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Entsorgt: Thriller (German Edition)

Entsorgt: Thriller (German Edition)

Titel: Entsorgt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph D'Lacey
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Sofa?«
    Kevin nickte.
    »Sicher. Danke.«
    Im Bett schloss Ray Delilah fest in die Arme. Sie war den ganzen Tag über sehr still gewesen.
    »Alles in Ordnung, D?«
    Es verstrich so viel Zeit, bis sie antwortete, dass er schon dachte, sie wäre eingeschlafen.
    »Ich habe Angst.«
    »Angst?«, fragte er, selbst bereits halb schlafend. »Bisher hat dir nichts von alldem Angst eingejagt. Was hat sich geändert?«
    »Es ist die Art, wie sie mit ihm umgegangen sind. Ihn zu verbrennen. Zu vergraben. Sie scheinen nichts dazugelernt zu haben.«
    Ray hatte Schwierigkeiten, die Augen offen zu halten.
    »Können wir morgen weiterreden? Ich bin zu müde, um heute Abend noch daraus schlau zu werden.«
    Sie drückte seine Hand.
    »Du hast Recht. Lass es uns bis morgen vergessen.«
     
    Die Armee verschwand so schnell, wie sie gekommen war.
    Die Aufräumarbeiten in Shreve wurden von den Stadtwerken und Tausenden von Freiwilligen durchgeführt. Lastwagenladungen voller Müll, vermengt mit menschlichen und tierischen Überresten, wurden aus der Stadt zur Deponie gekarrt, wo sie ebenfalls mit Benzin übergossen, verbrannt und vergraben wurden. Dicker schwarzer Rauch stieg auf und zog in alle Windrichtungen. Unter dem Eindruck einer solchen Tragödie und derartiger Zerstörung wurden die Beschwerden der benachbarten Kommunen und Ortschaften geflissentlich ignoriert.
    Obwohl Shreve nun als »Seuchenherd« gebrandmarkt war, blieben die meisten Überlebenden. Nicht selten erfüllt von einem gewissen Stolz ob ihrer Treue, sahen sie diese eben erst aus einem schrecklichen Alptraum erwachte Stadt mit einem neu gewonnenen Blick für deren schlichte Wunder. Es war ihre Stadt. Shreve.
    Es war still in den Straßen. Viele Menschen hatten ihr Leben gelassen. Und es war still auf dem Land in der Umgebung, wo ein Großteil der Wildtiere den Geschehnissen zum Opfer gefallen war.
    Ray und Delilah waren mit Kevin und Jenny übereingekommen, sich möglichst bald auf ein paar Drinks oder zum Essen zu treffen. Es erschien ihnen folgerichtig, Freunde zu bleiben, nach allem, was man gemeinsam durchgestanden hatte.
    Aber die Tage, die dem Beschuss und der Verbrennung des Fäkalithen folgten, vergingen so schnell wie das gefallene Herbstlaub, ohne dass die vier sich trafen.
    Ray nahm es philosophisch.
    Vielleicht brauchen wir alle etwas Zeit, um in Ruhe unsere Wunden zu pflegen. Vielleicht kommen wir wieder aus uns heraus, wenn sich das Dunkel in uns ein wenig gelichtet hat .
     
    Aggie Smithfield erwachte in einem überheizten Raum zwischen warmen sauberen Laken.
    Schläuche bliesen einen feinen, aber gleichmäßigen Sauerstoffstrom in ihre Nasenlöcher. Beim Ausatmen zischte es jedes Mal in ihrer Nase, wenn die Luftströme kollidierten. In ihrer linken Hand lag eine Injektionspumpe, die sie drücken konnte, um die Schmerzen in ihrer Brust zu lindern. Ein Tropf mit Kochsalzlösung an ihrem rechten Arm schützte sie vor Dehydrierung.
    Die Schwestern waren freundlich zu ihr, ihre Gesichter voller Sorge. Der Arzt, ein junger dunkelhäutiger Mann mit einem viel zu dichten Bart, sprach zu ihr mit sanfter Stimme. Wenn er sie mit seinen intensiven, zuversichtlichen Augen anschaute, fühlte sie sich besser.
    Sie wusste nicht, welcher Tag es war.
    Sie erinnerte sich, vor etwas weggelaufen zu sein, aber nicht, wovor. Der Arzt erzählte ihr, sie habe einen schweren Schock und ernsthafte Verletzungen erlitten, und dass sie noch nicht bereit wäre, sich zu erinnern. Eines Tages, bald, wenn sie stark genug dafür wäre, würde ihr Gehirn ihr erlauben, sich das Geschehene ins Gedächtnis zu rufen. Bis dahin, sagte er, müsse sie sich schonen und ihm erlauben, sich mit seinem Team um sie zu kümmern.
    Die von ihrem zertrümmerten Brustbein, den gebrochenen Rippen und einer punktierten Lunge herrührenden Schmerzen in ihrer Brust waren gelegentlich schwer auszuhalten. An Schlaf war dann ohne Betäubung kaum zu denken. Und das Morphium hatte seine Schattenseiten. Im Schlaf kamen die Monster. Namenlose, formlose Gestalten, die sich schleppenden Schrittes an ihre Fersen hefteten.
    Zu schreien tat weh. Sie schrie oft, beim Erwachen immer.
     
    Die SMS von Jenny kam überraschend, nachdem sie so lange nichts voneinander gehört hatten.
    Ray und Delilah saßen bei einem Drink im Pub. Beide fühlten sie sich angeschlagen. Die Lethargie und bleierne Schwere in den Gliedern waren über Nacht gekommen. Sie wurden von Magenkrämpfen geplagt und kämpften mit Übelkeit, sobald sie nur

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