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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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Stille legte sich über den Raum, nur vom gedämpften Brummen der Speiseprozessoren im Hintergrund durchbrochen.
    Zehn Sekunden später sagte eine Frauenstimme hinter Luke: »Was geht hier vor?«
    Die drei Männer, die Omogg angegriffen hatten, verschränkten die Arme und verbeugten sich. »Oh, Königinmutter, wir haben die drackmarianische Kriegsherrin wie verlangt aufgespürt, aber sie wollte unsere Fragen nicht beantworten. Wir konnten die Information nicht aus ihr herausbekommen.« Luke drehte sich zu der Angesprochenen um. Sie war eine hochgewachsene Frau mit einem goldenen Reif und einem goldenen Schleier, der ihr Gesicht verbarg. Ihre ganze Haltung zeugte von Adel und Reichtum. Sie trug ein langes, wallendes Kleid, durch das ihre wohlgeformte Figur schimmerte. Hinter ihr standen mindestens ein Dutzend bewaffnete Leibwächter mit schußbereiten Blastern.
    »Ihr habt sie gefoltert, eine fremde Würdenträgerin?« fragte die Königinmutter. Ihre Augen blitzten hinter dem Schleier. Luke konnte ihren Zorn spüren, aber er war nicht sicher, ob sie auf ihre Männer oder auf die Tatsache wütend war, daß sie versagt hatten.
    »Ja«, murmelte einer der Männer. »Wir hielten es für das Beste.«
    Die Königinmutter knurrte angewidert. »Raus mit euch, alle drei. Ihr steht unter Arrest.« Für einen Moment fragte sich Luke, ob das Ganze nur ein inszeniertes Schauspiel war, und er griff mit der Macht nach dem Bewußtsein der Frau. Sie war von den Taten ihrer Männer weder überrascht noch abgestoßen, aber das bedeutete nicht viel. Politische Führer stumpften ab, verhärteten sich.
    »Ich bin Ihnen für Ihr Eingreifen zu Dank verpflichtet«, sagte sie zu Luke. Ein Wink, und zwei ihrer Leibwächter eilten zu der reglosen Drackmarianerin und hantierten an ihrer Gasmaske, bis diese sich wieder luftdicht um ihre Schnauze schmiegte. Omogg keuchte noch immer, schien sich aber langsam zu erholen. Ihre Arme bewegten sich, ihr Schwanz zuckte schwach. Die Leibwächter halfen ihr beim Aufsitzen und stellten die Ventile ihres Rucksacks neu ein, um die Methanzufuhr zu erhöhen. Sie atmete tief ein.
    »Es tut mir schrecklich leid«, sagte die Königin zu der Drackmarianerin. »Ich bin Ta’a Chume von Hapan, und ich habe meine Männer gebeten, Sie zu suchen, aber ich habe ihnen nicht befohlen, Sie auf diese Weise zu befragen. Sie stehen bereits unter Arrest. Sagen Sie mir, welche Strafe Sie für angemessen halten.«
    »Sie solleeen Meeethan aaatmen«, zischte Omogg.
    Die Königin neigte leicht den Kopf. »So wird es geschehen.« Sie schwieg für einen Moment. »Sie wissen bereits, warum ich hier bin. Ich muß wissen, wo Han Solo ist. Es heißt, daß Sie einen eigenen Suchtrupp zusammengestellt haben, um ihn gefangenzunehmen. Ich werde jeden Preis – in vernünftigen Grenzen – zahlen, den Sie verlangen. Wissen Sie, wo er ist?«
    Omogg sah Ta’a Chume für einen Moment forschend an. Die Drackmarianer waren für ihre Großzügigkeit bekannt, aber sie waren ein unabhängiges Volk und ließen sich zu nichts zwingen. Sie waren furchtlose Gegner des Imperiums gewesen und konnten lediglich als lockere Verbündete der Neuen Republik betrachtet werden. Sie widerstanden jedem Druck, selbst wenn dies ihren Tod bedeuten sollte. Omogg richtete den Blick auf Luke. »Isst esss dasss, wasss Sie auuuch wolleeen?«
    »Ja«, nickte Luke.
    Die Drackmarianerin studierte Luke für einen Moment. »Sie haben mirrr dasss Leeeben gerrrettet, Jedi. Dasss bestätigt Ihrrren Rrruf. Sssagen Sie mirrr, wasss Sie alsss Belooohnung verrrlangen.«
    Die Drackmarianerin zögerte, und Luke verstand. Sie wollte ihm sagen, wohin Han Solo geflogen war, aber nicht in Ta’a Chumes Gegenwart. Doch Luke spürte auch die Gelassenheit der Königinmutter. Wenn Omogg tatsächlich geplant hatte, Han einen Suchtrupp hinterherzuschicken – und das ausgesetzte Kopfgeld der Neuen Republik war hoch genug, um einen derartigen Plan zu rechtfertigen –, dann hatte Ta’a Chume wahrscheinlich längst ihre Hausarbeiten gemacht. Sie wußte, welches Schiff Omogg benutzen würde, hatte wahrscheinlich sogar einige der Crewmitglieder befragt und das Schiff verwanzt, um es verfolgen zu können.
    »Als Belohnung erbitte ich von Ihnen, General Solo mir zu überlassen und den Namen des Planeten niemandem zu verraten, sondern mir in die Augen zu sehen und den Namen zu denken.«
    Omogg blickte auf, und die dunklen Bälle ihrer Augen schimmerten durch die grünen Methangasschwaden in ihrem Helm.

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