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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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vorbehalten. Tatsache allerdings war, dass es niemanden gab, ganz gleich ob Mann oder Frau, der es den beiden missgönnt hätte, ein bisschen Zeit füreinander zu haben.
    Nun war Trask jedoch wieder zurück, und Goodly und Chung kamen mit ihrem aktuellen Bericht zum Ende.
    »Das ist so ungefähr alles«, schloss Goodly. »Das Team, das wir in Australien einsetzten, befindet sich mittlerweile bei Papastamos auf Krassos und ist dabei, das Kloster und den Palataki zu säubern. Insbesondere den Palataki.«
    Trask nickte. »Und die griechischen Behörden? Du sagst, sie kaufen Manolis seine Geschichte ab?«
    »Ohne Wenn und Aber«, schaltete Chung sich ein. »Genau genommen ist Manolis ein Held – ganz zu schweigen von der Tatsache, dass er äußerst überzeugend schwindeln kann! Er hat die Voraussetzungen geschaffen, und nachdem wir Jakes Version gehört hatten, konnten wir darauf aufbauen. Du musst zugeben, es ist eine wunderbare Geschichte! Manolis genießt großen Respekt, und Krassos ist abgelegen genug, dass sich auf dem griechischen Festland sowieso niemand dafür interessiert – und bei Interpol sind sie völlig hin und weg, weil Jake Cutter Luigi Castellano umgelegt hat und dessen Organisation nun keine Rolle mehr spielt. Mittlerweile ist ihnen auch bekannt, dass Jake die ganze Zeit über als, äh, Agent für das E-Dezernat arbeitete. Gott, ich glaube, da sind sie ganz schön ins Trudeln geraten! Und es passt alles so gut zusammen.«
    »Ganz kurz gefasst«, meldete Goodly sich wieder zu Wort: »Castellano versuchte, seinen Einfluss im Mittelmeerraum auszudehnen. Er spielte den Menschenfreund und infiltrierte das Kloster, darum war es ihm möglich, den Palataki als Zwischenstation für seinen Drogenhandel zu erwerben. Die Nonnen bekamen jedoch Wind von dem, was dort los war. Und um alles noch komplizierter zu machen, setzte eine gemeinsame Operation der britischen und griechischen Drogenfahndung – ein scharfes Vorgehen gegen Drogen, die über den Mittelmeerraum Eingang nach Europa finden – Castellano in seinem angestammten Revier unter Druck. Als sie ihre Chance witterten, begannen rivalisierende Banden, sich über seinen Besitz in Marseille, Genua, San Remo und zuletzt auch Sizilien herzumachen und legten nach und nach seine Leute um. Als die Griechen – nämlich Manolis und Co. – gerade im Begriff waren, ihm auf Krassos einen Strich durch die Rechnung zu machen, entschied Castellano sich dazu, weitere Verluste zu vermeiden, seine Spuren zu verwischen und unterzutauchen.«
    Chung griff den Faden auf. »Während Castellano sich um seine Probleme in Sizilien kümmerte, stahlen seine Leute auf Krassos eine Ladung Kerosin und jagten das Kloster in die Luft. Anschließend ließen sie den Palataki mit Dynamit hochgehen, um jeden Hinweis darauf, dass er die Hand im Spiel hatte, zu vernichten. Aber Manolis befindet sich, zusammen mit der Einheit, die wir in Australien einsetzten, immer noch da draußen, um nach ›Beweisen‹ zu graben – in Wirklichkeit legte er noch eine Ladung Thermit im Palataki, um auf Nummer sicher zu gehen, dass da unten nichts überlebt ...«
    Trask nickte erneut. »Und Jakes Rolle bei all dem …?«
    »Das liegt doch auf der Hand. Er ist ein verdeckter Ermittler, den wir als Spitzel einschleusen konnten«, sagte Chung. »Das dürfte genügen, seinen Namen bei allen europäischen Behörden reinzuwaschen. Er ist ein freier Mann.«
    »Und ich habe jetzt auch nichts mehr gegen ihn in der Hand«, sagte Trask stirnrunzelnd.
    »Hättest du doch sowieso nicht gehabt«, meinte Goodly. »Du hast ihm etwas versprochen, schon vergessen?«
    »Nein«, sagte Trask, allerdings ziemlich unverbindlich. Und noch ehe jemand etwas Weiteres sagen konnten, fuhr er fort: »Damit bleibt nur noch eine Frage offen, nämlich die wichtigste. Wir klopfen uns hier zwar alle selber auf die Schultern, aber was haben wir drüben im Mittelmeer eigentlich bewirkt? Oh, ich weiß, wir haben einigen Schaden angerichtet, sowohl zu Hause als auch im Ausland, aber haben wir auch erreicht, was wir wollten? Das bezweifle ich.«
    »Malinari, Vavara und Szwart?«, sagte Chung. »Jake Cutter ist sich nur zu fünfzig Prozent sicher, ob er Szwart erwischt hat. Falls er einen Kamin oder Abzugskanal an die Oberfläche hatte ...« Er zuckte die Achseln.
    »Und ich kann nicht glauben, dass wir Vavara erwischt haben«, sagte Trask. »Ich sah sie ins Meer stürzen, zugegeben – aber sie ist eine Wamphyri! Und die Wamphyri sind zählebig.

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