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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
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… bin so eine Idiotin. Du musst mich hassen. Ich …“ Ich konnte nicht mehr weitersprechen, es war mir alles zu viel. Ich ließ erschöpft den Kopf sinken, ließ die Tränen meine Wangen hinab laufen, ohne sie aufhalten zu wollen und wartete darauf, dass Davids eisige Verachtung oder kühle Gleichgültigkeit mich strafte.
    Stattdessen nahm er sanft mein Kinn in die Hand, mit der freien Hand, mit der anderen hielt er mich immer noch fest, hob es an, so dass ich ihn wieder ansehen musste, und als ich diesmal in seine Augen blickte, war wieder dieser seltene warme Schimmer darin. Keine Kälte. Sondern Wärme. „Josi, mir geht es gut. Dank dir!“ Die Wärme war auch in seiner Stimme und sie führte dazu, dass meine Tränen versiegten. Mit großen Augen sah ich ihn an, unfähig mich zu bewegen oder einen Mucks von mir zu geben.
    „Du hast mir da unten das Leben gerettet“, fuhr David sanft fort. „Ohne dich hätte ich das nicht überlebt.“
    „Ohne mich wärst du gar nicht erst in den Schlamassel geraten“, entwich es mir leise.
    David lächelte mich zärtlich an. „Das ist richtig, aber dafür bin ich selbst verantwortlich, schließlich hast du mich nicht gezwungen, mitzugehen. Im Gegenteil, du wolltest mich gar nicht bei dir haben. Ich habe es mir also selbst zuzuschreiben, mich in Gefahr gebracht zu haben. Ich habe mich selbst dem Tod geweiht, nur weil ich so arrogant war, zu glauben, ich könnte länger durchhalten als andere. Aber ich wurde eines Besseren belehrt.“ Er umfasste mein Kinn ein wenig stärker, hob meinen Kopf ein weiteres Stück an und sah mir tief in die Augen. „Josi, wenn du nicht gewesen wärst, wäre ich jetzt tatsächlich dem Tod geweiht. Du hast mich gerettet! Erst mit deiner Wärme, dann mit deiner Energie. Ich verstehe nicht, wie du das gemacht hast, aber du hast mir nährende Energie geschickt. Ich hatte wieder so viel Energie, dass ich Flavius aufrecht entgegentreten konnte, aber ich hätte es wahrscheinlich nie alleine da raus geschafft. Du hast mich nicht im Stich gelassen, du hast uns gemeinsam da rausgeholt und mich dadurch ein zweites Mal gerettet. Und zum dritten Mal hast du mich eben in dieser Kneipe gerettet, indem du mich zu diesem Kerl an die Bar gesetzt hast und mir somit ermöglicht hast, meinen Speicher wieder aufzufüllen.“
    „Dann bist du wieder okay?“, brachte ich mühsam hervor, wobei meine Stimme nur wie ein schwaches Piepsen klang. Davids Worte überwältigten mich.
    Wie zum Beweis blitz ten seine eisblauen Augen auf und er blickte mich so intensiv an wie früher. Allerdings nicht auf eine schlechte Art. „Ja, ich bin wieder okay. Dank dir.“
    Ich biss mir auf die Unterlippe. „Ich befürchtete schon, der Kerl neben dir wäre völlig weggetreten und hätte keine Gedanken mehr, so missmutig wie der in sein Bier gestarrt hat.“
    David lächelte. „Oh, doch. Er hatte sogar sehr lebhafte Gedanken. Sehr trübselige, aber umso emotionsgeladener. Sie waren genau das, was ich gebraucht habe.“
    David hielt immer noch mein Kinn, so dass ich gezwungen war, ihn weiterhin anzusehen. Sein Griff war nicht fest, eher sanft, aber es machte mich unruhig, verstärkte das mulmige Gefühl in meinem Inneren. Nach allem, was zwischen uns vorgefallen war, wusste ich nicht mehr, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte. „Ich dachte, es wäre zu spät. Du wirktest so abwesend.“
    David nickte behände und nahm seine Hand von meinem Kinn und strich sanft mit den Fingern über meine tränenverschmierte Wange. „Ich war ziemlich hungrig“, gab er lächelnd von sich. „Und wäre wahrscheinlich noch eine Weile abwesend geblieben, wenn nicht plötzlich die verabscheuungswürdigen Gedanken dieses Barkeepers zu mir durchgedrungen wären.“ Sein Gesichtsausdruck verhärtete sich, doch seine Finger strichen weiter zart meine Tränen weg.
    I ch zitterte unwillkürlich. Ob wegen seiner Worte oder wegen seiner Berührung, ich konnte es selbst nicht sagen. „Ich weiß, er war widerlich. Und seine Gedanken waren abscheulich, aber ich habe das alles gar nicht richtig mitbekommen.“
    David sah mich überrascht an und seine Hand blieb abrupt an meiner Wange liegen. „Du konntest seine Gedanken lesen?“
    Ich zuckte bedeutungslos mit den Schultern. „Ja. Frag mich nicht, wie ich das gemacht habe, denn ich habe es nicht bewusst gemacht, aber ich konnte es offensichtlich. Die letzten vierundzwanzig Stunden in diesem Kellerverlies hat sich in mir viel bewegt“, fügte ich hinzu,

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