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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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mehr Energie aus Glaedr zog. Doch seine Verbindung zu Glaedr wurde schwächer und Eragon konnte nicht darauf hoffen, Dorn und Murtagh allein und hoch über dem Boden zu besiegen. Nicht wenn Murtagh Dutzende oder noch mehr Eldunarí zur Verfügung standen.
    Eragon fluchte, beendete den Zauber, der ihn durch die Luft katapultierte, und schoss mit dem Kopf voraus hinter Arya her. Der Wind heulte in seinen Ohren, riss an seinen Haaren und Kleidern, drückte seine Wangen zwischen die Kiefer und zwang ihn, die Augen zusammenzukneifen. Ein Insekt traf ihn am Hals und der Aufprall brannte so schlimm, als sei er von einem Kieselstein getroffen worden.
    Im Fallen sandte Eragon seinen Geist nach Arya aus. Gerade als er irgendwo in der Finsternis unter sich ein Fünkchen ihres Bewusstseins wahrnahm, schoss Saphira unter ihm hindurch und ihre Schuppen schimmerten gedämpft im Licht der Sterne. Sie drehte sich auf den Rücken und Eragon sah, wie sie die Vorderbeine ausstreckte und etwas Kleines, Dunkles auffing.
    Eine Welle des Schmerzes durchzuckte den Geist, den Eragon berührt hatte. Dann endeten alle Gedanken darin und Eragon spürte nichts mehr.
    Ich habe sie, Kleiner, sagte Saphira.
    » Letta «, murmelte Eragon und sein Tempo verlangsamte sich, bis er auf der Stelle schwebte.
    Er hielt abermals Ausschau nach Dorn, sah jedoch nur Sterne und Schwärze. Im Osten hörte er noch zweimal das unverkennbare Geräusch schlagender Flügel, dann war alles still.
    Eragon schaute zum Lager der Varden hinüber. Einzelne Feuer glühten schwach orangefarben durch die Rauchschwaden. Hunderte von Zelten lagen eingestürzt im Dreck, zusammen mit den zahllosen Männern, die es nicht geschafft hatten, zu entkommen, bevor Saphira und Dorn sie niedergetrampelt hatten. Aber diese Männer waren nicht die einzigen Opfer des Angriffs. Von so weit oben konnte Eragon die Leichen nicht erkennen, aber er wusste, dass die Soldaten Dutzende getötet hatten.
    Der Geschmack von Asche füllte Eragons Mund. Er zitterte; Tränen des Zorns, der Furcht und der Frustration trübten ihm die Sicht. Arya war verletzt – vielleicht tot. Nasuada war fort, entführt, und schon bald würde sie Galbatorix’ begabtesten Folterknechten ausgeliefert sein.
    Hoffnungslosigkeit übermannte Eragon.
    Wie sollten sie jetzt weitermachen? Wie konnten sie noch auf einen Sieg hoffen ohne Nasuada, die sie anführte?

KLAUSUR DER KÖNIGE
     
    N
achdem er mit Saphira im Lager der Varden gelandet war, ließ Eragon sich an ihrer Seite hinabgleiten und eilte zu dem Fleckchen Gras, wo sie Arya sanft abgesetzt hatte.
    Die Elfe lag reglos mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden. Als Eragon sie herumrollte, flatterten ihre Lider.
    »Dorn … was ist mit Dorn?«, flüsterte sie.
    Er ist entkommen, antwortete Saphira.
    »Und … Nasuada? Habt ihr sie gerettet?«
    Eragon senkte den Blick und schüttelte den Kopf.
    Sorge flackerte in Aryas Augen auf. Sie hustete und zuckte zusammen, dann richtete sie sich langsam auf. Ein Rinnsal Blut sickerte ihr aus dem Mundwinkel.
    »Warte«, mahnte Eragon. »Beweg dich nicht. Ich hole Bloëdhgarm.«
    »Das ist nicht nötig.« Arya hielt sich an seiner Schulter fest und zog sich hoch, dann richtete sie sich vorsichtig auf. Als die Muskeln sich spannten, stockte ihr der Atem und Eragon sah ihr an, dass sie große Schmerzen hatte. »Ich habe nur Prellungen, es ist nichts gebrochen. Meine Schutzzauber haben das Schlimmste von Dorns Schlag abgewehrt.«
    Eragon hatte seine Zweifel, akzeptierte ihre Erklärung jedoch.
    Und was jetzt?, fragte Saphira, während sie näher kam. Der scharfe, moschusartige Geruch ihres Blutes stach Eragon in die Nase.
    Eragon ließ den Blick über die Zerstörung im Lager und die noch nicht gelöschten Brände schweifen. Wieder dachte er an Roran und Katrina und fragte sich, ob sie den Angriff überlebt hatten. Ja, und was jetzt?
    Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Zuerst tauchten aus dem Rauch zwei verletzte Soldaten auf und griffen ihn und Arya an. Bis Eragon sie getötet hatte, waren acht der Elfen bei ihnen.
    Nachdem Eragon sie davon überzeugt hatte, dass er unverletzt war, richteten die Elfen ihre Aufmerksamkeit auf Saphira und bestanden darauf, die Bisswunden und Kratzer zu heilen, die Dorn ihr zugefügt hatte, auch wenn Eragon das lieber selbst gemacht hätte.
    Da er wusste, dass die Heilung mehrere Minuten dauern würde, ließ Eragon Saphira bei den Elfen und eilte durch die Zeltreihen zu Nasuadas Pavillon, wo

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