Entführung nach Dathomir
goldenen Schild – behielt er in der linken Hand. Von irgendwoher brachte er einen kleinen Blaster zum Vorschein. Leia hörte ein Summen, und aus dem Wagen zuckte eine zweite Garbe – aber die roten, feurigen Blitze explodierten vor ihnen in der Luft, ohne Schaden anzurichten. Eine fahlblaue, weißgeränderte kreisrunde Scheibe schimmerte vor Isolder, wie ein Ring um einen Mond in einer kalten Nacht. Ein Deflektorschild, erkannte sie. Leia bemerkte plötzlich, daß die andere Amazonenleibwächterin hinter ihr stand und die Deckung durch den Schild nutzte, um über ihr Handkomm Verstärkung anzufordern.
Blasterfeuer sengte an Leias Kopf vorbei und schlug über ihr in die Marmorsäule ein. Leia fuhr herum. Der Droide, der die Laternen angestrichen hatte, schoß mit einem Blaster auf sie.
»Astarta! Erledigen Sie den Droiden!« schrie Isolder. Der Schild des Prinzen konnte sie vor Kreuzfeuer nicht schützen, und die Marmorsäulen würden auf die Dauer dem Beschuß nicht standhalten. Leia griff nach dem Blaster der toten Amazone und trieb den Droiden mit zwei Feuerstößen hinter den Laternenpfahl. Erst jetzt registrierte Leia bewußt den seltsam langgestreckten Rumpf, den kugelförmigen Kopf und die langen Beine. Ein Eliminator-Attentäter-Droide, Modell 434. Astarta eröffnete ebenfalls das Feuer auf ihn.
Der Schwebewagen hielt an und zwei Männer sprangen heraus, unablässig schießend. Leia wußte, daß Isolders Deflektorschirm in ein paar Sekunden zusammenbrechen würde. Körperschilde boten nur einen minimalen Schutz, da es keine tragbare Energiequelle gab, die feindlichem Feuer auf Dauer widerstehen konnte. Die zweite Gefahr drohte von dem Schild selbst – der Energieschild wurde so heiß, daß der Träger riskierte, gegrillt zu werden, wenn er ihn versehentlich berührte. Isolder hielt den Schild vor sich und drang auf die Angreifer ein.
Zwei weitere Blitze zuckten an seinem Kopf vorbei, und Astarta schoß. Leia blickte gerade noch rechtzeitig auf, um zu sehen, wie der Energieblitz der Amazone den Rumpf des Attentäter-Droiden traf. Metallsplitter pfiffen durch die Luft, gefolgt von einer gewaltigen Explosion, als das Minikraftwerk des Droiden detonierte.
Der Prinz schwang seinen Schild wie eine Waffe und traf die Angreifer mit dem Energiefeld. Blaue Funken knisterten in der Luft. Einer der Männer schrie auf und ließ den Blaster fallen, barg sein verbranntes Gesicht in den Händen. Isolder hob den Schild über den Kopf, holte aus und warf ihn nach dem letzten Angreifer. Der Schild traf den Attentäter an der Brust und durchschnitt ihn wie ein Lichtschwert, und dann stand Isolder nur mit seinem Blaster bewaffnet da und zielte auf den überlebenden Attentäter, der schmerzgepeinigt schrie, noch immer sein Gesicht mit den Händen bedeckend. Er mußte ein schöner Mann gewesen sein, dachte Leia. Zu schön. Ein Hapaner.
»Wer hat dich beauftragt?« herrschte Isolder ihn an.
Der Attentäter heulte: »Llarel! Remarme!«
»Teba illarven?« fragte Isolder auf Hapanisch. (»Wer hat dich beauftragt?«)
»Atl Remarme!« flehte der Attentäter.
Isolder hielt den Blaster weiter auf den Attentäter gerichtet, und der Mann heulte erneut auf. Ein Fetzen verbrannten Fleisches löste sich von seinem Gesicht. Der Mann bückte sich nach seiner im Rinnstein liegenden Waffe, und Isolder zögerte. Der Attentäter hob die Waffe, richtete sie auf sein Gesicht und drückte ab.
Leia blickte weg. Plötzlich zerrte Isolders Leibwächterin an Leias Arm und schrie: »Ins Haus, los!« Isolder ergriff sie und floh mit ihr ins Innere. Neben der Tür gab es eine Nische, in der Gäste ihre Kleidung aufhängen konnten, und Isolder zog sie in die Nische, stellte sich schützend vor sie, atmete schwer und spähte hinaus in die Halle. Die Leibwächterin, Astarta, hatte die Tür verriegelt. Wie bei Konsulaten üblich, bestand die Tür aus massiven Panzerplatten, die selbst einem längeren Beschuß standhalten konnten. Die Leibwächterin schrie in ihren Kommunikator. Leia verstand kein Hapanisch, aber die Leibwächterin machte eine Menge Lärm.
»Wer hat sie geschickt?« fragte Leia.
»Er wollte es nicht sagen«, antwortete Isolder knapp. »Er flehte mich nur an, ihn zu töten.«
Von draußen drangen die Stimmen der eintreffenden Sicherheitskräfte der Neuen Republik, die die Umgebung absperrten.
Isolder keuchte, horchte konzentriert und versuchte offenbar festzustellen, ob die Gefahr vorbei war. Er drückte Leia sanft und beschützend
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