwarten, endlich loszufahren. Die Fahrt würde ihr sicher helfen, über das Trauma des Rennunfalls hinwegzukommen.
Staub wurde aufgewirbelt, Funken zischten aus dem Auspuff, als Ram die Bremse löste und Gas gab. Durch die Schwerkraft wurde Mia ruckartig gegen die Rückenlehne gedrückt. Sie liebte hohes Tempo, aber Ram musste es natürlich gleich übertreiben. Mia erschrak so sehr, dass sie völlig vergaß, was sie zu tun hatte.
„Anweisungen!“, bellte Ram ins Mikrofon und fügte noch etwas hinzu, was Mia – glücklicherweise – nicht verstand. Seine Miene sprach sowieso Bände.
Von nun an konzentrierte Mia sich völlig auf die Strecke und die Straßenkarte. Kurz und knapp gab sie Anweisungen, während die Gebäude nur so an ihr vorbeiflogen. Ab und zu warf sie einen Blick auf den Fahrer, der bewundernswert ruhig dasaß, je nach Bedarf bremste und schaltete und zwar mit bemerkenswert flüssigen Bewegungen.
Rams Bemerkungen fielen brüsk aus, aber nicht rüde. Er war voll aufs Rennen konzentriert. Das gefiel Mia. Er gefiel ihr leider viel zu sehr …
Sein unerschütterliches Selbstbewusstsein wirkte ansteckend. Langsam entspannte Mia sich und passte sich dem Rhythmus des Rennens an. Ram wusste genau, was zu tun war, offenbar gehörte er zu den Menschen, die erst zur Höchstform aufliefen, wenn sie unter Druck standen. Mia fand das sehr sexy. Wie elegant seine Handbewegungen waren. Hier im Rennwagen. Und auch im Schlafzimmer?
Mit welcher dieser Frauen er wohl die Nacht verbracht hatte?
Vielleicht mit allen?
Hastig schob Mia diese Vorstellung beiseite und warnte Ram vor den Haarnadelkurven, die er gleich zu
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