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Ephraim Kishon fur Manager

Ephraim Kishon fur Manager

Titel: Ephraim Kishon fur Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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Abendkursen der Volkshochschule oder mit kulturellen Ereignissen, aber die Schwierigkeiten wurden mit Hilfe technischer Verbesserungen und eines langfristigen Regierungsdarlehens überwunden. Es gelang dem Unternehmen sogar, den Preis exportfähiger Korke auf ein Shekel pro Stück zu fixieren. Die Gemüter beruhigten sich, die Produktion normalisierte sich.
    Eines Nachts ließ der Vorsitzende des Verwaltungsrats den Obmann des Betriebsrats kommen und sprach zu ihm wie folgt:
    »Die Fabrikanlage ist den ganzen Tag unbeaufsichtigt, Ginzberg. Es fällt zwar nicht in Ihre Kompetenz, aber der Ordnung halber teile ich Ihnen mit, daß wir beschlossen haben, einen Wächter anzustellen...«

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Der lange Arm der Stadtverwaltung
    Wieder einmal schlenderte ich mit meinem Freund Jossele, dem erfindungsreichen Weltmeister im Nichtstun, von einem Kaffeehaus zum ändern, wieder einmal wußten wir nicht, was wir mit dem angebrochenen Nachmittag beginnen sollten. Schon wollten wir mangels einer würdigen Zerstreuung auseinandergehen, als Jossele plötzlich einen Einfall hatte.
    »Weißt du was? Laß uns das >Wir kommen von der Stadtverwaltung    Damit zog er mich ins nächste Haus und läutete an der nächsten Tür. Als uns geöffnet wurde, schob er mich voran und trat ein. »Schalom«, sagte er. »Wir kommen von der Stadtverwaltung.« Der Wohnungsinhaber wurde blaß, umarmte seine Frau und fragte nachdem Grund unseres Besuchs.
    »Sie haben versäumt, die Anzahl der Stühle in Ihrer Wohnung anzgeben«, sagte Jossele und zog aus seiner Brusttasche einige Papiere hervor, Briefe, nicht erfüllte Zahlungsaufforderungen und dergleichen. »Ihre Erklärung ist seit langem überfällig, mein Herr!« »Welche Erklärung?«
    »Ihre Steuererklärung für die in Ihren Wohnräumen vorhandene Bestuhlung. Jede Sitzgelegenheit muß angegeben werden. Lesen Sie keine Zeitungen?«
    »Ich ... ja...«, stotterte der Schuldige. »Ich habe ... irgend etwas habe ich schon gelesen ... Aber ich dachte, das bezieht sich nur auf Büroräume.«
    »Dürfen wir eine Bestandsaufnahme durchführen?« fragte Jossele mit ausgewählter Höflichkeit.
    Wir gingen durch die Wohnung und notierten vier Fauteuils im Wohnzimmer, je zwei Stühle in den beiden Schlafzimmern und einen unter dem Küchentisch versteckten Schemel. Das Ehepaar folgte uns zitternd.
    »Haben Sie vielleicht Eimer im Haus?« fragte Jossele als nächstes. »Ja. Einen.« »Kann umgedreht werden und gilt als Notsitz.« Jossele notierte den Zuwachs.
    Jetzt wurde der Mann wütend. »Das geht zu weit! Als ob ich nicht schon genug Steuern zu zahlen hätte!«
    »Was wollen Sie von mir?« replizierte Jossele mit beleidigter Unschuldsmiene. »Ich bin nur ein kleiner Beamter, der seine Instruktionen befolgt.« Dann sah er dem Objekt seiner Instruktionen fest in die Augen und sagte: »Das Ganze wird sich auf ungefähr 270 Shekel belaufen.«
    Die Hausfrau, offenbar der ängstlichere Teil des Ehepaars, wollte den Betrag sofort in bar erlegen. Jossele verweigerte die Annahme des Geldes ; er wisse ja nicht, wie hoch die Zusatzsumme für das Zahlungsversäumnis sein würde. Damit verabschiedeten wir uns.
    In der nächsten Wohnung registrierten wir die Schlüssellöcher und belegten sie mit einer jährlichen Steuer von 390 Shekel. In der übernächsten Wohnung waren die Glühbirnen dran. Nach einer Stunde hatten wir das ganze Haus mit namhaften Steuer-vorschreibungen versorgt.
    Was immer man gegen die Stadtverwaltung vorbringen mag - manchmal sorgt sie auch für einen unterhaltsamen Nachmittag.

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Unverhoffter Alltag eines Ministers
    Die Limousine des Ministers blieb unterwegs plötzlich stehen. Gabi, der Fahrer, stellte den Motor ab und wandte sich um. »Tut mir leid, Chef - aber Sie haben ja den Rundfunk gehört.« Das bezog sich auf die Neun-Uhr-Nachrichten, die den Streik der Kraftfahrgewerkschaft angekündigt hatten. Die Kraftfahrgewerkchaft wollte sich mit der Gewerkschaft der Chemie-Ingenieure fusionieren, oder wollte die Fusion mit der Transportarbeitergewerkschaft rückgängig machen, oder vielleicht wollte sie etwas anderes. Jedenfalls streikte sie.
    Gabi verließ den Wagen und begab sich ins Gewerkschaftshaus, um Instruktionen einzuholen.
    Der Minister saß mitten auf der Straße. Er konnte nicht Auto fahren. Erfindungen, die auf einen Knopfdruck hin laute Geräusche erzeugen, flößten ihm seit jeher Angst ein. Soweit seine

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