Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
Vom Netzwerk:
sich allein in die Unterwelt wagen.«
    Leia lächelte den Prinzen nachsichtig an. Ihm ging es schließlich nur um ihre Sicherheit, aber nachdem sie jetzt schon seit zwei Tagen ständig über seine Leibwächterinnen stolperte, fragte sie sich allmählich, ob er seine Fürsorge nicht übertrieb. »Mir wird schon nichts passieren«, sagte sie. »Ich kenne dieses Volk.«
    »Wenn seine Information so wichtig ist«, meinte Isolder, »warum hat er sie Ihnen nicht schon längst gegeben? Warum besteht er auf diesem Treffen?«
    »Er ist ein Barabel. Sie wissen, wie paranoid Raubtierabkömmlinge werden können, wenn sie glauben, daß jemand hinter ihnen her ist. Außerdem, wenn er wirklich Informationen über Angriffsdaten und Schlachtpläne hat, brauche ich diese Informationen, bevor wir zum Roche-System aufbrechen. Die Verpinen müssen gewarnt werden.«
    Isolder bedachte sie mit einem prüfenden Blick aus seinen klaren warmen Augen. Er trug einen kurzen gelben Umhang, einen breiten goldenen Gürtel und schwere goldene Armreifen, die perfekt zu seiner bronzenen Haut paßten. Er trat vor, legte seine Hände leicht auf ihre Schultern, und Leia erschauderte unter der Berührung. »Wenn Sie darauf bestehen, in die Unterwelt zu gehen, werde ich Sie begleiten.« Leia wollte protestieren, doch er legte einen Finger an seine Lippen. »Bitte, erlauben Sie es mir«, bat Isolder. »Ich vermute, daß Sie recht haben. Ich vermute, daß nichts passieren wird, aber ich könnte nicht weiterleben, wenn Ihnen irgend etwas zustößt.«
    Leia sah ihm in die Augen, wollte schon ablehnen, aber sie hatte tatsächlich schon Morddrohungen erhalten. Von Isolder wußte sie, daß radikale Splittergruppen auf Hapan gegen die Union waren, und ihr lagen Berichte von Spionen der Neuen Republik vor, daß die Kriegsherren auf der anderen Seite der Galaxis ebenfalls versuchen würden, die Union zu verhindern. Sie wollten nicht, daß sich die hapanischen Rotten mit den Streitkräften der Neuen Republik vereinigten. Leia bekam bereits einen Vorgeschmack davon, was es hieß, die herrschende Königinmutter zu sein.
    »Einverstanden, Sie können mich begleiten«, sagte Leia, und sie bewunderte Isolder dafür, daß er die Höflichkeit hatte, sie zu fragen, ob er sie begleiten dürfe. Han hätte es einfach verlangt. Sie fragte sich, ob Isolders gute Manieren Teil seines Charakters oder lediglich die Folge seiner Erziehung in einer matriarchalischen Gesellschaft waren, in der man Frauen größeren Respekt entgegenbrachte. So oder so, sie fand es bezaubernd.
    Er nahm Leias Arm, und zusammen gingen sie hinaus auf die Straße, flankiert von Isolders Amazonenleibwächterinnen, um unter dem Vordach des Marmorportals auf Leias Schwebewagen zu warten. Am Ende der Straße tauchte Threkin Horms Repulsorsessel auf. Die breiten Straßen waren zu dieser frühen Morgenstunde bis auf zwei Ishi Tibs und einen Droiden, der die Laternenpfähle anstrich, leer. Threkin nickte Leia grüßend zu, als wäre er rein zufällig vorbeigekommen, flog aber nicht weiter. Er drückte auf den Halteknopf seines Sessels und wartete mit ihnen auf den Schwebewagen. »Oben soll es ein sehr schöner Tag sein«, meinte Threkin mit einer Kopfbewegung zu den himmelsstürmenden Gebäuden und den Schwebewagen in den sonnendurchfluteten höheren Bereichen der Straßenschluchten. »Ich bin fast versucht, nach oben zu gehen und ein Sonnenbad zu nehmen. Fast.«
    Isolder ergriff sanft Leias Arm, und sie wünschte sich plötzlich, Threkin würde verschwinden. Sie sah zu Isolder auf, und er lächelte, als dächte er ebenso.
    »Ah, da kommt ja Ihr Wagen!« rief Threkin. Ein schwarzer Schwebewagen schoß heran und bremste ab. Das getönte Glas des Beifahrerfensters zersplitterte, als jemand einen Blasterlauf hindurchstieß.
    »Runter!« schrie eine von Isolders Leibwächterinnen, und die Frau warf sich vor Leia, als die erste Garbe roter Blitze durch die Luft zuckte. Einer der Blitze traf die Frau in die Brust und schleuderte sie nach hinten. Blutstropfen glitzerten in der Luft, und Leia roch den vertrauten Gestank von Ozon und verbranntem Fleisch.
    Threkin Horm schrie auf und hämmerte auf einen Knopf an seinem Repulsorsessel – er raste mit der Geschwindigkeit eines Düsenrads in südliche Richtung davon und schrie aus Leibeskräften um Hilfe.
    Isolder stieß Leia hinter eine der dicken Säulen des Portals und riß so schnell, daß seine Bewegungen verschwammen, seinen Gürtel ab. Einen Teil davon – einen kleinen

Weitere Kostenlose Bücher