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Episode IV - Eine Neue Hoffnung

Episode IV - Eine Neue Hoffnung

Titel: Episode IV - Eine Neue Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Lucas
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verstellte es ein wenig.
    »Warte… Sandleute, natürlich. Ich sehe einen.«
    Etwas Dunkles verstellte ihm plötzlich den Blick. Im ersten Augenblick dachte er, ein Stein könnte sich vor ihn geschoben haben. Gereizt ließ er das Glas sinken und streckte die Hand aus, um das Hindernis wegzuschieben. Seine Hand berührte etwas, das sich anfühlte wie weiches Metall.
    Es war ein bandagiertes Bein, so dick, wie die beiden von Luke zusammen. Entsetzt blickte er auf… und hinauf. Die hochragende Gestalt, die ihn anfunkelte, war kein Jawa. Sie war scheinbar aus dem Sand emporgewachsen.
    Threepio trat erschrocken einen Schritt zurück und fand keinen Boden unter den Füßen. Während Kreisel protestierend aufheulten, stürzte der große Roboter rückwärts die Düne hinunter. Luke, wie festgebannt an seinem Platz, hörte verklingendes Klappern und Rattern, als Threepio hinter ihm den steilen Hang hinunterpurzelte.
    Als der Augenblick der Konfrontation vorüberging, stieß der Tusken einen erschreckenden Grunzlaut, in dem sich Wut und Freude mischten, aus und ließ seine schwere Gaderffii hinuntersausen. Die zweischneidige Axt hätte Lukes Schädel säuberlich in zwei Hälften gespalten, wenn Luke nicht mit einer Bewegung, die mehr instinktiv als berechnet war, das Gewehr hochgerissen hätte. Seine Waffe lenkte den Schlag ab, war aber damit ein- für allemal ruiniert. Die riesige Axt zerschmetterte den Lauf und machte Metallkonfetti aus den empfindlichen Innenteilen der Waffe.
    Luke warf sich nach hinten und sah sich am Rande eines steilen Absturzes. Der Räuber folgte ihm langsam, die Waffe hoch über den lumpenumhüllten Kopf erhoben. Er stieß ein grausiges, kicherndes Lachen aus, und das Geräusch klang wegen der Vermummung durch den gitterartigen Sandfilter nur um so unmenschlicher.
    Luke versuchte, seine Lage objektiv einzuschätzen, wie man es ihm in der Überlebens-Schule beigebracht hatte. Der Haken dabei war, daß sein Mund ausgetrocknet, seine Hände zittrig und er selbst als Ganzes gelähmt vor Furcht war. Den Räuber vor sich, einen wahrscheinlich tödlichen Abgrund hinter sich, gab er auf. Irgend etwas in seinem Inneren übernahm das Kommando und entschied sich für die am wenigsten schmerzhafte Reaktion. Er wurde ohnmächtig.
    Keiner der Räuber bemerkte Artoo Detoo, als der kleine Roboter sich in eine Nische in der Felswand nahe beim Landgleiter zwängte. Einer von ihnen trug die leblose Gestalt Lukes. Er warf den bewußtlosen jungen Mann vor dem Gleiter auf den Boden und gesellte sich zu seinen Genossen, die sich über das offene Fahrzeug hermachten.
    Vorräte und Ersatzteile wurden in alle Richtungen geschleudert. Von Zeit zu Zeit unterbrach man die Plünderung, wenn mehrere Tusken sich um ein besonderes Stück Beute stritten oder rauften.
    Unerwartet hörte das Gebalge auf, und mit erschreckender Geschwindigkeit wurden die Tusken Teil der Wüstenlandschaft, in alle Richtungen starrend.
    Eine verlorene Brise fegte trage den Canyon herab. Fern im Westen heulte etwas. Ein rollendes, dröhnendes Surren wurde von den Schluchtwänden als Echo zurückgeworfen und kroch nervös eine Riesenskala rauf und runter.
    Die Sandleute verharrten noch einen Augenblick, dann stießen sie laute Grunzlaute und Schreckenstöne aus, während sie in fliegender Hast die Flucht von dem weithin sichtbaren Landgleiter ergriffen.
    Das furchtbare Heulen ertönte wieder, diesmal näher. Inzwischen waren die Sandleute schon auf halbem Weg zu ihren Banthas, die ebenso erschrocken, nichts als fliehen wollten und an ihren Fesseln zerrten.
    Wenngleich das Geräusch Artoo Detoo nichts bedeutete, versuchte der kleine Roboter trotzdem, sich noch tiefer in die Nische hineinzupressen. Das dröhnende Heulen kam näher. Nach der Reaktion der Sandleute zu urteilen, mußte hinter diesem rollenden Schrei etwas Monströses stecken, das jeder Beschreibung spottete. Etwas Ungeheuerliches und Mordlustiges, das nicht den Verstand besitzen mochte, zwischen eßbarem Organischen und nicht eßbaren Maschinen zu unterscheiden.
    Nicht einmal der Staub auf ihrem Weg blieb, um anzuzeigen, wo die Tusken-Räuber nur Minuten zuvor das Innere des Landgleiters zerlegt hatten. Artoo Detoo schaltete alle Funktionen bis auf die wesentlichen ab, bemüht, Geräusche und Licht möglichst zu verringern, als ein rhythmisch rauschendes Geräusch langsam hörbar wurde. Das Wesen erschien über dem Kamm einer nahen Düne, unterwegs zum Landgleiter…

5
    E s war groß, aber

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