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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Wolverton
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blicken. Han hatte sie noch nie so verängstigt erlebt.
    »Was ist? Was ist?« fragte er, während er fieberhaft das Diagnosedisplay überprüfte.
    »Ich spüre etwas dort unten«, sagte Leia. »Auf dem Planeten. Etwas…«
    »Was?« drängte Han.
    Leia schloß die Augen. Sie verfügte noch nicht über Lukes Sensitivität. Aber Han wußte, daß sie das Potential hatte. »Ich sehe… Blutstropfen auf einem weißen Tischtuch. Nein – sie sehen eher wie Sonnenflecken aus, schwarz vor dem grellen Weiß. Nur daß die schwarzen Flecken scheußlicher sind – widerlicher…« Leia konzentrierte sich so stark, daß sich Falten auf ihrer Stirn bildeten; sie holte tief Luft, in gierigen Atemzügen, mit bebender Unterlippe.
    Dann riß Leia die Augen auf, und ihr Gesicht war wieder bleich und von Entsetzen verzerrt. »Oh, Han, wir dürfen dort unten nicht landen!«

9
     
    In Hans Apartment auf Coruscant tastete Luke die Wände ab. Es war ein seltsames Apartment, ohne persönliche Note, ohne Wärme, eins von der Art, in der man vielleicht hauste, aber nicht lebte. Die Wohnung war bereits durchwühlt worden. Hans Militäruniformen lagen zusammen mit einer aufgerissenen Matratze und zerfetzten Kissen verstreut auf dem Boden. Dutzende von Leuten hatten das Apartment durchsucht, aber nicht so, wie Luke es durchsuchen wollte.
    Luke hob ein Kissen auf und schloß die Augen. Er konnte Hans Verzweiflung auf dem Kissen spüren, und etwas Älteres und Seltsames – einen Hauch wilden Glücks, wilder Hoffnung.
    Luke stand reglos da. Derart starke Gefühle hatten ein einzigartiges Aroma, und er fuhr mit den Fingern über die Wand, spürte auch dort den Duft, folgte ihm durch die langen Straßen von Coruscant. Manchmal verlor er die Spur des Aromas an einer Ecke, und dann blieb Luke für einen Moment stehen und konzentrierte sich.
    Nachdem er stundenlang der Aromaspur jener wilden Hoffnung gefolgt war, erreichte er die oberen Ebenen der Unterwelt und betrat einen uralten Spielsalon. Er verharrte und sah zu einem Sabacctisch hinüber, an dem ein Trio Nagerabkömmlinge spielte, während ein Droide die Karten ausgab.
    Er wandte sich an den Manager, einen fledermausähnlichen Ri’dar, der kopfüber mit den Füßen an einem Kabel hing und mit halb geöffneten Augen sein Reich überwachte. »Machen Ihre Kartengeber-Droiden visuelle Aufzeichnungen von den Spielen, um Falschspieler abzuschrecken?«
    »Wiessso?« fragte der Ri’dar. »Ich führe ein ehrlichesss Casssino. Wollen Sssie etwa andeuten, dasss meine Kartengeber betrügen?«
    Luke war versucht, die Augen zu verdrehen. Paranoia war ein Wesenszug aller Ri’dar und konnte zu Problemen führen, wenn es Luke nicht gelang, das Wesen schnell zu beruhigen. »Natürlich nicht«, sagte Luke, »der Gedanke ist mir nie gekommen. Aber ich habe Grund zu der Annahme, daß ein Freund von mir vor kurzem hier war und daß er an diesem Ecktisch Karten gespielt hat. Wenn es Filmaufnahmen davon gibt, würde ich gern das Video sehen. Ich zahle natürlich dafür.«
    Die dunklen Augen des Ri’dars leuchteten auf, und er sah sich verstohlen um. Mit einer Schwingenhand griff er nach oben, packte das Kabel und setzte die Füße auf den Boden. »Hier entlang.«
    Luke folgte ihm in ein Hinterzimmer, und der Ri’dar sah ihn mißtrauisch an. »Zzzuerssst dasss Geld.«
    Luke reicht ihm einen Chip im Wert von hundert Kredits. Der Ri’dar schob den Chip in eine verborgene Westentasche und zeigte Luke, wie man die mindestens hundert Jahre alte Videodisplayeinheit bediente. Sie war rostig und schmutzverkrustet, aber sie spulte mit ungeheurer Schnelligkeit zurück. Binnen weniger Momente huschte Han über den Bildschirm. Luke hielt das Videoband an und verfolgte, wie Han seinen Planeten gewann. Es gab keinen Ton, nur das Hologramm des Planeten über dem Tisch. Das also war der Grund für seine Freude gewesen.
    »Wer ist diese Drackmarianerin?« fragte Luke.
    Der Ri’dar warf einen Blick auf die Drackmarianerin, ohne Luke dabei aus den Augen zu lassen. »Ssschwer zzzu sssagen. Sssie sssehen für mich alle gleich ausss.«
    Luke brachte einen weiteren Kreditchip zum Vorschein.
    »Ja, jetzzzt erinnere ich mich«, sagte der Ri’dar. »Kriegsssherrin Omogg.«
    Luke kannte den Namen. »Natürlich. Nur sie könnte einen Planeten in einem Kartenspiel verlieren. Wo kann ich sie finden?«
    »Sssie ssspielt«, antwortete der Ri’dar. »Wenn sssie nicht hier issst, ssspielt sssie woandersss. Drackmarianer ssschlafen

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