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Enthuellung

Enthuellung

Titel: Enthuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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Eine kleine Bewegung zieht mich in den schattigen Bereich des Vorgartens, zu dem Baum, in den Ava gekracht ist, und ich finde Mark, der an dem Baum lehnt. Er hat die Arme auf die Knie gestützt, sein Kopf hängt herab, und es ist klar, dass dies nicht der gefasste, selbstbeherrschte Mann ist, den ich kenne.
    Nach einem Moment des Zögerns geselle ich mich zu ihm und setze mich neben ihn auf den Boden. Er hebt den Kopf, und ich bin überrascht über das, was er mir zu sehen erlaubt. Schmerz. Qual. Vorwurf.
    »Sie ist zurückgekommen, weil ich sie darum gebeten habe«, eröffnet er mir.
    »Was?«, frage ich, aber dann wird mir klar, was er meint. Ich erinnere mich daran, dass Blake gesagt hat, Rebecca sei nach Hause geflogen und einfach verschwunden.
    »Ich habe Rebecca angerufen, während sie mit dem Burschen, mit dem sie auf und davon gegangen war, Urlaub gemacht hat, und habe ihr gesagt, sie solle zurückkommen. Dass die Dinge anders sein würden. Sie hat Nein gesagt.« Er fährt sich flüchtig mit der Hand durchs Haar und flucht. »Ich dachte, sie hätte mich abserviert. Ich habe nie erfahren, dass sie in die Stadt zurückgekehrt ist. Ich habe sie hierher zurückgeholt, und Ava hat ihr weiß Gott was angetan. Ich bin der Grund dafür, dass sie tot ist.«
    »Tun Sie sich das nicht an.« Ich knie mich hin, um ihn anzusehen. »Sie haben es nicht getan. Sie sind nicht verantwortlich für das, was Ava getan hat.«
    Er fixiert mich mit einem gepeinigten Blick. »Doch. Sie wissen nicht, wie verdammt verantwortlich ich bin. Ich habe Rebecca und Ava im Club zusammengebracht. Ich habe Ava in das Spiel miteinbezogen. Ich …« Seine Stimme bricht, und er wendet sich brüsk ab. »Rebecca war …« Sekunden verrinnen, und plötzlich starrt er mich wieder an. »Ich habe das alles verursacht, und beinahe hätte ich Ihnen das Gleiche angetan. Ich hätte es getan, wäre Chris nicht gewesen. Sie und ich, wir wissen beide, dass es wahr ist. Gehen Sie nach Hause, Sara. Gehen Sie so weit wie möglich von mir weg.«
    Der Befehl ist rau und rasierklingenscharf, aber ich bewege mich nicht. Ich will ihm helfen. »Mark …«
    »Gehen Sie nach Hause.«
    Da weiß ich, dass er auf seine eigene Art mit seinen Dämonen fertigwerden muss, so wie ich mit meinen. Ich stehe auf und schaue auf ihn hinab, aber er sieht mich nicht an, und ich weiß, er wird es auch nicht tun. Ich gehe zu meinem Wagen. Sobald ich darin bin, lasse ich den Motor an, aber ich bin mir nicht sicher, was ich mit mir anfangen soll. Chris hat gesagt, er habe sich geschworen, dass es mit uns vorbei sein würde, wenn ich heute Abend hierherkäme. Hat er das ernst gemeint? Ich habe nichts von ihm gehört, aber ich liebe ihn zu sehr, um in diesem Moment viel Stolz zu haben.
    Mit einem flauen Gefühl im Magen versuche ich, ihn anzurufen. Das Klingeln durchströmt mich, eins nach dem anderen, bis seine Mailbox anspringt und ich auflege. Ich spüre dasselbe Ziehen in der Brust, das ich letzte Woche gespürt habe, als er mich ausgeschlossen hat. Er ist wütend und verletzt, und ich bin es nicht mehr. Ich bin nur noch unsicher und verwirrt.
    Ich bin mir nicht sicher, wo ich heute Abend landen werde, und als ich losfahre, suche ich nach Antworten auf die Frage, wo das alles begonnen hat. Ich lande in meinem alten Apartment und gehe in Ellas Wohnung, an den Ort, an dem ich zum ersten Mal von Rebecca gehört habe. Ich betrete das Schlafzimmer, werfe meine Handtasche aufs Bett und lege mich auf die Matratze, um zur Decke emporzuschauen. Dank Ella und Rebecca habe ich es gewagt, ich zu sein, nicht nur eine leere Hülle. Und ihretwegen habe ich Chris gefunden.
    Ich rolle mich auf die Seite, unaussprechlich erschöpft. Ich will nach Hause, ich will Chris sehen. Ich will mit ihm über all das reden, was ich fühle, aber wir sind entzweit. So sehr entzweit. Ich weiß nicht, wie ich uns wieder zusammenbringen kann. Ich weiß nicht, ob er das überhaupt will. Vielleicht sollte ich unsere Beziehung gar nicht reparieren wollen. Aber ich will es. Und es ist mir egal, ob mich das töricht macht. Ich krame mein Handy aus der Handtasche, schließe die Augen und sende ihm den stummen Befehl anzurufen.
    »Sara.« Ich blinzele mich wach, als ich Chris’ Stimme höre, und sehe ihn vor mir stehen.
    Ich richte mich benebelt auf, voller Angst, dass ich immer noch träume. »Chris?« Ich rutsche ans Ende des Bettes, erleichtert darüber, dass er tatsächlich hier ist, und mich erfüllt die Hoffnung, dass wir

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