Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)
Ungeklärtes zwischen uns. Überhaupt steht so viel zwischen uns.“
David seufzte ergeben auf. „Ja, ich weiß.“ Er musterte mich traurig, beinahe hilflos. Dann wurde sein Blick wieder intensiver. „Es ist nur, als du mich in diesem Kellerverlies gewärmt hast, da dachte ich, ich müsste wohl erneut in Lebensgefahr schweben, um dich je wieder so dicht an mir zu spüren. Also lass es mich noch einen Moment genießen. Ohne das Gefühl im Nacken, um mein Leben kämpfen zu müssen.“
Die ungewohnten, unterdrückten Gefühle in mir, drohten an die Oberfläche zu platzen. Doch das konnte ich nicht zulassen. Noch nicht. Ich warf David einen aufmüpfigen Blick zu. „Vergiss nicht, du hältst gerade ein verkapptes Monster in den Armen. Das könnte jederzeit lebensgefährlich für dich werden. Denn wer weiß? Vielleicht lernt der Hund ja irgendwann zu beißen?“
Davids Gesicht verzog sich zu einem zärtlichen Lächeln, auch seine Augen strahlten mich warm an. „Du kennst mich, Josi. Ich bin ein überheblicher, selbstgerechter, gelangweilter Charmebolzen, dem die Welt nicht mehr viel Neues zu bieten hat. Ich schätze also, ich gehe das Risiko ein. Und dabei weiß ich jetzt schon, du wirst beißen, da bin ich mir sicher, denn es steckt einfach in dir. Also lass uns diesen Moment der friedlichen Einigkeit genießen. Er wird nicht lange anhalten. Denn der eigentliche Schlamassel hat gerade erst begonnen.“
Ich starrte in Davids eisblauen Augen, die mich durchdringend und so wissend musterten, fühlte seine beiden Hände heiß und verführerisch auf meiner Taille liegen, spürte seinen muskulösen Oberköper verheißungsvoll an meinen gepresst und fühlte die Hitzewelle, die all diese Berührungen in meinem Innersten auslösten, und ich hörte die Herausforderung, die in seiner Stimme lag, und ich wusste: Er hatte Recht.
Der wahre Schlamassel nahm eben erst seinen Anfang.
Ich war in David verliebt!
Und das machte mir mehr Angst, als sämtliche monströse Empfindungen, die in den letzten Wochen über mich hereingefallen waren. Das, was ich eben gerade fühlte, war unheimlicher als alles, was ich bisher erlebt hatte. Ich wusste unweigerlich, dass ich davor nicht flüchten konnte. Und ein Blick in Davids eisblaue Augen genügte, um zu wissen, er würde mich auch nicht davon kommen lassen. Ich steckte eindeutig in der Klemme!
Das einzigartige, unerwünschte Monster hatte sich in seinen gottgleichen , mächtigen Jäger verliebt. Ich steckte wirklich in einem großen Schlamassel.
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