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Enwor 7 - Das schweigende Netz

Enwor 7 - Das schweigende Netz

Titel: Enwor 7 - Das schweigende Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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stehen.
    Er
wollte
weitergehen, schon um Kiinas und — vielleicht — Dels Leben zu retten, aber alles in ihm sträubte sich dagegen, jede Faser seiner Menschlichkeit brüllte auf, als er sich diesem entsetzlich
fremden
Ding zu nähern versuchte. Es war, als kämpfe er gegen unsichtbare Ketten.
    Hinter ihm erscholl ein polternder Laut, dann ein Schrei. Skar sah, wie eine zuckende, fast erschrockene Bewegung über den schwarzen Balg der Bestie lief, bemerkte eine Bewegung aus den Augenwinkeln und drehte sich herum, als der lähmende Bann jählings von ihm abfiel.
    Unter der Tür erschienen drei Satai-Krieger, rückwärts gehend und verfolgt von einem tobenden Giganten, der von Kopf bis Fuß in blutbesudeltes Gold gehüllt war. Die beiden Männer, die Kiina bewacht hatten, zogen ihre Klingen und eilten ihren Kameraden zu Hilfe, aber nicht einmal zu fünft gelang es ihnen, den tobenden Quorrl zu stoppen. Titch brüllte ununterbrochen, hieb mit aller Gewalt auf die Männer ein und trieb sie Schritt für Schritt vor sich her. Abgerissene Fetzen des schwarzen Gewebes hingen an seiner Rüstung und seinen Armen, und hinter ihm begann der Boden zu brodeln.
    »Skar!»
brüllte Titch. »Stell dich mir, Satai! Kämpfe mit mir, wenn —«
    Und dann gewahrte er, was sich hinter Skar befand.
    Er erstarrte. Skar konnte sehen, wie sich seine Augen hinter dem schmalen Schlitz seines Visiers weiteten. Ein ungläubiger, keuchender Laut drang hinter seiner Kehle hervor.
    Die fünf Satai nutzten den Augenblick, um ihn sofort und mit vereinten Kräften anzugreifen, aber Titch reagierte ganz instinktiv. Ein Schwerthieb prallte von seiner Rüstung ab, dann brüllte er auf, verschaffte sich mit einem einzigen wütenden Hieb seines Bihänders wieder Luft und torkelte weiter. Aber sein Blick blieb weiter starr auf die pulsierende Scheußlichkeit hinter Skar gerichtet, und plötzlich hielt er die zentnerschwere Klinge nur noch mit einer Hand, während die andere sich zum Gürtel senkte und eine verborgene Tasche öffnete. Als er sie wieder hob, glitzerte etwas Kleines darin. Eine schlanke, in gesponnenes Kupfer eingehüllte Phiole.
    Und Skar fühlte einen gedanklichen Aufschrei von abgrundtiefer Furcht.
    Der Korridor hinter Titch schien in einer schwarzen Explosion auseinanderzufliegen. Hunderte, Tausende der dünnen zähen Fäden schossen durch die Tür und auf Titch zu, aber der Quorrl schüttelte sie einfach ab, zerschnitt die wenigen Ranken, die an seiner schimmernden Goldrüstung Halt gefunden hatten, und tötete noch in der gleichen Bewegung einen der Satai.
    Skar riß sein Schwert in die Höhe und stürzte los. Mit einem einzigen Schritt erreichte er Titch und die vier überlebenden Satai, schmetterte dem ersten Mann den Schwertknauf in den Nacken und tötete den zweiten mit einem Hieb, der ihm fast den Kopf vom Rumpf trennte.
    »Titch!«
brüllte er.
»Lauf. Ich halte sie auf!«
    Rücksichtslos warf er sich zwischen den Quorrl und die beiden übriggebliebenen Krieger. Die Netzkreatur begann zu toben, und die beiden Satai wollten Titch nachstürmen, aber Skar trat ihnen in den Weg, trieb sie mit verzweifelten, unbarmherzigen Schlägen vor sich her und zurück zur Tür. Seine Klinge zerschmetterte das Schwert des einen Mannes, parierte den Hieb des anderen und glitt funkensprühend an dessen Waffe entlang, in einem so wuchtigen Streich, daß der Handschutz des Schwertes zerschnitten und der Arm, der es führte, bis fast an den-Ellbogen gespalten wurde. Skar fegte den Mann mit einem Fußtritt vollends zu Boden, packte den letzten verbliebenen Angreifer einfach bei der Hüfte und warf ihn auf den Gang hinaus.
    Als er sich herumdrehte, hatte Titch das Ungeheuer erreicht. Selbst der Quorrl wirkte klein und verloren gegen den aufge-blähten Balg der Bestie. Das
Ding
tobte, warf sich verzweifelt in seinem Netz hin und her, den Tod spürend, den das heilige Wasser der Quorrl brachte. Schwarze Fäden, plötzlich hart wie Stahl und scharf wie Lanzenspitzen, peitschten auf Titch herab und beulten seine Rüstung ein, ohne sie durchdringen zu können, und plötzlich riß Titch die Hand in die Höhe und holte zum Wurf aus. Er schrie ununterbrochen.
    Und dann war der
Daij-Djan
da.
    Die
Sternenbestie
erschien wie aus dem Nichts zwischen Titch und der Netzkreatur, eine lächerlich kleine Gestalt vor dem tobenden Giganten, schwarz und glatt und böse, und mit ungeheuer schnellen Bewegungen. Ihre dreifingrige Klaue zuckte hoch, schloß sich um Titchs

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