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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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an sich, und ihr Herz hämmerte. Sie löste sich von ihm und sagte: »Danke, daß Sie mir das Leben gerettet haben.«
    Prinz Isolder war auf den von draußen dringenden Lärm konzentriert und schien zunächst nicht zu bemerken, daß sie sich von ihm gelöst hatte. Dann sah er ihr in die Augen. Er hob ihr Kinn und küßte sie heftig, leidenschaftlich, wobei er sie fest an sich drückte.
    Um Leia schien sich alles zu drehen, ihr ganzer Körper schien unter Strom zu stehen. Ihr Kinn bebte, aber sie küßte ihn lange und intensiv, während sich die Zeit zu dehnen schien. Die ganze Zeit konnte sie nur an eins denken: Ich betrüge Han. Ich will Han nicht verletzen. Aber dann flüsterte ihr Isolder drängend ins Ohr: »Komm mit mir nach Hapan! Komm und sieh dir die Welten an, über die du herrschen wirst!«
    Leia bemerkte plötzlich, daß sie weinte. Sie hatte diese Entwicklung nicht gewollt, sie sich nicht einmal vorstellen können. Aber in diesem Moment schienen sich alle Gefühle, die sie für Han hatte, in weißen Nebel aufzulösen, und Isolder war die Sonne, die ihn fortbrannte. Während Tränen über ihre Wangen liefen, schlang sie die Arme um Isolder und versprach: »Ich werde mit dir kommen!«

6
     
    »Ich weiß nicht, warum ich dich überhaupt hergebeten habe«, sagte Han zu 3PO und machte eine weitausholende Handbewegung. Sie saßen in der Nische einer Bar auf Coruscant Es war ein durch und durch friedliches Lokal – saubere Luft, und auf der Tanzfläche drehten sich Paare langsam zu der Musik ludurianischer Nasenflöten.
    Chewbacca blickte mit müden Augen von seinem Drink auf und knurrte. Chewie wußte, daß Han log. Er wußte genau, warum Han 3PO hergebeten hatte.
    3PO sah von einem zum anderen, und seine Logikchips rieten ihm, die Sache weiterzuverfolgen. »Gibt es irgend etwas, womit ich Ihnen helfen kann, Sir?«
    »Nun, sieh mal… du bist in den letzten Tagen häufiger mit Leia zusammen gewesen als ich«, sagte Han und straffte die Schultern. »Sie war in der letzten Zeit nicht gerade glücklich mit mir… und sie treibt sich jetzt ständig mit diesem Prinzen herum, und nach dem Zwischenfall heute morgen werden sie so streng von ihren Leibwächtern abgeschirmt, daß man sie kaum noch zu Gesicht bekommt. Und jetzt hat mir Leia eine Holonachricht geschickt, in der steht, daß sie wahrscheinlich nach Hapan gehen wird.«
    3PO dachte 3,12 Sekunden über die Worte nach und analysierte deren unterschwellige Bedeutungen. »Ich verstehe!« rief er. »Sie beide haben diplomatische Probleme!« Obwohl 3PO mit dem besten Übersetzungsprogramm der Galaxis ausgestattet war, griffen seine menschlichen Freunde nur selten auf seine Fähigkeiten zurück, wenn es um ihre komplexen emotionalen Probleme ging. 3PO erkannte augenblicklich, daß Han ein außergewöhnliches Maß an Vertrauen in seine Fähigkeiten setzte. Dies war die perfekte Gelegenheit, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. »Sie haben sich an den richtigen Droiden gewendet! Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich weiß es nicht…«, gestand Han. »Du siehst sie oft, wenn sie zusammen sind. Ich habe mich nur gefragt, nun ja, wie entwickeln sich die Dinge zwischen den beiden? Sind sie sich wirklich schon so nahegekommen?«
    3PO durchforschte umgehend alle visuellen Aufzeichnungen der letzten Tage, die Leia und Isolder zusammen zeigten: drei Abendessen hintereinander; Besprechungen, bei denen die beiden über die möglichen Probleme bei der Beilegung des Konflikts zwischen den Verpinen und Barabels diskutiert hatten; Spaziergänge; die Party eines unbedeutenderen Würdenträgers, wo sie zusammen getanzt hatten. »Nun, Sir, an ihrem ersten gemeinsamen Tag hielt Prinz Isolder einen durchschnittlichen Abstand von nullkommafünfvierzwei Dezimetern zu Leia«, erklärte C-3PO, »aber dieser Abstand verringert sich rapide. Ich würde sagen, daß sich die beiden in der Tat sehr nahegekommen sind.«
    »Wie nahe?« fragte Han.
    »Im Lauf der letzten acht Standardstunden haben sich die beiden in fast sechsundachtzig Prozent der fraglichen Zeit berührt.« 3POs Infrarotsensoren registrierten eine leichte Helligkeitszunahme, als Han das Blut ins Gesicht schoß. Hastig entschuldigte er sich. »Es tut mir leid, wenn diese Neuigkeit Sie bestürzt.«
    Han leerte einen Becher corellianischen Rums. Da es sein zweiter binnen weniger Minuten war, berechnete 3PO eilig Hans Körpergewicht und den Alkoholgehalt des Rums und kam zu dem Ergebnis, daß Han mehr als nur leicht berauscht

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