Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
Alfonso Lefranc – ein Wahrhaft Großartiger Spitzel«? Na ja, Luigi Castellano hätte mich am Ende wahrscheinlich ebenfalls umgebracht.
    »Alfonso«, sagte Jake, nun sehr leise, »du kannst dich glücklich schätzen, dass du nicht zuerst mir in die Hände gefallen bist.«
    Oh, das tue ich, Jake Cutter. Das tue ich!, gab Lefranc zu, denn er wusste, was Jake mit den anderen angestellt hatte.
    Jake natürlich ebenfalls ...
    »Jake!«, erscholl Millies Warnruf von dem Felsbogen, der in den verlassenen römischen Tempel führte. »Jake, er ist hier!«
    Jake wandte sich um und sah sie in die ungewisse Finsternis am jenseitigen Ende der Höhle deuten, ein gutes Stück außerhalb der Reichweite seiner Taschenlampe. Getragen von einem Luftzug aus dem übel riechenden Abgrund, begann ein Schwall roter Sporen in diese Richtung zu schweben. Zugleich glitt ein schwarzes, gestaltloses Etwas wie ein Wellen schlagender, lebendiger Teppich über den Boden der Kaverne auf ihn zu!
    Jake hatte keine Zeit zu verlieren. »Tut mir leid, Alfonso«, stieß er hervor und riss den Leichnam mit Gewalt aus der Wand. Wie ein Wilder an dem bröckeligen schwarzen Mörtel und den schlecht ausbalancierten Felsbrocken zerrend, brachte er das Ganze schnell zum Einsturz.
    Augenblicklich hüllte ihn eine im Schein seiner Taschenlampe flimmernde, stinkende Gaswolke ein. Als Jake sich würgend und um Atem ringend abwandte, war Lord Szwart schon heran und erhob sich in der ungefähren – äußerst ungefähren – Gestalt eines Mannes. Allerdings mit weit mehr Augen, als die Natur jemals vorgesehen hatte, und allesamt loderten sie wie Höllenfeuer so rot!
    Szwart sah aus, als wäre er dem Albtraum eines Wahnsinnigen entsprungen, sein Anblick hätte genügt, um den meisten Menschen das Blut in den Adern gefrieren und sie vor Angst erstarren zu lassen. Doch Jake war nicht wie die meisten Menschen. Er hatte eigene Albträume bezwungen und hatte nicht vor, nun diesem zu erliegen.
    Korath befand sich in Jakes Geist – vor Angst stotternd stellte er die Möbiusgleichungen bereit –, doch Jake bediente sich seiner eigenen Zahlen, seiner eigenen Tür, und noch während Szwart sich zu einer Decke ausbreitete und vorwärtsglitt, um ihn zu umhüllen, war er bereits verschwunden!
    Unter dem zu dem antiken römischen Tempel führenden Bogen stellte Jake sich vor Millie, zog eine Handgranate von seinem Gürtel und rief: »Lord Szwart, weißt du, was das hier ist?«
    Doch Szwart war schon unterwegs. In rasender Hast eine Schneise durch seinen Garten pflügend, stürmte er in halsbrecherischem Tempo mordlüstern über den Höhlenboden. Als Jake jedoch die Granate scharf machte und man das todbringende Ch- ching! vernahm, kam das Ungeheuer abrupt zum Stehen. Auf der Sternseite hatte er solch einen Mann erlebt – einen, der aus dem Nichts auftauchen konnte und sich dann wieder in Rauch auflöste – und genau solche Waffen gesehen wie diejenige, die nun klappernd über den staubigen Boden der Kaverne auf ihn zugehüpft kam!
    »Zähle bis fünf, Szwart«, rief Jake ihm zu. »Und sag deinem Arsch, oder was immer bei dir an dessen Stelle fungiert, lebe wohl!«
    Szwart veränderte seine Gestalt, sank zu einem brodelnden Fleck auf dem Boden zusammen und wurde zu einem Schatten, der mit unglaublicher Geschwindigkeit in die entgegengesetzte Richtung floh. Jake beschwor eine Tür herauf und fing selber an zu zählen. Doch als er bei vier anlangte, waren er und Millie bereits verschwunden.
    Während sich die Tür hinter ihnen schloss, spürten sie die heiße Hand eines Riesen, die sie in die nun freundliche Ur-Finsternis des Möbiuskontinuums stieß. Und als das gesamte Höhlensystem mit seinem vergessenen römischen Tempel aufhörte zu existieren, registrierten die Seismographen in Greenwich ein schwaches Beben, dessen Epizentrum tief unter London lag ...

EPILOG
    Drei Tage später erstatteten Goodly und Chung Ben Trask gleich morgens in dessen Büro in der Zentrale des E-Dezernats Bericht über den Stand der Dinge. Der Grund, weshalb Trask informiert werden musste: Dem diensthabenden Beamten, John Grieve, zufolge, war der Leiter des E-Dezernats während der letzten vierundzwanzig Stunden verschollen gewesen. Und, was für ein sonderbarer Zufall, Millicent Cleary ebenfalls. Diese pikante Information nahm jeder selbstverständlich augenzwinkernd zur Kenntnis. Aus Gründen der Diskretion – so unnötig diese auch war – hatte Grieve sie lediglich langjährigen Agenten

Weitere Kostenlose Bücher